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NBA-Coach Gregg Popovich kritisiert NFL-Comissioner Roger Goodell: "Er beugte sich Trump"

Von SPOX
Gregg Popovich (li.) ist Head Coach der San Antonio Spurs.
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NBA-Coach Gregg Popovich (71) hat NFL-Comissioner Roger Goodell für dessen früheren Umgang mit Spielerprotesten während der US-amerikanischen Nationalhymne kritisiert.

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"Ein kluger Mann leitet die NFL und trotzdem versteht er den Unterschied nicht zwischen der Flagge und dem, was ein Land ausmacht", sagte Popovich der New York Times. "Die Flagge ist irrelevant. Sie ist nur ein Symbol, auf das die Menschen aus politischen Gründen schauen ..."

Der Coach der San Antonio Spurs spielte dabei auf die Spielerproteste vor drei Jahren an, als immer mehr NFL-Spieler dem Beispiel von Colin Kaepernick folgten und während der Nationalhymne knieten, um gegen Polizeigewalt, in erster Linie gegen schwarze Menschen, zu protestieren.

Das Niederknien wurde von der NFL, auch aufgrund der zunehmenden Kritik von US-Präsident Donald Trump an der Liga, nur noch in der Kabine erlaubt. Aus Trumps Sicht beleidigen derlei Proteste die US-Flagge und das Militär. Kaepernick beleidigte er deswegen 2017 sogar als "Hurensohn". Der Quarterback avancierte nach anhaltenden Protesten so zur Persona non grata und ist seitdem bei keinem Team mehr untergekommen. Popovich zufolge zeigte sich Goodell in dieser Zeit "eingeschüchtert" und "beugte sich Trump".

Hintergrund: In der NFL hatte im Jahr 2016 der Quarterback Colin Kaepernick auf Polizeibrutalität und grassierenden Rassismus in der Gesellschaft aufmerksam machen wollen und kniete sich hin, während die US-Nationalhymne vor den Spielen gespielt wurde.
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Hintergrund: In der NFL hatte im Jahr 2016 der Quarterback Colin Kaepernick auf Polizeibrutalität und grassierenden Rassismus in der Gesellschaft aufmerksam machen wollen und kniete sich hin, während die US-Nationalhymne vor den Spielen gespielt wurde.

Gregg Popovich über NFL-Teambesitzer: "Das ist einfach heuchlerisch"

Dass die NFL - noch immer unter der Leitung von Goodell - sich nun Fehler eingestand, "den Spielern zuhören" will und die Spieler sogar dazu ermutigte, "sich zu äußern und friedlich zu protestieren", sieht Popovich skeptisch. Der Name Kaepernick fiel bei dieser Entschuldigung nämlich nicht.

Neben Goodell nahm "Pop" auch die sieben NFL-Eigentümer ins Visier, die Trump bei dessen Wahlkampf mit je einer Million Dollar unterstützten. "Das ist einfach heuchlerisch. Es macht keinen Sinn. Die Leute sind nicht blind", sagte der Spurs-Coach. Man könne keinen Präsidenten wie Trump unterstützen und gleichzeitig ein multikulturelles Team mit konträren Ansichten und Interessen führen, meint Popovich: "Ich verstehe das nicht. Ich glaube, sie bringen sich in eine Lage, die unhaltbar ist."

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