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Sacramento Kings - das heißeste Team der NBA: Ein Strahl gegen den Fluch

Kevin Huerter (r.) ist bei den Kings zu einer der Entdeckungen der Saison gereift.
© getty
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Abhängig vom Dreier ist Fox nämlich keineswegs - die Hälfte seiner Würfe kommen aus der Mitteldistanz, gerade lange Zweier liebt er. Das ist auch kein Wunder, solange er 47 Prozent davon trifft (54 Prozent Mid-Range insgesamt!) ... und auch am Ring nicht zu stoppen ist (85 Prozent!). Kurz gesagt gehört Fox aktuell zu den effizientesten Scorern der Liga.

"Wenn De'Aaron seine Würfe trifft und man ihn am Perimeter verteidigen muss, ist er einer der schnellsten Spieler der Liga. Dann geht er an dir vorbei und ist wirklich schwer zu stoppen", erklärte Warriors-Coach Steve Kerr kürzlich. "Wenn er nicht so gut trifft, ist er leichter zu verteidigen. Dann verstopft man die Zone. Jetzt trifft er, also ist es sehr schwer."

Kevin Huerter: Auch Durant schwärmt

Es muss sich noch zeigen, ob Fox, der vergangene Saison bei der effektiven Wurfquote noch 10 Prozent schwächer unterwegs war, dieses Shooting bestätigen kann, insbesondere in "Clutch"-Minuten, in denen er bisher die meisten Punkte ligaweit erzielt hat (bei 65-57-100-Splits ...). Aber bisher zeigt der 24-Jährige recht eindeutig den besten Basketball seiner Karriere, wirkt auch defensiv deutlich engagierter als noch in der Vorsaison.

Und er trägt die Offense nicht alleine. Abgesehen von Sabonis und Fox stehen überwiegend brauchbare bis gute Schützen auf dem Feld, auch wenn Barnes seinen Wurf noch sucht. Mit Huerter, der in der Offseason aus Atlanta losgeeist wurde, spielt sogar auch einer der derzeit absolut besten NBA-Schützen in der Hauptstadt Kaliforniens.

Um es mit Kevin Durant (via "The ETCs") zu sagen: "Kevin Huerter spielt gerade wie Klay, wie Steph. [...] Ihr müsst euch unbedingt ansehen, wie Kevin Huerter gerade den Ball wirft." Das sind wahre Worte. Huerter trifft aktuell exakt die Hälfte seiner Dreier und feuert aus allen Lagen, aus der Bewegung und mit einem Volumen, das ihm in Atlanta nie vergönnt war.

Sacramento Kings: Ist das haltbar?

Die Kings sind als Team derzeit kollektiv brandheiß. Kein Team trifft ligaweit am Ring besser, kein Team ist so effizient aus der Mitteldistanz. Von der Dreierlinie ist es sogar "nur" Platz 10, weil interessanterweise ausgerechnet Eckendreier bisher nicht fallen wollen. Wichtiger als die Quoten wirkt aktuell aber, dass die Kings stets in der Lage sind, sich gute Würfe herauszuspielen. Es ist ein teamdienlicher Basketball mit viel Bewegung und einer guten Balance, das wirkt haltbarer als die unfassbare Quote von Huerter.

Die Defense ist ein anderes Thema, das Head Coach Mike Brown logischerweise deutlich mehr umtreibt. Momentan erlauben die Kings 115 Punkte pro 100 Ballbesitzen, "gut" für Platz 26 ligaweit. Es bleibt eine Schwachstelle, teilweise auch durch das Personal bedingt; auch wenn er sich bemüht, wird Sabonis eher kein elitärer Ringbeschützer mehr (es ist übrigens auch nach wie vor in Ordnung, den Tyrese Haliburton-Trade aus Kings-Sicht zu kritisieren. Auch wenn Sabonis sehr gut zu Fox passt).

Teilweise ist es jedoch auch eine Frage der Aufmerksamkeit. Dass die Defense besser sein kann als auf "Sieb"-Niveau, zeigten die Kings nun auch schon mehrfach am Ende von engen Spielen, in denen sie durchaus Stops generieren konnten. "Die Jungs spüren es am Ende, dass die Defense wichtig ist. Man sieht die Intensität am Ende des Spiels - das ist kein Vergleich", merkte auch Brown kürzlich an.

Mehr als eine Serie ist in Gefahr

Das Thema Shooting Luck spielt auch hier womöglich eine Rolle. Sacramento erlaubt die zweitwenigsten Dreier und nur durchschnittlich viele Abschlüsse am Ring - das sind eigentlich gute Indikatoren. Gegnerische Teams sind hier nur dummerweise genau so heiß wie die Kings auf der anderen Seite.

Es wird sich zeigen, welche Zahlen sich über den Saisonverlauf bestätigen und wo sich diese Quoten einpendeln. Doch obwohl es hier um die Kings (die Kangz!) geht, ist für den Moment Optimismus angebracht. Sacramento hat noch viel Arbeit vor sich, aber es geht offensichtlich endlich mal wieder in die richtige Richtung.

Wenn die Kings so weitermachen, reißt vielleicht auch endlich die unrühmlichste Serie im US-Sport: Seit 2006 gab es kein Playoff-Spiel mehr in Sacramento. Eigentlich - eigentlich! - sind die Kings längst überfällig.

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