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NFL Recap: Baltimore Ravens vs. New York Jets 42:21 - Jackson zerlegt die Jets - Ravens weiter auf Rekordjagd

Von Jan Dafeld
Lamar Jackson hat mehr Rushing Yards in einer Saison auf dem Konto als jemals ein Quarterback vor ihm.
© getty

Die Baltimore Ravens haben das Thursday Night Football Game gegen die New York Jets mit 42:21 für sich entschieden. Durch ihren zehnten Sieg in Serie stehen die Ravens damit vorzeitig als Sieger in der AFC North fest.

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Die Heimmannschaft zeigte sich von Beginn des Spiels an dominant. Baltimore schloss seine ersten drei Drives allesamt mit Touchdowns ab: Zunächst scorte Mark Ingram (13 CAR, 76 YDS, TD, REC, 10 YDS, TD) mit einem 6-Yard-Rushing-Touchdown, anschließend fand Lamar Jackson (15/23, 212 YDS, 5 TD, 8 CAR, 86 YDS) Miles Boykin (REC, 5 YDS, TD) mit einem 5-Yard-Pass und Mark Andrews (4 REC, 52 YDS, TD) mit einem 1-Yard-Pass in der Endzone.

Nach einem Three-and-out zum Start des Spiels fanden die Jets eigentlich gut in die Begegnung, in den entscheidenden Momenten unterliefen den Gästen allerdings zu viele Fehler, um das Spiel spannend halten zu können. Zum Abschluss von New Yorks zweitem Drive wurde Sam Fickens 49-Yard-Field-Goal geblockt, nach dem 4-Yard-Touchdown-Pass von Sam Darnold (18/32, 218 YDS, 2 TD, INT, CAR, 11 YDS) auf Jamison Crowder (6 REC, 90 YDS, 2 TD) scheiterte New York zunächst beim Ausspielen eines 4th&1 an der gegnerischen 7-Yard-Linie, anschließend warf Darnold 29 Sekunden vor der Pause in Field-Goal-Range einen Pass in die Arme von Safety Chuck Clark.

Der zweite Turnover des Jets-Quarterbacks, ein Fumble nach einem Strip-Sack von Tyus Bowser, brachte Baltimore in Halbzeit zwei schließlich endgültig auf die Siegerstraße. Jackson fand beim zweiten Play des Drives Marquise Brown (4 REC, 45 YDS, TD) mit einem 24-Yard-Touchdown-Pass, den nächsten Drive schloss er mit einem weiteren herausragenden Pass (33 Yards) auf Seth Roberts (3 REC, 66 YDS, TD) ab.

New York brachte im vierten Viertel durch einen Punt-Block-Touchdown sowie einen 18-Yard-Touchdown-Pass von Darnold auf Crowder nochmal Punkte auf die Anzeigetafel, Jacksons Abend war nach seinem fünften Touchdown-Pass des Abends (10 Yards auf Mark Ingram) bereits zehn Minuten vor dem Spielende beendet. Robert Griffin (0/1, 4 CAR, 6 YDS) übernahm die Quarterback-Rolle.

Mit 86 Rushing Yards brach Jackson Michael Vicks Rekord für die meisten Rushing Yards in einer Saison eines Quarterbacks und ist weiterhin voll auf MVP-Kurs.

Die Ravens stehen nach ihrem Sieg als erstplatziertes Team in der AFC North fest. Im Falle einer Niederlage der Kansas City Chiefs oder der New England Patriots am Wochenende, würde sich das Team obendrein die Bye Week in der ersten Playoff-Woche sichern. Sollten sowohl die Chiefs als auch die Patriots verlieren, stünde Baltimore zwei Wochen vor Ende der Regular Season bereits als erster Seed in der AFC fest.

Die Ravens reisen in der kommenden Wochen zu den Cleveland Brown, gegen die sie letztmalig ein Spiel verloren. Die Jets empfangen in der kommenden Woche derweil die Pittsburgh Steelers.

Baltimore Ravens (12-2) - New York Jets (5-9)

Ergebnis: 42:21 (13:0, 8:7, 14:0, 7:14) BOXSCORE

Ravens vs. Jets - die wichtigsten Statistiken

  • Es dauerte gerade mal sieben Minuten, da hatte Jackson Michael Vicks Quarterback-Rekord von 1039 Rushing Yards in einer Saison schon gebrochen. Ein Fünf-Yard-Run innerhalb der gegnerischen Red Zone brachte dem 22-Jährigen die neue Bestmarke ein. Letztlich beendete er das Spiel mit 86 Rushing Yards.
  • Im zweiten Viertel zog Andrews mit einem weiteren Rekord nach. Der 23-Jährige fing seinen achten Touchdown in der laufenden Saison, nie zuvor verzeichnete ein Tight End der Ravens so viele Touchdowns in einer Spielzeit.
  • Nächster Franchise-Rekord für die Heimmannschaft: Jacksons fünf Passing Touchdowns schraubten seine Ausbeute in dieser Saison auf 33 hoch. Damit zog der Quarterback mit Vinny Testaverde gleich, der 1993 ebenfalls 33 Passing Touchdowns für das Team auflegte.
  • Mit 78,8 pro Spiel zugelassenen Rushing Yards rangierten die Jets vor dem Spiel auf Platz zwei in der NFL. Dass die Ravens-Offense eine besondere ist, stellte sie früh im Spiel unter Beweis: Diese Marke knackte Baltimore bereits im ersten Viertel.

Der Star des Spiels: Lamar Jackson (Ravens)

Der 22-Jährige sammelt weiter Argumente für seine Auszeichnung als MVP. Jackson, der in der Pocket viel zu selten unter Druck gesetzt wurde, war früh im Spiel kaum zu halten, erwischte die Jets immer wieder mit längeren Runs und führte seine Ravens zu drei Touchdowns bei ihren ersten drei Drives. Nachdem er rund um die Halbzeitpause dann etwas abkühlte, zerlegte der Quarterback die Jets anschließend durch die Luft und brachte mehrere herausragende, lange Pässe an.

Der Flop des Spiels: Die Special Teams der Ravens

Bereits den Großteil der Saison haben die Ravens mit ungewöhnlichen Problemen in ihren Special Teams zu kämpfen. Gegen die Jets fielen diese allerdings besonders heftig aus. Bei ihren ersten drei Kickoffs erlaubte Baltimore jedes Mal Returns von mehr als 30 Yards, kurz darauf ließen die Gastgeber dann auch noch einen langen Punt-Return zu, zudem vergab Justin Tucker einen Extrapunkt. Der Negativhöhepunkt allerdings: Der geblockte Punt von Sam Koch, den die Gäste zum Touchdown zurücktrugen. Gegen einen besseren Gegner hätten diese Fehler die Ravens in arge Schwierigkeiten bringen können.

Ravens vs. Jets - die Taktiktafel

  • Beim dritten Touchdown-Drive der Ravens profitierte Baltimore von einer 43-Yard-Pass-Interference gegen die Jets. Diese kam zustande, weil Linebacker Neville Hewitt Receiver Marquise Brown aus dem Slot Eins-gegen-eins auf einer Seam Route verteidigen musste. Ein Matchup, das so definitiv keine Defense sehen möchte.
  • Darnolds Fumble erfolgte bei einem Sack von Pass-Rusher Tyus Bowser, der sein Eins-gegen-eins-Duell mit Tight End Trevon Wesco problemlos gewann. Auch das wieder ein Mismatch, vermutlich auch durch die kreativen Blitz-Pakete der Ravens bei anderen Pass-Rushes kreiert.
  • Gegen die Jets setzten die Gastgeber allerdings seltener auf ihre geradezu gefürchteten Cover-0-Blitze. Die Ravens schickten häufig nur einen Vier-Mann-Rush, womöglich sahen die Coaches ihren Pass-Rush gegen die wacklige Jets-O-Line auch so im Vorteil.
  • John Harbaugh bleibt nach wie vor ein aggressiver Coach bei Fourth Down. Kurz nach der Pause punteten die Ravens zwar bei 4th&1 von der eigenen 41, etwas später ließ der Head Coach bei einem 4th&1 von der eigenen 36 dann allerdings die Offense auf dem Feld. Baltimore war erfolgreich, Jackson fand Andrews mit einem 36-Yard-Pass.