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NFL Recap: Houston Texans vs. Carolina Panthers 9:24 - Panthers holen dritten Sieg im dritten Spiel - Sorgen um zwei Starspieler

Von Jan Dafeld
Sam Darnold und die Carolina Panthers haben die Houston Texans geschlagen.
© getty

Die Carolina Panthers haben in ihrem dritten Saisonspiel den dritten Sieg eingefahren. Bei den Houston Texans setzten sich die Gäste mit 24:9 durch. Vermutlich bezahlte das NFC-Team seinen Erfolg allerdings teuer.

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Christian McCaffrey (7 ATT, 31 YDS, 2 REC, 9 YDS) musste das Feld bereits in der ersten Halbzeit mit einer Oberschenkelverletzung verlassen und kehrte nicht mehr zurück. Zu Beginn der zweiten Hälfte fiel dann auch Jaycee Horn aus. Der Cornerback musste mit einer Fußverletzung in die Kabine gefahren werden. Nach Informationen von ESPN brach sich Horn den Fuß und dürfte somit länger ausfallen.

Auch ohne die beiden Starspieler geriet der Sieg der Panthers allerdings nie wirklich in Gefahr. Die Gäste lagen in der gesamten Begegnung nie zurück.

Nach jeweils einem Three-and-Out von beiden Teams zu Beginn des Spiels brachte Sam Darnold (23/34, 304 YDS, 8 ATT, 11 YDS, 2 TD) die Panthers mit einem Quarterback-Keeper bei einem Option-Play im ersten Viertel mit 7:0 in Front. DJ Moore (8 REC, 126 YDS) hatte sein Team zuvor mit zwei Big Plays bis in die Red Zone gebracht.

Die Texans hatten offensiv lange überhaupt keinen Erfolg. Houston puntete bei seinen ersten vier Drives, dabei kamen die Gastgeber zudem auf gerade mal drei First Downs. Davis Mills (19/28, 168 YDS, TD, ATT, -1 YDS), der von seinem Team anfangs praktisch versteckt wurde, und seine Mitspieler bekamen den Ball zunächst kaum bewegt.

Dass die Panthers nicht noch deutlicher in Führung gingen, hatte das Team von Head Coach David Culley einem wichtigen Fourth-Down-Stop in der eigenen Red Zone zu verdanken: Bei einem Fourth-and-One ließ Carolinas Offensive Coordinator Joe Brady Chuba Hubbard (11 ATT, 52 YDS, 3 ATT, 27 YDS) durch die Mitte laufen, der Running Back wurde jedoch ohne Raumgewinn an der Line of Scrimmage gestoppt.

Erst unmittelbar vor der Pause kamen die Texans mal tiefer in die gegnerische Hälfte: Bei ihrem Two-Minute-Drive ließ Houston Mills häufiger passen - und der Quarterback führte sein Team mit mehreren Pässen auf Brandin Cooks (9 REC, 112 YDS) bis in die Endzone. Dort fand der Rookie aus einem Empty Set einen weit offenen Anthony Miller (4 REC, 20 YDS, TD). Joey Slye (1/1 FG, 0/1 XP) vergab allerdings den anschließenden Extrapunkt, sodass die Panthers mit einer 7:6-Führung in die Pause gingen.

NFL: Sam Darnold sorgt mit zweitem Touchdown für die Vorentscheidung

Im zweiten Durchgang marschierten die Texans bis an die gegnerische 39-Yard-Linie, entschieden sich bei einem Fourth-and-Four allerdings für einen Punt. Im Gegenzug baute Carolina seine Führung auf 14:6 aus, Tommy Tremble (REC, 30 YDS, ATT, 7 YDS, TD) trug einen Endaround in die gegnerische Endzone.

Nach jeweils einem Field Goal auf jeder Seite sorgte Darnolds zweiter Touchdown vier Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung. Bei einem Third-and-Goal von der Ein-Yard-Linie wurde Darnold bei einer Quarterback-Sneak von seiner eigenen Offensive Line über die Goalline geschoben. Der letzte Drive der Texans endete in einem Turnover on Downs.

Die Panthers treffen in der kommenden Woche auswärts auf die Dallas Cowboys. Die Texans reisen zu den Buffalo Bills.

Houston Texans (1-2) - Carolina Panthers (3-0)

Ergebnis: 9:24 (0:7, 6:0, 0:7, 3:10) BOXSCORE

Texans vs. Panthers - die wichtigsten Statistiken

  • Sam Darnold kam bereits im dritten Saisonspiel zum zweiten Mal auf mindestens 300 Passing Yards - damit zieht er schon jetzt mit seinem bisherigen Career-High in einer Saison gleich.
  • Der Panthers-Quarterback erzielte zudem zwei Rushing Touchdowns. Kein Spieler in der NFL hat mehr als Darnolds drei Rush-TDs.
  • Die Panthers blitzten bei rund 40 Prozent der gegnerischen Passing Plays - knapp zehn Prozent mehr als in den ersten Saisonspielen. Und Carolina hatte Erfolg: Nur einer der vier Panthers-Sacks kam ohne Blitzing zustande.
  • Carolina gewann zum fünften Mal in seiner Teamgeschichte die ersten drei Saisonspiele. In den vorherigen vier Saisons gewannen die Panthers dreimal mindestens elf Spiele und zogen dabei jeweils in die Playoffs ein. Nur einmal verpasste die Franchise mit einer 7-9-Bilanz die Playoffs.

Der Star des Spiels: DJ Moore (Wide Receiver, Panthers)

Moore soll in dieser Saison den Schritt von einem guten Receiver zu einem Elite-Receiver machen. Gegen die Texans zeigte er, dass er das Zeug dazu hat. Darnold suchte seinen besten Passempfänger von Beginn an, sieben der ersten zehn Pässe gingen in Moores Richtung. Und: Die erfolgreichen Drives der Panthers liefen zu großen Teilen über den 24-Jährigen. Moore nutzte den freien Raum in der Mitte von Houstons Tampa-2-Defense immer wieder aus und sorgte so für einfache Completions. Er beendete das Spiel mit acht Catches für 126 Yards.

Der Flop des Spiels: David Culley (Head Coach, Texans)

Davis Mills hinterließ bei seinem ersten Start tatsächlich keinen schrecklichen Eindruck, auch weil Offensive Coordinator Tim Kelly dem Rookie immer wieder klare Reads und einfache Completions ermöglichte. Die Texans hielten offensiv allerdings unendlich lange an ihrem Laufspiel bei Early Downs, das überhaupt nicht funktionierte, fest und schwächten die eigene Offense so unnötig. Dazu kam Culleys völlig unverständliche Entscheidung, zu Beginn der 2. Hälfte bei einem Fourth-and-Four an der gegnerischen 39-Yard-Linie zu punten. Sowohl ein Field Goal als auch das Ausspielen des Downs wären eine deutlich bessere Entscheidung gewesen.

Analyse: Texans vs. Panthers - die Taktiktafel

  • Die Texans vertrauten in der Defense meist auf ihre Tampa-2-Coverage mit zwei sehr tief postierten Safeties und viel Raum über die Mitte, oft sogar aus ihrer Base-Defense mit drei Linebackern. Carolina bekam so immer wieder einfache Würfe über die Mitte, einige gute Gelegenheiten ließ Darnold sogar noch aus.
  • Die Panthers verschafften Darnold im Passspiel immer wieder viel Zeit, auch durch die häufige Nutzung von Play Action und Rollouts. Der Quarterback hielt den Ball jedoch mehrfach viel zu lange und leistete sich gleich zwei Fumbles in der Pocket. Darnold hatte Glück, dass keiner seiner Fumbles zu einem Turnover führte.
  • Die Panthers zeigten sich defensiv aggressiv. Carolina blitzte viel und spielte den Run aggressiv. Eine Taktik, die aufging, da die Texans Mills offensichtlich so wenig wie möglich werfen lassen wollten. Kurz vor der Pause wechselte Defensive Coordinator Phil Snow jedoch zu einer Prevent Defense und verzichtete auf seine Blitzes. Mills spielte sofort seinen mit Abstand besten Drive, Houston erzielte seinen einzigen Touchdown des Spiels.
  • Wenn sie Mills mal passen ließen, setzten die Texans immer wieder auf Passing-Konzepte, in denen der Quarterback den Ball so schnell wie möglich loswerden kann. Mills hielt den Ball in der ersten Halbzeit im Schnitt deutlich kürzer als zwei Sekunden - und das durchaus mit Erfolg. Der Rookie brachte acht seiner elf Pässe in Halbzeit eins zum Mitspieler.
  • Nach dem Ausfall von Christian McCaffrey setzten die Panthers im Backfield in erster Linie auf Chuba Hubbard. Der Running Back wurde allerdings nicht ganz so kreativ im Passspiel eingesetzt und lief weniger Option Routes als sonst McCaffrey. Kurz vor Spielende suchte Darnold Hubbard bei einer Route aus dem Backfield in die Flat, der Rookie ließ den Pass allerdings fallen.