NFL

Ein revolutionärer Trade?

Brock Osweiler verlässt die Houston Texans nach nur einem - überaus enttäuschenden - Jahr wieder
© getty
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2. Warum macht Cleveland diesen Trade?

Man musste lediglich Browns-Vizepräsident Sashi Brown zuhören, um die Motive für den Trade zu verstehen: "Wir freuen uns wirklich darüber, einen Zweitrunden-Pick in diesem Trade zu erhalten. Draft-Picks sind für unseren Ansatz, ein Championship-Team aufzubauen, sehr wichtig. Wir wollen auf jeder Position einen Wettbewerb haben, und freuen uns darauf, dass Brock zu uns kommt und in den Wettkampf einsteigt." Draft-Picks stehen im Fokus. Nicht Osweiler.

Der Kontext: Cleveland ist mit 102 Millionen Dollar an Cap Space in diese Free Agency gegangen, mehr als jedes andere Team in der 24-jährigen Geschichte der Free Agency hatte. Geld war also für die Browns nie das Thema, unabhängig davon, dass mit Kevin Zeitler und J.C. Tretter sowie dem neuen Vertrag vor Joel Bitonio kräftig in die Offensive Line investiert wurde.

Tag 1 der Free Agency im Recap: Brock-Schock und die Preisexplosion

Im Fokus des neuen Browns-Regimes steht, das wurde schon im Vorjahr überdeutlich, der Neuaufbau durch den Draft - und das mit möglichst vielen Picks, um einerseits die Chance auf Treffer im Draft zu erhöhen, und um sich andererseits auch zusätzliche Flexibilität für Trades und dergleichen zu geben. Die Möglichkeit, einen finanziellen Verlust zu schlucken, und dafür einen Zweitrunden-Pick zu erhalten, war somit mehr als verlockend für die Browns-Bosse.

Cleveland könnte sich gar, was mehreren Berichten zufolge auch passieren wird, entschließen, Osweiler direkt wieder zu entlassen, und sich so das ganze Drumherum ("spielt Osweiler oder Quarterback X?") ersparen. In dem Fall wäre es ganz pur und simpel: Cap Space gegen einen Draft-Pick. Damit vergrößert sich das Arsenal der Browns weiter, so sehen jetzt Clevelands Draft-Picks (nach Runden aufgezählt) aus:

2017: 1, 1, 2, 2, 3, 4, 4, 5, 5, 5, 6

2018: 1, 2, 2, 2, 3, 4, 4, 5, 6, 6, 7

Aktuell also macht Cleveland vor allem eines: Die Weichen für die Zukunft stellen, indem der Draft so effektiv wie möglich genutzt werden soll. Die Investitionen in die Offensive Line zeigen darüber hinaus, dass nicht nur Ressourcen in die theoretische Zukunft gesteckt werden. Die Browns haben vielmehr einen klaren Plan, und den verfolgen sie.

Das ist vielversprechend für alle Fans in Cleveland, hat letztlich aber eine klare Bedingung: All das ist nämlich nur dann zielführend, wenn die angehäuften Draft-Picks auch tatsächlich in gute Spieler umgemünzt werden.