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NBA - Saisonvorschau: Boston Celtics, Chicago Bulls, Indiana Pacers: Wie viele Tiefschläge verkraftet ein Contender?

Die Bulls um Zach LaVine (r.) und Lonzo Ball wollen wieder die Playoff-Plätze angreifen - doch wann kommt Ball zurück?
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NBA-Saisonvorschau: INDIANA PACERS

Indiana Pacers: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Bennedict Mathurin (#6), Andrew Nembhard (#31), Kendall Brown (#48)
  • Trade: Daniel Theis, Aaron Nesmith (beide Celtics)
  • Free Agency: James Johnson (Nets), Langston Galloway (Bucks)

Abgänge

  • Trade: Malcolm Brogdon (Celtics)
  • Free Agency: T.J. Warren (Nets), Ricky Rubio (Cavs), Duane Washington (Suns), Lance Stephenson (Free Agent)

Indiana Pacers: Die wichtigsten Statistiken 2022/23

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
25-57 (Platz 13 im Osten)111,9 (18.)115,5 (28.)-3,6 (24.)

Indiana Pacers: Die Strategie in der Offseason

Lange war innerhalb der heiligen Pacers-Hallen das Wörtchen "Rebuild" als Unwort verschmäht, doch mittlerweile kann sich Teambesitzer Herb Simon nicht mehr gegen einen kompletten Neuaufbau wehren. Die erste Phase des Rebuilds wurde mit dem Trade von Domantas Sabonis zur Trade Deadline der vergangenen Saison eingeleitet, dieses Projekt wurde im Sommer fortgesetzt.

Zunächst musste Malcolm Brogdon seine Sachen packen, der ehemals als Eckpfeiler eingeplante Point Guard darf nun mit den Celtics auf Titeljagd gehen. Viel bekommen haben die Pacers dafür aber nicht. Ob Theis nach seinem dritten Trade seit März 2021 eine Zukunft in Indiana hat, ist ungewiss, wahrscheinlich wird er eher im Laufe der Saison erneut auf dem Trade-Block landen. Nesmith ist immerhin erst 22 Jahre alt und besitzt Potenzial, dazu gab es einen 2023er Erstrundenpick.

Generell steht natürlich die Jugend im Vordergrund, weshalb Buddy Hield und Myles Turner ziemlich sicher im Laufe der Saison getradet werden. Der neue Hoffnungsträger Tyrese Haliburton (22 Jahre) hat im Draft seinen neuen Backcourt-Partner der Zukunft an die Seite bekommen, Bennedict Mathurin (20). Indiana verlängerte auch den Vertrag von Jalen Smith (22), der Big zeigte vergangene Saison nach seinem Trade aus Phoenix ordentliche Ansätze.

Aber es ist nicht so, dass die Pacers nicht versucht hätten, mal wieder die dunkelsten Stunden eines Rebuilds zu überspringen. Teampräsident Kevin Pritchard legte Deandre Ayton ein lukratives Offer Sheet vor, um den jungen Center nach Indianapolis zu locken - allerdings matchte Phoenix das Angebot und Indiana ging leer aus. Somit liegt der Fokus nun eben doch auf einem hohen Draft-Pick 2023.

Indiana Pacers: Die Schwachstellen

Um es kurz zu fassen: Diesem Team fehlt es an Talent, um in der Eastern Conference mit der erstarkten Konkurrenz mitzuhalten. Gerade defensiv werden sich enorme Probleme einstellen. Vergangene Saison landete das Team auf dem drittletzten Platz im Defensiv-Rating - im letzten Saisondrittel nach dem Sabonis-Trade und ohne den verletzten Turner war man mit Abstand Letzter.

Nun bekommt in Mathurin ein weiterer Minus-Verteidiger viele Minuten, dafür wird Blockmonster Turner immerhin im Pacers-Trikot in die Saison gehen und damit die Defense etwas verbessern. Doch wie lange? Sein Vertrag läuft nach der Saison aus, die Pacers müssen und werden ihn 22/23 verscherbeln, um noch einen Gegenwert zu bekommen. Im Raum schwebt immer noch ein Lakers-Trade um Turner und Buddy Hield für Draft-Picks. Kurzfristig würde der Kader damit weiter an Talent verlieren.

NBA-Preview: Der Kader der Indiana Pacers

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Tyrese HaliburtonBennedict MathurinBuddy HieldJalen SmithMyles Turner
T.J. McConnellChris DuarteAaron NesmithOshae BrissettDaniel Theis
Andrew NembhardLangston Galloway-Isaiah JacksonGoga Bitadze
---James Johnson-

Indiana Pacers: Der Hoffnungsträger

Langfristig gesehen gibt es aber durchaus Grund für Optimismus. Tyrese Haliburton und Bennedict Mathurin stehen für die Zukunft der Franchise und könnten bereits in der Gegenwart die vielen Niederlagen mit jeder Menge Highlight-Plays versüßen. Nr.6-Pick Mathurin sollte in Transition Highlights am Fließband produzieren mit dem Distanzwurf als zusätzliche Waffe.

Haliburton bekommt nach dem Abgang von Brogdon die Schlüssel der Franchise überreicht. Der Point Guard strotzt nur so vor Talent als Playmaker, in Indiana legte er seit seinem Trade 17,5 Punkte und 9,6 Assists bei fast 50/40/90-Splits auf. Er wie auch Mathurin werden genug Zeit bekommen, sich weiter zu entwickeln, Star-Potenzial steckt in diesem Backcourt definitiv.

Indiana Pacers: Fazit

Es war die richtige Entscheidung, dem grauen Mittelfeld abzuschwören. Nun hat Indiana in Haliburton einen potenziellen Superstar, in Mathurin ein weiteres spannendes Prospect und in Turner und Hield zwei interessante Trade-Assets (plus tonnenweise Cap Space, um Verträge aufzunehmen). Das ist ein guter Start für einen Rebuild.

Die 25 Siege der Vorsaison waren die wenigsten seit 37 Jahren und die drittwenigsten überhaupt in der Franchise-Geschichte. Gut möglich, dass Indiana dies kommende Saison nochmal unterbietet. Die Pacers sind im Rebuild-Modus und spätestens nach einem Turner-Trade All-In im Rennen um Victor Wembanyama.