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Dank Blitzstart: Panthers sind weiter!

Panthers-Cornerback Robert McClain verhindert mit vollem Körpereinsatz einen gelungenen Pass
© getty

Die Carolina Panthers haben sich in ihrem Heimspiel in der Divisional Round gegen die Seattle Seahawks mit 31:24 durchgesetzt. Dabei legte das beste Team der regulären Saison einen Blitzstart hin und führte zur Pause bereits komfortabel, bevor es am Ende doch noch einmal spannend wurde. Damit empfangen die Panthers zum NFC Championship Game am nächsten Sonntag die Arizona Cardinals.

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Angeführt von Quarterback Cam Newton (16/22, 161 YDS, TD) führte Carolina nach einem Touchdown von Running Back Jonathan Stewart (106 YDS, 2 TDs) und einem Pick-Six von Seahawks-QB Russell Wilson (31/48, 366 YDS, 3 TDs, 2 INTs) bereits nach wenigen Minuten mit 14:0 und baute diesen Vorsprung in einer dominanten ersten Hälfte bis zur Pause auf 31:0 aus.

Nach dem Seitenwechsel machten die Seahawks die Partie mit zwei schnellen Touchdowns noch einmal spannend, und als man bei 24:31 kurz vor dem Ende einen Onside Kick absolvierte, war die Chance auf den Ausgleich noch da. Die Panthers sicherten sich den Onside Kick jedoch und dürfen sich jetzt auf das Duell mit Carson Palmer und den Cardinals freuen - der Sieger vertritt die NFC im Super Bowl am 7. Februar.

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Die Reaktionen:

Luke Kuechly (Panthers): "Das ist wunderbar, gerade vor unseren Fans. Sie waren heute super. Es macht Spaß, in diesem Team zu spielen, schon die ganze Saison über. Hoffentlich geht es so weiter. Wir hatten eine gute Taktik, die Pass Rusher haben alles gegeben und die Secondary hat gut gecovert - und das führt dann zu Sacks."

Thomas Davis (Panthers): "Wir haben gewonnen. Wir werden jetzt nicht schmollen, nur weil sie ein paar Punkte gemacht haben."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off: Die Panthers greifen ins Playoff-Geschehen ein! Das mit 15-1 beste Team der Regular Season, das mit Cam Newton wohl auch den MVP stellen wird, empfängt die Seahawks. Die hatten sich in der Wildcard-Runde in der Kälte von Minnesota durchgesetzt - dabei aber richtig viel Glück gehabt. Gegen Carolina ist Running Back Marshawn Lynch nach langer Pause endlich wieder dabei.

Auch bei den Panthers ist mit Jonathan Stewart der etatmäßige Running Back nach mehrwöchiger Pause dabei, genau wie Receiver Ted Ginn Jr. In der Regular Season hatte man die Seahawks noch knapp in deren Heimat geschlagen. Diesmal spielt man daheim - und zwar auf Naturrasen, der von den vorherigen Spielen und vom Wetter erheblich mitgenommen wurde. Wer kommt damit besser klar?

4.: Die Frage scheint schon nach wenigen Minuten beantwortet! Die Panthers brauchen nur vier Spielzüge - allesamt Running Plays -, um 75 Yards zurückzulegen! Rückkehrer Stewart legt gleich mal 59 Yards vor und haut das Ei wenig später auch über die Linie. Auftritt Seattle: Zuerst verliert Lynch drei Yards, dann wirft Wilson unter Druck in die Arme von Linebacker Luke Kuechly! Der sagt danke und hat den Pick-Six! 14:0 Panthers!

18.: Das riecht nach Blowout! Nach einem Punt der Seahawks zieht Cam Newton einen ganz langen Drive auf, holt mehrere Third Downs - und Stewart erneut mit dem Satz über die Line of Scrimmage ins Glück! Wilson wird im Gegenzug beim Wurf an der Schulter herumgerissen - Interception! Außerdem verletzt sich Left Tackle Russell Okung - bitter! Field Goal, es steht 24:0! An der Seitenlinie sieht man, wie sich die Seahawks beraten. Sie haben überhaupt kein Rezept gegen die in allen Belangen überlegenen Hausherren!

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30.: Was soll man da noch sagen? Newton wirft an der Redzone bei 3rd and 14 den perfekten Pass auf Tight End Greg Olsen. Der ist zwar doppelt gedeckt, holt sich im Sprung aber trotzdem die Pille in der Endzone: 31:0! Seattle kann im Anschluss einen vierten Versuch in der gegnerischen Hälfte nicht erfolgreich absolvieren und vertrödelt dann auch noch den Two-Minute-Drill. Da bleibt nur ein Field-Goal-Versuch aus 55 Yards. Daneben! Halbzeit: 31:0.

38.: Moment, was ist denn hier los? Die Seahawks holen beim Kick-Off-Return direkt mal 50 Yards von Tyler Lockett und sind ganz fix an der Endzone. Wilson links raus auf Jermaine Kearse - Touchdown! Die Panthers punten, DangeRuss macht sich wieder auf den Weg. Gegen den Blitz von Cornerback Josh Norman findet er Lockett, der die wunderschöne 33-Yard-Bombe rechts hinten in der Endzone sichert. Plötzlich scheint das epische Comeback zumindest nicht mehr unmöglich - und genügend Zeit ist ja noch! 31:14 Carolina.

54.: Und jetzt? UND JETZT? Erneut zwei Punts von den Panthers, wärend Pete Carroll auf der Gegenseite alles probiert, einen Fake Punt auspackt, und irgendwann wieder vor der Endzone steht. Wilson ist schon fast gesackt, dreht sich aber frei und wirft hoch in die Endzone. Cornerback Norman springt unter dem Ball hindurch, dahinter wartet Kearse. Touchdown! 31:21 Panthers.

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Der Star des Spiels: Luke Kuechly. Der Linebacker - oder auch einfach nur "Luuuuuuuuke!" für die Panthers-Fans war wieder mal überall und hielt den Laden zusammen. Elf Tackles, mehr hatte kein Panther, dazu auch in Coverage stark (zwei Pässe verteidigt). Und dann natürlich der Pick-Six.

Der Flop des Spiels: Marshawn Lynch. Die Rückkehr von Marshawn Lynch ins Backfield der Seahawks war, man muss es so sagen, eine Enttäuschung. Gerade sechsmal bekam "Beast Mode" den Ball, bedingt durch den frühen hohen Rückstand, und fand dann auch keine Lücken. Resultat: 20 Yards Raumgewinn. Auf der Gegenseite hatte Stewart mehr Glück - mit seinem ersten Carry über 59 Yards setzte er die erste Duftmarke der Partie.

Das fiel auf:

  • Die erste Halbzeit der Panthers war eine Demonstration ihrer Stärke. So hatte man die Seahawks schon lange nicht mehr dominiert. Beispiele gefällig? Schon das 0:24 war der größte Rückstand, dem die Seahawks in der Wilson-Ära jemals ins Auge geschaut hatten. In den letzten vier Jahren hatten sie nie mit mehr als zehn Punkten Rückstand verloren. Schon beim ersten Drive ließen sie mehr Rushing Yards zu (75) als bei sechs ihrer letzten acht Spiele. Vielleicht lag es auch an der für das West-Coast-Team verhältnismäßig frühen Kick-Off-Zeit (zehn Uhr morgens in Seattle) - in den Early Games im Osten der USA haben Teams aus dem Westen traditionell immer wieder Probleme.
  • Der Naturrasen im Bank of America Stadium in Charlotte war nach dem Ende der Regular Season noch einmal nachgesät worden. Dennoch war die Sorge um einen schwer zu bespielenden Untergrund, auch angesichts der Witterungsverhältnisse, berechtigt. Gerade in der Mitte des Feldes rissen die Stollenschuhe der Spieler bei Richtungswechseln große Stücke aus dem Rasen, mehrere Spieler rutschten weg. In der Übertragung von FOX erfuhr man, dass die Seahawks nach ihrem ersten Drive jeweils sofort das Schuhwerk wechselten - da waren die Panthers aber schon mit 14:0 davongezogen.
  • Gerade in der ersten Halbzeit konnte die gefürchtete "Legion of Boom", die Secondary der Seahawks, nicht am Passspiel der Panthers rütteln. Die setzten zwar vermehrt auf das Running Game, aber wenn Newton passte, fand er die Löcher in der Zonenverteidigung. Oft setzte Carolina auf mehrere Receiver nebeneinander: Während einer per Go-Route davonsprintete und die Aufmerksamkeit der Defense auf sich zog, war der andere "underneath" weit offen. Gerade Tight End Greg Olsen (77 YDS, TD) war so mehrfach sträflich alleingelassen.
  • Die löchrige Offensive Line der Seahawks stieß diesmal an ihre Grenzen. Gegen den übermächtigen Pass Rush der Panthers, gerade auch durch die Mitte, fand man kein Mittel, dazu kamen immer wieder Blitzes von allen Seiten. Beide Interceptions von Wilson sind so zu erklären, auch wenn er den ersten Ball so nicht werfen darf. Insgesamt waren es so gleich fünf Sacks, die zu 41 Yards Raumverlust führten.

Die Divisional-Round in der Übersicht

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