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NFL Recap - Los Angeles Rams vs. Baltimore Ravens 6:45: Jackson 5! Ravens überfahren hilflose Rams

Lamar Jackson überzeugte bei seinem "Monday Night Football"-Debüt auf ganzer Linie.
© getty

Die Baltimore Ravens haben Woche 12 der NFL-Saison mit einem nie gefährdeten 45:6-Erfolg über die Los Angeles Rams abgeschlossen. Lamar Jackson und seine Offense waren nicht zu halten, während die Hausherren zu keiner Zeit ins Spiel fanden.

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Wie dominant waren die Ravens in diesem Spiel? Sie hatten viermal vor der Pause den Ball und erzielten vier Touchdowns. Nach der Pause machten sie dann direkt damit weiter und legten einen weiteren Touchdown nach. Die Rams wiederum bekamen kaum Zugriff, weder offensiv noch defensiv, und ließen jegliche Durchschlagskraft vermissen.

Die Ravens eröffneten ihre beeindruckende Vorstellung mit zwei Touchdown-Pässen von Lamar Jackson auf Hollywood Brown. Die Rams erzielten zwei Field Goals im zweiten Viertel, doch Touchdowns von Mark Ingram und Willie Snead stellten die 28:6-Pausenführung her.

Nach dem Break fand Jackson Ingram für einen weiteren Touchdown und beendete damit bereits frühzeitig jegliche Hoffnung auf ein Comeback der Hausherren. Der sechste Ravens-Drive brachte schließlich zu Beginn des vierten Viertels den sechsten Touchdown - Jackson auf Snead. Anschließend durfte dann Backup-Quarterback Robert Griffin III ran.

Zu allem Überfluss verloren die Rams womöglich auch noch Tight End Gerald Everett, der sich beim Versuch, Edge-Rusher Matt Judon vor einem Sack gegen Jared Goff im zweiten Viertel zu stoppen, das Knie verletzte. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Während die Ravens in der AFC North weiter einsam ihre Kreise ziehen und auf Platz 2 der AFC rangieren, müssen die Rams langsam um die Playoffs zittern. Die NFC West dürfte mit nun vier Spielen Rückstand auf die 49ers - drei auf Seattle - schon weg sein. Auch in der Wildcard wird es eng, da die direkte Konkurrenz mindestens acht Siege aufweist.

Nach der Partie wurde Jackson von den Ravens-Fans erneut mit MVP-Sprechchören bedacht. "Darüber denke ich nicht nach", sagte er. "Ich will den Super Bowl gewinnen. Das wäre ein Team-Award. Das will ich." Rams-Coach Sean McVay war beeindruckt: "Die Leute sprechen nicht umsonst von ihm als möglichem MVP. Das sah heute schon stark danach aus."

Los Angeles Rams (6-5) - Baltimore Ravens (9-2)

Ergebnis: 6:42 (0:14, 6:14, 0:7, 0:7) BOXSCORE

Rams vs. Ravens - die wichtigsten Statistiken

  • Lamar Jackson ist der erste Spieler in der Geschichte der Baltimore Ravens, der in aufeinanderfolgenden Spielen jeweils mindestens 4 Touchdown-Pässe geworfen hat. Zudem ist Jackson der erste Spieler in der Geschichte der NFL mit mindestens 4 Touchdown-Pässen und 50 Rushing Yards in zwei Spielen in Serie.
  • Mehr noch: Jacksons 12 TD-Pässe über die vergangenen drei Spiele sind die meisten in der Geschichte der Ravens über eine Spanne von drei Spielen.
  • Das Laufspiel der Ravens war nicht zu halten. Als Team liefen sie für 283 Yards (43 CAR) und Ingram ragte mit 111 Yards (RUSH TD, REC TD) heraus. Er war so etwas wie der kongeniale Partner für Jackson im Backfield.

Der Star des Spiels: Lamar Jackson (Ravens)

Jackson (15/20., 169 YDS, 5 TD / 8 CAR, 95 YDS) spielte erneut auf einem unglaublichen Level und ist gerade schlicht nicht zu verteidigen. Bei Read-Options traf er einfach immer die richtige Entscheidung, bei Scrambles fand er die offenen Lauf-Lanes und seine Reads bei Pässen waren so gut, dass er immer den offenen Receiver fand. Die Rams hatten einfach zu keiner Zeit eine passende Antwort.

Der Flop des Spiels: Los Angeles Rams

Es wäre einfach unpassend, hier jemanden als Schuldigen herauszupicken, denn das komplette Konstrukt Rams war komplett überfordert, im Grunde unfähig, irgendetwas Substantielles entgegenzusetzen. Goff war schwach und verfehlte die wenigen offenen Receiver, die sich ihm boten, das Laufspiel fand nur sporadisch statt und das Play-Calling war meist ängstlich. Defensiv war das Team zudem ein Totalausfall.

Analyse: Rams vs. Ravens - die Taktiktafel

  • Beim ersten Ravens-Touchdown des Spiels schickten sie 11-Personnel aufs Feld mit drei Receivern in einer Bunch-Formation auf der rechten Seite, dazu einem Tight End ebenfalls rechts. Links war Running Back Gus Edwards an der Seitenlinie ebenfalls als Wide Receiver postiert. Das verwirrte die Rams-Defense dermaßen, dass letztlich keiner wirklich wusste, was zu tun ist. Entsprechend gelang es Brown, der im Slot aufgestellt war, eine Flat-Route in die Endzone zu laufen und unbedrängt den Touchdown-Pass zu fangen.
  • Der zweite Brown-Touchdown war noch simpler: Erneut spielte man 11-Personnel, erneut stand der Running Back - Justice Hill - an der (rechten) Seitenlinie. Brown spielte rechts im Slot und hatte keinen direkten Gegenspieler, denn Safety Marqui Christian, der am nächsten dran war an der Line, blitzte. Brown lief eine Seam-Route und fing den TD-Pass von Jackson zwischen zwei Defensive Backs, die etwas orientierungslos aussahen. Jalen Ramsey wiederum coverte die Seitenlinie und Hill, was jetzt nicht unbedingt die beste Nutzung seiner Fähigkeiten ist.
  • Es fiel schon früh auf, dass die Rams offensiv nicht mit allzu viel Überzeugung zur Sache gingen, ein wirklicher Gameplan schien nicht durch. Mal wurde der Lauf forciert, was sogar zuweilen für ordentlich Raumgewinn gerade mit Gurley sorgte. Meist jedoch setzte man auf Screens und bei längeren Downs uncharakterisch häufig auch auf Drop-Offs, was eher selten für Erfolg sorgte - die Defense der Ravens, die nur selten blitzte, war einfach zu schnell.
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