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NFL: Jon Gruden als Head Coach der Las Vegas Raiders zurückgetreten

Von Marcus Blumberg
Jon Gruden ist nicht mehr Head Coach der Las Vegas Raiders.
© getty

Jon Gruden ist als Head Coach der Las Vegas Raiders zurückgetreten. Die Trennung kommt infolge eines Berichts der New York Times über E-Mails von Gruden, in denen er diverse Gruppen diskriminierend beleidigt hat.

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"Ich bin als Head Coach der Las Vegas Raiders zurückgetreten. Ich liebe die Raiders und möchte keine Ablenkung sein. Danke an alle Spieler, Coaches, den Trainerstab und die Fans der Raider Nation. Es tut mir leid, ich wollte nie jemandem wehtun", sagte Gruden (58) am Montagabend in einem Statement.

Am Freitag bereits wurde von mehreren Medien übereinstimmend berichtet, dass Gruden im Jahr 2011 in einer E-Mail an den früheren Washington-Funktionär Bruce Allen den Boss der Spielergewerkschaft NFLPA DeMaurice Smith rassistisch beleidigt hatte.

Am Montag dann veröffentlichte die NYT Times einen Artikel, der über zahllose weitere E-Mails der Jahre 2011 bis 2018 berichtet, in denen Gruden Commissioner Roger Goodell, mehrere Teameigner sowie zahlreiche weitere Personen beleidigt sowie rassistische, sexistische, homo- und transsexuellen- sowie frauenfeindliche Bemerkungen gemacht habe. Zudem sollen in diesen E-Mails Oben-ohne-Bilder von Frauen, darunter auch zwei Cheerleader Washingtons, verschickt worden sein.

Gruden war zur Zeit der Mails TV-Experte bei ESPN und daher kein Angestellter der NFL, sodass die NFL rein rechtlich wohl keine Handhabe gehabt hätte. Ein Gespräch mit Teameigner Mark Davis am Montag soll infolge des Berichts jedoch zur Trennung geführt haben. ESPN bezeichnete die Äußerungen Grudens in einem Statement als "abscheulich".

Jon Gruden ist nicht mehr Head Coach der Las Vegas Raiders.
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Jon Gruden ist nicht mehr Head Coach der Las Vegas Raiders.

Jon Gruden: Schwere Beleidigungen gegen diverse Gruppen

Gruden schrieb unter anderem, dass Smith "Lippen so groß wie Michelin-Reifen" habe. Goodell bezeichnete er wiederholt als "Schwuchtel" und kritisierte, dass Goodell die Rams 2014 dazu gedrängt habe, "Schwule" zu draften. Gemeint war Linebacker Michael Sam, der seinerzeit gedraftet wurde.

Die E-Mails wurden im Zuge der weitreichenden Untersuchung des toxischen Arbeitsklimas der Washington-Franchise entdeckt und in den vergangenen Tagen seitens der NFL an die Raiders weitergereicht.

Gruden hatte auf seine Äußerungen über Smith gegenüber ESPN erklärt: "Ich schäme mich dafür, De Smith beleidigt zu haben. Ich hatte nie rassistische Gedanken bei meiner Wortwahl. Ich schäme mich dafür, was da nun die Runde macht. Ich wollte sicherlich nie, dass es sich so schlimm anhört."

Gruden hat bislang insgesamt 15 Jahre in der NFL als Head Coach gearbeitet. Seine erste Station waren die Oakland Raiders von 1998 bis 2001, anschließend coachte er von 2002 bis 2008 die Tampa Bay Buccaneers und gewann in seiner ersten Saison den Super Bowl gegen die Raiders. 2018 kehrte er schließlich nach seinem TV-Engagement zu den Raiders zurück und unterschrieb einen Zehnjahresvertrag im Wert von 100 Millionen Dollar.

Assistant Head Coach und Special Teams Coordinator Rich Bisaccia wird zunächst als Interim Head Coach übernehmen. Er verfügt über 18 Jahre an Coaching-Erfahrung in der NFL.

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