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NFL Draft Grades 2022: Bestnoten für Lions und Seahawks - Patriots liefern mehr Fragen als Antworten

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Draft Grades 2022: AFC North

Baltimore Ravens

Die Picks

  • S Kyle Hamilton (1. Runde)
  • C Tyler Linderbaum (1. Runde)
  • EDGE David Ojabo (2. Runde)
  • DL Travis Jones (3. Runde)
  • OT Daniel Faalele (4. Runde)
  • CB Jalyn Armour-Davis (4. Runde)
  • TE Charlie Kolar (4. Runde)
  • P Jordan Stout (4. Runde)
  • TE Isaiah Likely (4. Runde)
  • CB Damarion Williams (4. Runde)
  • RB Tyler Badie (6. Runde)

Die Analyse

In Baltimore wissen sie einfach, wie man draftet. Die Ravens gingen unaufgeregt in den Draft und warteten geduldig ab, bis ihnen der beste Safety der Klasse, Kyle Hamilton, an 14 in den Schoß fiel. Er wird sehr gut rein passen in die ohnehin schon gut bestückte Secondary des Teams und bietet guten Value für diesen Spot, nachdem ihn einige im Vorfeld schon als Top-10-Pick gehandelt hatten.

Anschließend überraschte der Trade, der Hollywood Brown nach Arizona schickte. Dafür bekam Baltimore den 25. Pick, mit dem sie Tyler Linderbaum, den besten Center der Klasse zogen und damit eine lange bestehende Baustelle schlossen. Center war seit einiger Zeit ein großes Problem dieser ansonsten guten Offensive Line. Und was danach folgte, war vor allem eine vorbildliche Anhäufung von Value.

David Ojabo wäre ohne seine Verletzung an der Achillessehne sicherlich ein Erstrundenpick geworden und selbst wenn er 2022 nicht spielen würde, ist dies ein sehr guter Pick für die Zukunft. Faalele wird besonders als Run-Blocker helfen, während die Tight Ends gute Athleten sind und auch die gewählten Cornerbacks in Runde 4 helfen einer Secondary, die zuletzt unter großem Verletzungspech gelitten hatte. Zudem muss man hervorheben, dass Travis Jones die Defensive Line nicht nur verjüngt, sondern auf Sicht noch gefährlicher macht - als Run-Stopper und als Inside-Rusher..

Ein Punter in Runde 4 ist übertrieben, aber die Ravens können es sich angesichts der übrigen Picks leisten und da die Zukunft von Sam Koch unklar ist, macht es aus dieser Sicht zumindest mal Sinn, einen der besten Punter der Klasse zu holen.

Die Frage, die nun noch offen ist, ist die nach dem Deep Threat in dieser Offense. Brown ist weg und somit wirkt das Receiving Corps nun sehr überschaubar. Wenn nun nicht Rashod Bateman eine enorme Leistungssteigerung hinlegt, wird es schwer für Lamar Jackson, auch durch die Luft einen weiteren Schritt nach vorne zu machen.

Die Note: 1-

Cincinnati Bengals

Die Picks

  • S Daxton Hill (1. Runde)
  • CB Cam Taylor-Britt (2. Runde)
  • DL Zachary Carter (3. Runde)
  • OL Cordell Volson (4. Runde)
  • S Tycen Anderson (5. Runde)
  • EDGE Jeffrey Gunter (7. Runde)

Die Analyse

Die Bengals drafteten mit ihrem ersten Pick einen neuen Starter auf Safety in Daxton Hill, der zunächst neben Jessie Bates auflaufen wird. Er ist sehr vielseitig und spielte für Michigan hauptsächlich im Slot, was man von ihm in Cincy wohl nicht verlangen wird. Auf Sicht könnte er auch eine Absicherung sein für den Fall, dass Bates, der aktuell per Franchise Tag gehalten wird, im kommenden Jahr doch von Bord geht.

Was danach kam, war eher überschaubar. Taylor-Britt zeigte eine große Leistungssteigerung 2021 im Vergleich zum Vorjahr und könnte mit seinem Speed und seiner Athletik auf lange Sicht ein Starter werden, der ebenfalls auf mehreren Spots eingesetzt werden kann. Carter jedoch wirft Fragen auf. Vor dem Draft wurde er nicht unbedingt allzu hoch eingestuft - manche sahen ihn nicht mal als potenziellen NFL-Starter. Problematisch ist rückblickend auch, dass mit Travis Jones ein wohl klar besserer Spieler auf dieser Position zu haben gewesen wäre. Dass jener nun beim Division-Rivalen Baltimore gelandet ist, macht die Sache noch bitterer.

Was danach kam, war ebenfalls nicht bemerkenswert. Gerade bei Volson, der schon 23 Jahre alt ist, stellt sich die Frage, ob dieser den Viertrundenpick wert ist. Er ist kein Top-Athlet, spielte auch auf dem College nicht überragend und hat kaum Entwicklungspotenzial.

Die Note: 3+

Cleveland Browns

Die Picks

  • CB Martin Emerson (3. Runde)
  • EDGE Alex Wright (3. Runde)
  • WR David Bell (3. Runde)
  • DL Perrion Winfrey (4. Runde)
  • K Cade York (4. Runde)
  • RB Jerome Ford (5. Runde)
  • WR Michael Woods II (6. Runde)
  • EDGE Isaiah Thomas (7. Runde)
  • C Dawson Deaton (7. Runde)

Die Analyse

Der Top-Pick ging bekanntlich für Deshaun Watson im Trade mit den Texans drauf und ist rein sportlich betrachtet sehr gut angelegt. Danach lag der Fokus eindeutig auf der Defense, wo schlimmstenfalls gute Ergänzungsspieler mit Potenzial gezogen wurden.

Emerson ist ein Press-Corner, der auf dem College nicht als solcher eingesetzt wurde. Sprich: Er flog wohl auch deshalb etwas unter dem Radar, weil seine Production nicht überragend war. Das könnte sich nun ändern. Alex Wright war laut PFF einer der besten Pass Rusher der Nation 2021 und Winfrey wiederum ist ein guter Value-Pick in Runde 4. Ihn hätte man durchaus auch an Tag 2 sehen können.

Die Nase rümpfen darf man darüber, dass die Browns schon in Runde 4 einen Kicker gezogen haben. Immerhin ist er der wohl beste Kicker der Klasse, doch braucht es das wirklich so früh?

Die Note: 2

Pittsburgh Steelers

Die Picks

  • QB Kenny Pickett (1. Runde)
  • WR George Pickens (2. Runde)
  • EDGE DeMarvin Leal (3. Runde)
  • WR Calvin Austin III (4. Runde)
  • FB Connor Heyward (6. Runde)
  • LB Mark Robinson (7. Runde)
  • QB Chris Oladokun (7. Runde)

Die Analyse

Die gute Nachricht ist, dass es den Steelers gelungen ist, einen neuen Quarterback zu bekommen, ohne dafür im Draft nach oben zu klettern. Doch Pickett so früh und noch dazu als ersten QB im Draft zu ziehen, schreit nach einem enormen Reach. Vor allem, wenn man betrachtet, wie spät die übrigen QBs dieser Klasse erst gezogen wurden. Wo wäre Pickett gelandet, wenn die Steelers ihn nicht genommen hätten? Laut Mike Tomlin hat Pickett aus Steelers-Sicht den höchsten Floor aller QB-Prospects in diesem Jahr. Es stellt sich aber die Frage, ob der höchste Floor wirklich das ist, was man mit seinem Erstrundenpick angreifen sollte. Wäre das höchste Ceiling aus Steelers-Sicht nicht erstrebenswerter gewesen? Mit Mitch Trubisky haben sie doch bereits eine gute Übergangslösung im Team.

Pickens' Verletzungshistorie ist ein Grund zur Sorge, allerdings ist sein Talent enorm und er gibt Pittsburgh einen echten X-Receiver, den dieses Team länger nicht hatte. Insofern ist das ein richtig guter Pick für Runde 2 mit dem Potenzial zu mehr. Leal wiederum ist interessant. Er machte leistungstechnisch 2021 einen Schritt zurück und es ist noch nicht so ganz klar, welche Position seine beste sein mag. Doch athletische Spieler in der Front Seven sind genau das, was die Steelers-Defense immer wieder gut zur Geltung bringt.

Der unfassbar schnelle Austin war einer der besseren Value-Picks von Tag 3 und dürfte aus dem Slot ein guter Playmaker für welchen QB auch immer werden. Ihn kann man durchaus als langfristigen Ersatz für JuJu Smith-Schuster betrachten. Und aus familiärer Sicht ist natürlich auch Connor Heyward interessant. Er ist der Bruder von Star-D-Liner Cam Heyward und laut Tomlin ein "Schweizer Taschenmesser". Heyward kann nicht nur als Fullback, sondern auch als Runner oder als Tight End eingesetzt werden.

Die Note: 2