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NFL: 32 Quarterbacks, 32 Fragen: Wie gut ist Tom Brady noch?

Von Jan Dafeld
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Dallas Cowboys - Dak Prescott: Gelingt ihm der Sprung zu einem Elite-Quarterback?

Im letzten Jahr seines Rookie-Vertrags spielte Prescott seine bislang beste Saison in der NFL. Der 26-Jährige orchestrierte eine der effektivsten Passing Offenses der Liga, war vor allem bei tiefen Pässen herausragend und überzeugte auch als Runner. 2020 wird für ihn nun aber mindestens genau so wichtig, immerhin spielte Prescott die Saison unter dem Franchise Tag. Der Supporting Cast in Dallas ist gut. Kann Prescott seine Leistungen aus der Vorsaison bestätigen oder sogar noch weiter steigern, muss über ihn als einer der Elite-Quarterbacks in der NFL diskutiert werden.

Denver Broncos - Drew Lock: Ist er Denvers Starting Quarterback der Zukunft?

Lock hat gerade mal fünf Spiele in der NFL absolviert, dennoch träumt so manch einer schon von einer spektakulären Broncos-Offense mit herausragendem Receiving Corps und Lock als Quarterback. Tatsächlich haben die ersten Auftritte des 23-Jährigen Lust auf mehr gemacht, allerdings agierte er dabei auch noch in erster Linie als Game Manager, der vor allem im Kurzpassspiel überzeugte. Kann Lock diese Eindrücke 2020 bestätigen und sich in anderen Bereichen steigern, könnte Denver seinen Quarterback der Zukunft tatsächlich gefunden haben. In Stein gemeißelt ist das allerdings noch längst nicht.

Detroit Lions - Matt Stafford: Kann er so stark spielen wie vor seiner Verletzung?

Stafford spielte in der vergangenen Saison so stark wie vielleicht noch nie zuvor - ehe eine Verletzung sein tolles Jahr jäh beendete. 2019 brachte Darrell Bevell, Offensive Coordinator der Lions, Staffords Qualitäten, insbesondere seinen starken Arm, durch eine Downfield-Offense zur Geltung. Präsentieren sich die Lions auch in der kommenden Saison so aggressiv, könnte Stafford erneut glänzen. Allerdings kommt der 32-Jährige auch von einer Wirbelsäulenverletzung zurück. Ob Stafford tatsächlich wieder bei 100 Prozent ist, wird erst der Saisonstart zeigen können.

Green Bay Packers - Aaron Rodgers: Ist er noch ein Top-Quarterback?

Nach Jahren im Clinch mit Mike McCarthy und dessen System spielte Rodgers in der Vorsaison (endlich) in einer neuen Offense - die erhoffte Leistungssteigerung blieb allerdings aus. Rodgers ist nach wie vor ein Quarterback, der wenige große Fehler macht und der imstande ist, Highlight-Würfe zu zeigen, wie kaum ein anderer Passer in der Liga, mittlerweile mangelt es ihm jedoch an Konstanz. Der 35-Jährige lässt zu viele einfache Würfe liegen, seine Genauigkeit zählt nicht mehr zu den besten in der Liga. Sofern Rodgers in seinem zweiten Jahr unter Matt LaFleur keinen Schritt nach vorne macht, scheinen seine Jahre als MVP-Kandidat der Vergangenheit anzugehören. Und jetzt ist mit Jordan Love der potenzielle Nachfolger im Team.

Houston Texans - Deshaun Watson: Gelingt ihm auch ohne DeAndre Hopkins der nächsten Schritt?

Watson hat zwei hervorragende Jahre hinter sich, gäbe es da nicht einen gewissen Patrick Mahomes würde er womöglich als der beste junge Quarterback der NFL gelten. Noch gibt es allerdings auch klare Schwächen in Watsons Spiel: Der 24-Jährige hält den Ball zu oft zu lange und schluckt nach wie vor zu viele Sacks, noch spielt er nicht konstant auf Top-Niveau. In seinem vierten Jahr soll der Sprung zum Elite-Quarterback gelingen, durch den Abgang von Hopkins fehlt nun allerdings Houstons klarer Nummer-eins-Receiver. Wie sehr dieser Umstand Watson zusetzen wird, bleibt abzuwarten.

Indianapolis Colts - Philip Rivers: Ist er noch gut genug, um die Colts zum Contender zu machen?

Nach einer herausragenden Saison im Jahr 2018 präsentierte sich Rivers im vergangenen Jahr deutlich schwächer, teilweise unterliefen dem 38-Jährigen ungewohnte Böcke, kaum ein Quarterback warf mehr Pässe in Coverage als Rivers. Angesichts Rivers' fortgeschrittenen Alters kommt natürlich die Frage auf, inwieweit seine Zeit als NFL-Quarterback vorüber ist, doch es wäre längst nicht das erste Mal, dass sich Rivers nach einer durchwachsenen Saison stark zurückmeldet. In Indianapolis wird er hinter einer deutlich besseren Line spielen, bleibt T.Y. Hilton fit, ist der Receiving Corps zumindest solide. Findet Rivers nochmal zu seiner Form aus den Jahren 2017 und 2018 zurück, können die Colts definitiv für Aufsehen sorgen.

Jacksonville Jaguars - Gardner Minshew: Ist er Jacksonvilles Starting Quarterback der Zukunft?

Minshew zählte zu den wenigen Lichtblicken in einer finsteren Jaguars-Saison. Der 24-Jährige spielte - mit Ausnahme eines äußerst durchwachsenen Auftritts in Woche sechs gegen die Saints - eine sehr solide Saison und präsentierte sich besser als so mancher Rookie-Quarterback, der in Draft-Runde eins ausgewählt worden war. Und doch wird Minshew 2020 um weitere Chancen in dieser Rolle kämpfen müssen. In der kommenden Saison wird er, insbesondere im Pocket-Verhalten, in einem Team im Umbruch einen klaren Schritt nach vorne machen müssen. Andernfalls würden Trevor Lawrence und Justin Fields sicher ein Thema in Jacksonville werden.

Kansas City Chiefs - Patrick Mahomes: Festigt er seinen Status als bester Quarterback der Liga?

Patrick Mahomes gilt derzeit als der beste Quarterback der Liga, darüber scheint es keine zwei Meinungen zu geben. Mahomes ist DER Superstar der NFL, seine gerade vereinbarte Vertragsverlängerung durchbricht sämtliche Schallmauern. Man darf allerdings nicht vergessen, dass über die gesamte Regular Season 2020 gleich zwei Quarterbacks (Lamar Jackson und Russell Wilson) noch bessere Leistungen zeigten als Mahomes. Das Talent des 24-Jährigen ist unbestritten, sollten sich Jackson oder Wilson allerdings im kommenden Jahr den MVP-Titel sichern, könnten diese ihm seinen Titel streitig machen.