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NBA - Saisonvorschau L.A. Clippers, Denver Nuggets und OKC Thunder: Klotzen für Kawhi

Von Robert Arndt
Nikola Jokic wurde zuletzt zweimal in Folge zum MVP gewählt.
© getty

In nicht einmal einem Monat ist es soweit, dann startet die NBA in die neue Saison! Bevor es losgeht, beleuchten wir in unserer Preview-Serie die Stärken und Schwächen aller 30 Teams und wagen einen Ausblick. Los geht es mit zwei waschechten Contendern und einer Wundertüte.

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In unserer zehnteiligen Serie werfen wir nach und nach einen detaillierten Blick auf jeweils drei Teams aus den beiden Conferences. Los geht es mit den L.A. Clippers, Denver Nuggets und den Oklahoma City Thunder.

NBA-Saisonvorschau L.A. CLIPPERS

L.A. Clippers: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Moussa Diabaté (Nr. 43)
  • Free Agency: John Wall (Rockets)

Abgänge

  • Free Agency: Isaiah Hartenstein (Knicks), Rodney Hood

L.A. Clippers: Die wichtigsten Statistiken 2021/22

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
42-40 (Platz 8 im Westen)109,5 (25.)109,5 (8.)0,0 (18.)

L.A. Clippers: Die Strategie der Offseason

In L.A. wähnt man einen waschechten Contender, auch wenn das Team von Coach Ty Lue in der Vorsaison im Play-In-Tournament an den New Orleans Pelicans scheiterte. Den Unterschied soll Kawhi Leonard ausmachen, der die komplette Vorsaison mit einem Kreuzbandriss verpasste. Trotz allem sind die Erinnerungen noch recht frisch, vor allem in der Serie mit Dallas sah Kawhi einmal mehr wie der beste Playoff-Spieler auf diesem Planeten aus.

Während Kawhi sich der Reha widmete, pimpten die Clippers ihren Kader weiter mit Rollenspielern auf. Norman Powell und Robert Covington kamen bereits zur Trade-Deadline aus Portland und sollen wichtige Rollen einnehmen. "RoCo" ist nach dem Abgang von Isaiah Hartenstein wohl der neue Backup-Center, in Houston stellte er bereits unter Beweis, dass er das trotz fehlender Größe sehr gut kann.

Powell steht dagegen für mehr Explosivität vom Perimeter und soll mehr Druck auf den Korb erzeugen. Gleiches gilt für John Wall, der der einzige echte Neuzugang im Team ist. Nach zwei Jahren am Ende der Bank in Houston will sich der ehemalige All-Star beweisen und noch einmal zeigen, dass er trotz schwerer Knieverletzungen mit 32 Jahren auch einem Contender helfen kann.

Wall soll das letzte Puzzleteil der Clippers-Rotation sein. Im Vorjahr fehlte vor allem eine Alternative zu Reggie Jackson, meist gab Hartenstein den Spielmacher der Second Unit. Mit Wall hat L.A. nun mehr Tempo und einen gestandenen Point Guard, der durch seine Zeit bei den Washington Wizards äußerst Playoff-erprobt ist.

L.A. Clippers: Die Schwachstellen

Wenn es in diesem Luxus-Kader eine Lücke gibt, dann womöglich auf Center. Ivica Zubac ist zwar ein Eisenmann, zum obersten Regal der Bigs gehört er aber nicht. Nicht selten war es Hartenstein, der Spiele beendete. Die Clippers konnten den Deutschen jedoch nicht bezahlen, stattdessen wurde die Lücke auf Point Guard mit Wall geschlossen.

Auch das ist ein Risiko, wenn man sich die Krankenakte des 32-Jährigen anschaut. Hinzu kommen Fragen in Sachen Teamchemie auf. Wird er oder Jackson starten? Wie werden die Minuten verteilt? Das ist eine Frage, die es auf vielen Positionen zu beantworten gilt. Gerade auf dem Flügel herrscht ein Überangebot, es gibt zu viele Rotationsspieler und zu wenige verfügbare Minuten. Es ist nicht auszuschließen, dass dies noch während der Saison für einen Trade sorgt.

NBA-Preview: Der Kader der L.A. Clippers

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Reggie JacksonNorman PowellPaul GeorgeKawhi LeonardIvica Zubac
John WallTerance MannNicolas BatumMarcus MorrisRobert Covington
Jason PrestonLuke KennardAmir Coffey--
-Brandon Boston Jr.---

L.A. Clippers: Der Hoffnungsträger

Es ist die große Frage bei den Clippers? Wie gut ist Kawhi Leonard nach seiner neuerlichen Knieverletzung? In den Playoffs 2021 war der Forward vermutlich der beste Two-Way-Spieler der Welt, bevor er sich in der Serie mit den Utah Jazz so folgenschwer verletzte. Die Kombination aus Kraft, einem sicheren Wurf, Playmaking sowie teils erstickender Defense (wenn er es will) ist im Moment einzigartig.

Das Problem in Leonards Karriere bleibt seine Gesundheit, nur zweimal knackte er in einer Saison die Schallmauer von 70 Spielen, letztmals für die Spurs 2016/17. In jener Saison trat er auch so folgenschwer auf den Fuß von Zaza Pachulia. Load Management wird auch 2022/23 ein Thema bei den Clippers sein, mit diesem Kader kann sich das Team das aber erlauben und Leonard für die Postseason frisch halten. Um nichts anderes geht es in diesem Jahr.

Kawhi Leonard und Paul George spielen seit 2019 zusammen für die L.A. Clippers.
© getty
Kawhi Leonard und Paul George spielen seit 2019 zusammen für die L.A. Clippers.

L.A. Clippers: Fazit

Die Clippers sind das mit Abstand tiefste Team der Liga und verfügen mit Leonard und Paul George auch über die nötige Starpower. Man muss schon weit zurückschauen, um eine solch hochkarätige Truppe zu finden, wo selbst an den Positionen 12, 13 oder 14 jede Menge Talent vorhanden ist. Die Schwachstellen Ballhandling und Guard-Play wurden adressiert, mit Leonard kehrt ein Top-5-Spieler in den Kader zurück.

Der Clippers-Kader ist wie gemacht für die Playoffs, nun müssen die Kalifornier die vorhandenen PS endlich auch auf die Straße bringen. Eine Teilnahme an den Conference Finals in drei Jahren Kawhi/PG-13 ist noch zu wenig. Besser austariert war der Kader bislang aber noch nie.