NFL

Brady und Ryan (fast) im Gleichschritt

Matt Ryan (l.) gegen Tom Brady (r.) - wer hat am Sonntag in Houston die Nase vorn?
© getty
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10. Malcolm Butler, Cornerback, New England Patriots

Vor zwei Jahren gegen Seattle noch der Held aus dem Nichts, mittlerweile ist Butler einer der besten Cornerbacks der Liga und kann sich gegen so ziemlich jeden Receiver behaupten und diesen über das ganze Feld verfolgen. Betrachtet man die bisherige Saison der Pats, ist es aber unwahrscheinlich, dass er es wie gewünscht mit Jones zu tun bekommt: Mit A.J. Green, DeAnthony Hopkins und Demaryius Thomas verteidigte er ähnliche Receiver-Typen in dieser Saison gerade mal für acht Plays. Seine Aufgabe wird wohl sein, Mohamed Sanu oder Taylor Gabriel aus dem Spiel zu nehmen.

9. Dion Lewis, Running Back, New England Patriots

Lewis auf 9 und LeGarrette Blount gar nicht vertreten? "Maaaaann, Spohox!" Ja, das ist kontrovers, aber lehren uns die heutigen Zeiten nicht, dass man zu seinen Überzeugungen auch bei potenziellem Gegenwind stehen muss? Mit Dion Lewis im Lineup sind die Patriots in 16 Spielen noch unbesiegt. Nach schwerer Verletzung kehrte er erst in Week 11 zurück, präsentierte sich gegen die Texans mit drei unterschiedlichen Touchdowns aber schon wieder in Topform. Lewis ist als Rusher und Pass-Catcher aus dem Backfield gleichermaßen stark, und die Linebacker der Falcons hatten in diesem Jahr Probleme mit der Coverage eben solcher. Ob nun nach Pass Plays plötzlich gegen eine leichte Box oder outside gegen einen Linebacker - Lewis ist extrem gefährlich. Deshalb mein Tipp: Nachdem Lewis gegen die Steelers nur 17 Snaps absolvierte, läuft diesmal sehr viel über ihn, Blount spielt dagegen eine überraschend kleine Rolle.

8. Ryan Schraeder, Right Tackle, Atlanta Falcons

Alle sprechen von Alex Mack, aber Schraeder ist ebenso ein entscheidendes Puzzlestück in der verbesserten O-Line der Falcons. Gerade im Run Game gehört der 28-Jährige zu den Besten seiner Zunft, kein anderer Tackle wurde von Pro Football Focus so oft positiv benotet wie er - was den Falcons im November einen neuen Fünfjahresvertrag wert war. Gegen den Pass Rush hat Schraeder dagegen noch Schwächen (8 Sacks in dieser Saison), da darf er die Run-Yards nicht wieder herschenken.

7. Nate Solder, Left Tackle, New England Patriots

Solder spielte auf seiner Position eine herausragende Saison, hat seit Week 11 keinen Sack und in den letzten drei Partien gerade mal drei Pressures zugelassen - an ihm muss Vic Beasley erst einmal vorbeikommen. Kaum jemand hat so sehr von der Rückkehr von Line-Guru Dante Scarnecchia profitiert wie er. Mit seinen 2,03 Metern ist er eine imposante Erscheinung, gleichzeitig als ehemaliger Tight End aber enorm athletisch.

6. Julian Edelman, Wide Receiver, New England Patriots

Nicht der prototypische Nummer-eins-Receiver wie Julio Jones, aber nicht weniger effektiv: Edelman ist seit Jahren das Lieblingsziel von Brady und über die kurzen bis mittleren Distanzen durch die Mitte praktisch nicht zu covern. Er hatte vor zwei Jahren den "Game-Winner" gegen die Seahawks gefangen, wenn man so will, und in den diesjährigen Playoffs bereits 23 Targets. Der Ball wird in seine Richtung gehen, und niemand weiß so richtig, wie man Edelman stoppt: Seit Week 9 führt er die Liga mit 1.003 Receiving Yards an.

5. Alex Mack, Center, Atlanta Falcons

2016 hatte Mack als Free Agent in Atlanta unterschrieben, mittlerweile ist er der Boss einer starken Offensive Line und mitverantwortlich für Ryans MVP-Saison. Er identifiziert die Coverage, sagt die Plays an und hinterlässt im Running Game einen Pfad der Zerstörung. Oh, und einen Sack zugelassen hat er seit Week 6 nicht mehr. Der 31-Jährige laboriert allerdings an einer Knöchelverletzung. Er wird spielen, aber wenn er in seiner Mobilität zu sehr eingeschränkt ist und im Running Game das Second Level nicht erreichen kann, wäre das eine enorme Schwächung für die Offense.

4. Devin McCourty, Safety, New England Patriots

In der Defense von Belichick die ultimative Allzweckwaffe: McCourty kann den Deep Safety geben, aber als ehemaliger Corner auch im Slot und sogar in der Run Defense eingesetzt werden. 76 Tackles bei nur 5 Misses in diesem Jahr, kaum jemand patrolliert das tiefe Drittel des Feldes so geschickt wie er. Wahrscheinlich wird er sich eher in Richtung Julio Jones verschieben und tiefe Pässe auf diesen abriegeln, aber auch in anderen Schemes sollten seine Fähigkeiten voll zum Tragen kommen.

3. Julio Jones, Wide Receiver, Atlanta Falcons

Ein Receiver wie im Labor hergestellt: Groß, schnell, körperlich stark, dazu außen genauso gut einsetzbar wie im Slot - von Slant bis zum tiefen Jump Ball hat Jones alles im Repertoire. Dazu dürfte er nach zwei Wochen Pause so fit wie lange nicht mehr ins Spiel gehen. Die Patriots werden den 27-Jährigen ganz sicher in Doppeldeckung nehmen, doch selbst das dürfte nicht reichen, um ihn vollständig aus dem Spiel zu nehmen. 247 Yards und drei Touchdowns bisher in zwei Playoff-Spielen. 2013 kam Jones gegen die Pats auf sechs Catches für 108 Yards.

1b. Matt Ryan, Quarterback, Atlanta Falcons

Nach dem besten Jahr seine Karriere hätte Ryan durchaus auch den Spitzenplatz verdient gehabt. Niemand ist besser drauf als der 31-Jährige, der am Sonntag höchstwahrscheinlich als neuer MVP das Spielfeld betreten wird. Die Abstimmung mit den Receivern stimmt, gerade bei Third Down ist keiner so präzise wie er. Auch der Deep Ball stimmt. Die Frage wird sein, ob ihn die Pats-Defense überraschen kann. Wenn der Moment nicht zu groß für ihn ist, haben die Falcons eine gute Chance.

1a. Tom Brady, Quarterback, New England Patriots

Den Ausschlag für Brady gibt hier lediglich die enorme Erfahrung, die er mitbringt - in Sachen Performance spielten beide Quarterbacks auf einem extrem hohen Niveau. Nach sechs Super Bowls hat Brady sprichwörtlich schon alles miterlebt. Die vielleicht beste Regular Season seiner Karriere im Alter von 39, für die wacklige Performance gegen Houston rehabilitierte er sich im Championship Game. Positiv: Einen ähnlich starken Pass Rush wie den von Houston muss er im Super Bowl nicht fürchten. der fünfte Ring, DeflateGate, Roger Goodell - egal. Brady ist eine Maschine. Kaum vorstellbar, dass die Falcons ihn stoppen können.

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