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NFL Draft Grades 2022: Bestnoten für Lions und Seahawks - Patriots liefern mehr Fragen als Antworten

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Draft Grades 2022: NFC East

Dallas Cowboys

Die Picks

  • OT Tyler Smith (1. Runde)
  • EDGE Sam Williams (2. Runde)
  • WR Jalen Tolbert (3. Runde)
  • TE Jake Ferguson (4. Runde)
  • OT Matt Waletzko (5. Runde)
  • CB DaRon Bland (5. Runde)
  • LB Damone Clark (5. Runde)
  • DL John Ridgeway (5. Runde)
  • LB Devin Harper (6. Runde)

Die Analyse

Smith ist ein brachialer Run-Blocker mit jeder Menge Power. Allerdings braucht der 21-Jährige noch jede Menge Feinschliff, um auch auf dem nächsten Level zu bestehen und seine PS auf die Straße zu bringen. Denkbar ist, dass er zunächst als Guard spielt und erst in naher Zukunft dann als Tackle aufläuft. Aber in jedem Fall ist er ein zukunftsgerichteter Pick für eine O-Line, die in den letzten Jahren viel Potenzial verloren hat.

Dahinter scheiden sich die Geister. Williams ist ein sehr guter Pass-Rusher, doch abgesehen davon recht limitiert. Gegen den Run war er kein Faktor, was in der NFC East zum Problem werden könnte. Und Tolbert war einer der besten Deep Threats im College Football 2021. Die Frage ist jedoch, wie er ins aktuelle Receiving Corps der Cowboys passt. Hier sind die Planstellen eigentlich alle auf lange Sicht gefüllt. Dass er am Ende der 3. Runde gezogen wurde, ist jedoch ein guter Value.

Waletzko ist ein Projekt, das aber sehr gute Grundlagen mitbringt. Könnte in ein paar Jahren zu einem sehr guten Griff in der Nachbetrachtung dieser Klasse werden.

Die Note: 3+

New York Giants

Die Picks

  • EDGE Kayvon Thibodeaux (1. Runde)
  • OT Evan Neal (1. Runde)
  • WR Wan'Dale Robinson (2. Runde)
  • OG Joshua Ezeudu (3. Runde)
  • CB Cordale Flott (3. Runde)
  • TE Daniel Bellinger (4. Runde)
  • S Dane Belton (4. Runde)
  • LB Micah McFadden (4. Runde)
  • DL D.J. Davidson (5. Runde)
  • OG Marcus McKethan (5. Runde)
  • LB Darrian Beavers (6. Runde)

Die Analyse

Die Giants befanden sich in einer hervorragenden Position mit den Picks 5 und 7 und gingen den Draft sehr entspannt an. Kayvon Thibodeaux fiel ihnen in den Schoß und auch Evan Neal wirkt wie ein absolut naheliegender Pick an 7. So wie die erste Runde begann, war ihnen ein Top-Pass-Rusher und ein Top-Tackle gewissermaßen garantiert. Sie machten sich dann auch nicht zu viele Gedanken und nahmen den jeweils besten verfügbaren Spieler. Das allein hat schon Lob verdient.

Die Bedenken bei Thibodeaux waren ohnehin eher unsinnig, sodass er ein Geschenk für eine Front ist, die dringend individuelle Klasse im Pass Rush brauchte. Und Neal wird ebenfalls sofort starten - mutmaßlich auf Right Tackle, um Andrew Thomas links zu belassen.

Danach aber wurde es schwierig, denn mit Wan'Dale Robinson an Tag 2 war nicht zu rechnen und wirkliche Not bestand auch nicht, ihn zu ziehen. Zudem ist er eher ein Gadget-Spieler mit seiner geringen Größe und eher kurzen Armen. Wenn man bedenkt, dass Kadarius Thoney bislang auch eher ein Gadget war, ist diese Wahl noch unverständlicher.

Ezeudu könnte auch ein Reach sein, doch hat er langfristig das Potenzial, in der O-Line zu starten. Bei Flott wiederum muss man mal abwarten, welche Rolle er letztlich bekleiden wird. Seine Statur sagt Outside-Cornerback, aber bislang spielte er diese Rolle noch nicht konstant genug. McFadden wiederum ist insofern interessant, als dass auch er seine Stärken im Pass Rush hat, auch wenn er eher als Inside Linebacker gelistet ist.

Die Giants hatten viele Baustellen und es ist ihnen gelungen, an beiden Fronten deutlich mehr Talent reinzuholen. Insgesamt könnten drei Starter schon in Woche 1 dabei herauskommen, etwa dann, wenn Flott sich im Slot durchsetzen sollte, was durchaus denkbar ist.

Die Note: 2+

Philadelphia Eagles

Die Picks

  • DT Jordan Davis (1. Runde)
  • C Cam Jurgens (2. Runde)
  • LB Nakobe Dean (3. Runde)
  • EDGE Kyron Johnson (6. Runde)
  • TE Grant Calcaterra (6. Runde)

Die Analyse

Philly tradete früh für Jordan Davis hoch auf Position 13 und sicherte sich damit einen massiven Defensive Tackle, der gegen den Run und als Inside-Rusher eine große Zukunft mitbringt. Wird er direkt zu Beginn starten? Wahrscheinlich nicht. Doch lange wird Fletcher Cox nicht mehr da sein, sodass sein Nachfolger schon gefunden wurde. Das Gleiche kann man analog auch über Jurgens sagen, der ein absoluter Top-Athlet ist, aber noch an seiner Balance und Technik arbeiten muss. Doch hinter Jason Kelce, den er im Idealfall in ein bis zwei Jahren beerben kann, dürfte er noch einiges lernen.

Und dann bekamen die Eagles ein Geschenk namens Nakobe Dean, der aufgrund von Verletzungssorgen bis spät in die dritte Runde durchgereicht wurde. Nach seiner Auskunft wird ihn seine Brustmuskelverletzung aber nicht davon abhalten, 2022 zu spielen. Und selbst wenn dem nicht so wäre, ist dies einer der größten Steals im gesamten Draft. Dean war sicherlich der beste Linebacker der Klasse und ihn so spät zu bekommen, ist eigentlich verrückt.

Johnson wiederum ist ein vielseitig einsetzbarer Spieler und könnte entsprechend als Plug-and-Play-Guy in der Front der Eagles helfen.

Und ach ja, mit ihrem anderen ursprünglichen Erstrundenpick holten die Eagles Star-Receiver A.J. Brown per Trade von den Titans, der diese Offense enorm verbessern wird.

Die Note: 1

Washington Commanders

Die Picks

  • WR Jahan Dotson (1. Runde)
  • DL Phidarian Mathis (2. Runde)
  • RB Brian Robinson Jr. (3. Runde)
  • S Percy Butler (4. Runde)
  • QB Sam Howell (5. Runde)
  • TE Cole Turner (5. Runde)
  • OT Chris Paul (7. Runde)
  • CB Christian Holmes (7. Runde)

Die Analyse

War Dotson der fünftbeste Receiver im Draft und vor allem ein Erstrunden-Talent? Vermutlich ist die Antwort auf beide Fragen eher nein. Aber der Run auf die Receiver startete sehr früh und aggressiv, sodass die Commanders offenbar sicherstellen wollten, hier nicht leer auszugehen. Und ein Z-Receiver gegenüber von Terry McLaurin war einer der Needs. Von daher kann man zumindest anerkennen, wie es dazu kam.

Aber auch in Runde 2 muss man von einem massiven Reach reden, denn kaum jemand hatte Mathis schon hier auf dem Zettel. Immerhin scheint er direkt bereit zu sein für die NFL, zumal er aus Alabama kommt. Aber er ist jetzt kein Zerstörer in der Mitte der Line, vielmehr ein solider Tackle, der den Run stoppt.

Robinson ist ein Bruiser und wird eine gute Ergänzung zu Antonio Gibson sein, der eher über die Finesse kommt. Short-Yardage-Back ist seine Rolle. Und dann fanden die Commanders Sam Howell, der tiefer gefallen ist, als das zu erwarten war. Nachdem er als mutmaßlich bester QB der Klasse in die Saison 2021 gegangen war, litt er deutlich darunter, dass seine besten Waffen des Vorjahres die Tar Heels verlassen hatten und Howell entsprechend deutlich schlechter produzierte. Womöglich ist er nun langfristig ein Glücksgriff für Washington. Im ersten Schritt duelliert er sich mit Taylor Heinicke um den Backup-Spot. Und wer weiß, wie lange sich Wentz in der Hauptstadt hält ...

Die Note: 3+