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NFL - 4 Fragen zu Le'Veon Bell und den Kansas City Chiefs: Der nächste Superstar für die Monster-Offense?

Von Jan Dafeld
Le'Veon Bell schließt sich den Kansas City Chiefs an.
© imago images/RichGraessle

Die Kansas City Chiefs haben Le'Veon Bell nach dessen Entlassung bei den New York Jets verpflichtet. Doch warum wurde der einstige Superstar überhaupt entlassen? Wie konnten die Chiefs ihn verpflichten? Und ist Bell für den Champion tatsächlich eine große Verstärkung?

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Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Warum wurde Bell von den New York Jets entlassen?

Bells Zeit in New York war zum Scheitern verurteilt und das praktisch von dem Moment an, als er einen Vierjahresvertrag über 52,5 Millionen Dollar bei den Jets unterschrieb. Es sei daran erinnert, dass die Jets das einzige Team waren, das bereit war, Bell einen Deal in dieser Größenordnung anzubieten.

Head Coach Adam Gase hatte sich von Anfang an gegen die Verpflichtung des einstigen Steelers-Stars ausgesprochen. Gase sah in seinen Running Backs keinen zentralen Baustein seiner Offense und hätte das Geld daher lieber in eine andere Position investiert gesehen. Womöglich hatte Gase zudem Bells Frustration über seine Rolle in New York damals schon kommen sehen.

Bei den Jets hat Bell nie an seine spektakuläre Zeit in Pittsburgh anschließen können. In zwei Jahren kam er auf gerade mal 863 Rushing Yards, drei Touchdowns und 3,27 Yards pro Run - kein Running Back mit mehr als 240 Carries legte im gleichen Zeitraum in irgendeiner dieser Kategorien schlechtere Zahlen auf.

NFL: Kein Team wollte für Bell traden

Der 28-Jährige wurde daher immer unzufriedener mit seiner persönlichen Situation. Nachdem er nach dreiwöchiger Verletzungspause gegen die Arizona Cardinals nur auf 67 Scrimmage Yards kam und die Jets obendrein mit 10:30 verloren, machte Bell seinem Ärger Luft - intern und extern.

Nach Informationen von ESPN traf sich Bell am vergangenen Montag zu einem persönlichen Gespräch mit Gase und General Manager Joe Douglas, die ihm dabei die Erlaubnis gaben, selbst nach einem Tradepartner für die Jets zu suchen und einen möglichen Deal einzufädeln. Gleichzeitig likte Bell in den sozialen Medien diverse Posts, die Bells Rolle in New York kritisierten und einen Trade von ihm forderten.

Tatsächlich hatten die Jets allerdings bereits seit rund einem Jahr versucht, Bell abzugeben, das berichtete unter anderem Kim Jones vom NFL Network. Das Problem: Bereits 2019 war kein Team bereit gewesen, dem Running Back einen so hochdotierten Vertrag anzubieten, dementsprechend zeigte nun auch kein General Manager Interesse daran, diesen Vertrag per Trade zu erwerben.

Douglas stand somit vor der Entscheidung, ob er Bell jetzt oder am Ende der Saison entlassen sollte, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Eine Vertragsklausel gab schließlich den Ausschlag für die sofortige Entlassung: Im Falle einer Verletzung in dieser Saison wären acht Millionen Dollar von Bells Gehalt im kommenden Jahr voll garantiert worden. Dieses Risiko wollten die Jets auf keinen Fall eingehen und entließen ihn daher vorzeitig.