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NFL Playoff Recap: Buffalo Bills vs. Miami Dolphins 34:31 - Bills gewinnen trotz vieler Fehler

Von Marko Markovic
NFL, Buffalo Bills, Josh Allen
© getty

Die Buffalo Bills konnten sich bei ihrem Playoff-Auftakt gegen die Miami Dolphins in einer Partie, die sie über weite Teile dominierten, durchsetzen - nur einige Eigenfehler und ein verschlafenes zweites Viertel ließen die klar unterlegegen Dolphins im Spiel und machten es am Ende knapper als es der Topfavorit wohl gern gehabt hätte.

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Bills vs. Dolphins: Auf einen Blick

  • Die Bills waren anfangs absolut spielbestimmend und rasten zu einer 17:0-Führung hinter Josh Allens (23 von 39 für 352 Yards, 3 TDs, 2 INTs und -8.5 EPA) Passspiel. Im zweiten Viertel wähnte man sich jedoch schnell recht sicher, was zu verschlafenem und unkonzentriertem Spiel führte. Allen warf eine unachtsame und eine unglückliche Interception im zweiten Viertel, die jeweils zu Punkten führten.
  • Die Dolphins konnten mit einer Reihe an Field Goals und einem späten Touchdown auf Mike Gesicki auf 17:17 gleichziehen. Rookie Quarterback Skyler Thompson (18 von 45 für 220 Yards1 TD, 2 INTs und -9.2 EPA) hatte seine Fehler, musste sich aber auch über einige Drops seiner Receiver ärgern - allen voran Jaylen Waddle, der auch dank einer Schulterverletzung früh im Spiel im weiteren Spielverlauf ineffektiv blieb.
  • In der zweiten Hälfte konnten die Dolphins dank eines Sack-Strip-Fumbles von Josh Allen, den Zach Sieler zum Touchdown trug, sogar die Führung erobern. Aber die Bills nahmen ihren Gegner jetzt auch ernster als im zweiten Viertel.
  • Da Miami nun sich auf die tiefen Bälle von Allen einstellte, konterten die Bills mit mehr kurzen Pässen - und zogen mit zwei Touchdowns auf Cole Beasley und Gabe Davis zum 34:24 davon.
  • Miami konnte mit einem 76-Yards Drive noch verkürzen und hatte den Ball kurz vor der 50 Yards Linie ein paar Minuten vor Schluss - aber Skylar Thompson konnte bei 4th and 6 keine Completion zu Gesicki schaffen.

Bills vs. Dolphins: Die Analyse

Die Bills waren das erste Viertel über nicht zu stoppen und konnten mit einem kurzen Pass auf Dawson Knox sowie einem 12-Yards-Run von James Cook schnell eine klare Führung herstellen. Die Dolphins mussten sich über Drops von Jaylen Waddle und Tyreek Hill ärgern, nach drei Dolphins Drives hatten die beiden bei 5 Targets noch keine Catch.

Die Bills zogen ihr Passspiel primär über Gabe Davis und Stefon Diggs auf: Diggs hatte im ersten Viertel schon 100 Yards, und Davis sorgte mit einem aufsehenerregenden Catch Anfang des zweiten Viertels dafür, dass ein Field Goal zum 17:0 stellte. Davis' Catch wurde anfangs incomplete gewertet, aber Sean McDermott warf die Challenge-Flag - sehr zur Freude von Diggs.

Danach folgte eine Phase, in der die Bills klar vom Gas gingen. Allen warf eine sehr gelangweilte Interception, die dank einem großen Return von Xavien Howard zu einem Field Goal der Dolphins führte. Zwei Drives später war es ein Tipped Ball auf Cole Beasley, den Jevon Holland auch wieder gut retournierte. Die Dolphins konnten die gute Position an der Buffalo 18 zu einem Touchdown auf Gesicki ummünzen und mit einer 2-Point-Conversion auf Tyreek Hill ausgleichen.

Kurz vor Halbzeit gelang den Bills noch ein Field Goal, aber nach der Pause gingen die Probleme weiter: Der erste Spielzug war ein Sack-Strip von Eric Rowe, den Defensive Lineman Zach Sieler zum TD trug. Die Dolphins konnten die Führung über mehrere Drives sogar halt, bis bei 3rd and 19 an der eigenen 8 McDaniel einen schwierigen Wurf für seinen Rookie-QB in petto hatte: Thompson warf links und tief Richtung First Down, genau wo die Bills Zone Defense ihre Coverage konzentriert hatte. Rookie Cornerback Kaiir Elam fing den Ball ab und gab der Bills Offense den Zündfunken, den sie brauchte. Ein kurzer (TD auf Beasley) und ein langer TD-Drive (auf Gabe Davis) folgten und somit eine 10-Punkte-Führung 2 Minuten vor dem Ende des dritten Viertels.

Die Dolphins hatten noch einen Drive in petto, bei dem sich ihre Running Backs Salvon Ahmed und Jeff Wilson Jr. gut in Szene setzten, aber nach dem TD zum 31:14 von Wilson ging der Dolphins-Offense die Luft aus. Waddle versuchte noch Akzente zu setzen in der Schlussphase - eine 14-Yards-Completion bei 2nd and 15 gehört dazu - aber das waren die letzten positiven Yards der Dolphins. Ein konfuses Delay of Game verwandelte 4th and 1 in 4th and 6, und dort fiel der letzte Pass incomplete.

NFL Wildcard Playoffs: Buffalo Bills (14-3) - Miami Dolphins (9-9)

Ergebnis: 34:31 (14:0, 6:17, 14:7, 0:7) BOXSCORE

Bills vs. Dolphins - die wichtigsten Statistiken

  • Im ersten Viertel konnten die Bills 11 der 15 Minuten den Ball halten. Noch bevor Miami überhaupt offensiv warm wurde, stand es 17:0 für die Bills.
  • Stefon Diggs hatte Anfang des zweiten Viertels, nach nur vier Drives, 110 Yards. In den restlichen 12 Drives hatte er 4 Yards.
  • Die Bills hatten fast doppelt so viele Yards wie die Dolphins - 423 zu 231.
  • Miami konnte dank Big Plays mithalten, war aber Down to Down klar unterlegen: 3,3 Yards per play zu 5,9, -0,19 EPA/Play zu -0,13 und 32 Prozent Success Rate zu 44 Prozent für die Bills. 17 Punkte konnten die Dolphins nach Buffalo Turnovern erzielen. Ohne die Hilfe der gegnerischen Offense war die Dolphins Offense aber über weite Teile überfordert.
  • Die Bills konnten, wenn es notwendig war, das Passspiel zu entlasten, am Boden First Downs holen. 4,1 Yards per Rush, 0,03 EPA/Rush und 8 Rushing First Downs - oft auch dank Josh Allen - waren mehr, als die Dolphins am Boden aufweisen konnten.

Der Star des Spiels: Josh Allen (Quarterback, Bills)

Allen hatte seinen Anteil am verschlafenen zweiten Viertel, aber der Rest des Spiels war eindeutige Dominanz von einem der besten auf seiner Position. Ein perfekter Wurf auf Dawson Knox, der ein Touchdown gewesen wäre, und ein tiefer 50-Yarder auf Khalil Shakir wurden via Bodenberührung incomplete gegeben, sonst wäre Allens Tag noch dominanter gewesen.

Der Flop des Spiels: Jaylen Waddle (Wide Receiver, Dolphins)

Beim Stand von 0:0 verfolgte Waddle einen perfekten tiefen Pass - vermutlich dank der tiefen Sonne - nicht zu Ende und ließ ihn via Drop fallen. Kaum vorzustellen, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn er den fängt. Zusammen mit der Schulterverletzung dauerte es bis zum vierten Viertel, bis es erste Lebenszeichen von Waddle gab - eindeutig zu wenig, wenn die Offense dem Backup-QB aushelfen muss.

Analyse: Bills vs. Dolphins - die Taktiktafel

  • Die Dolphins versuchten zumindest auf der Defense anfangs Chaos zu säen. Anstatt sich in Zone sezieren zu lassen, war der Plan, Allen mit Cover 0 Blitzen zu einem Fehler zu zwingen. Allen konnte aber antworten, und zwar nicht mit einem Checkdown oder Hot Screen. Der tiefe Pass auf Stefon Diggs am zweiten Drive läutete das 14:0 ein und machte klar, dass die Dolphins in Coverage nicht mithalten können für diese Strategie.
  • Defensive Coordinator Josh Boyer ging dann weg vom All-Out-Blitz - eine weise Entscheidung. Die Bills-Offense fand ab dem zweiten Viertel deutlich schlechter in irgendeinen Rhythmus.
  • Die Bills Defense konnte anfangs noch gut Pressure erzeugen, stellte sich aber im zweiten Viertel nicht darauf ein, als Miami Head Coach Mike McDaniel die komplexen Motions vereinfachte, um schnellere Würfe zu ermöglichen. Erst in der zweiten Hälfte stellte sie den Fokus von Pressure auf Coverage um - und konnte Thompson im dritten Viertel intercepten.
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