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NBA Playoffs - Golden State Warriors vs. Dallas Mavericks: Wie verteidigen die Dubs Luka Doncic?

Von Robert Arndt
Stephen Curry und die Warriors bekommen es in den West-Finals mit den Mavericks zu tun.
© getty
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Wie sieht der Warriors-Plan gegen Doncic aus?

Eine echte Lösung scheint es für Doncic nicht zu geben. Trotz der zwei Niederlagen in den Vorjahren schafften es auch die Clippers nicht, den 23-Jährigen vom Scoren abzuhalten. Utah und Phoenix gelang dies in diesen Playoffs ebenso wenig. In nun 23 Postseason-Spielen beträgt Doncics Punkteschnitt 32,7 Zähler, nur Michael Jordan (33,4 PPG) ist historisch gesehen besser.

Hinzu kommen 9,3 Rebounds, 8,3 Assists sowie sehr annehmbare Quoten von 48,6 Prozent aus dem Feld und 37,2 Prozent von der Dreierlinie. Sobald Dallas auf sein Five-Out-Lineup zurückgreift, ist Doncic kaum noch zu stoppen und der Gegner darf zwischen Pest (Doncic scort im Eins-gegen-Eins) oder Cholera (der Gegner hilft aus, die Schützen bekommen freie Würfe) entscheiden.

Die Warriors werden vermutlich die Pest-Variante wählen, das verrät zumindest ihr Vorgehen gegen Nikola Jokic (31,0 PPG) und Ja Morant (38,3 PPG) in den Serien zuvor. Solange alle anderen Mavs keinen Rhythmus finden und Doncic aufgrund der Last müde wird, stehen die Chancen aus Sicht der Warriors gut.

Das soll nicht heißen, dass Doncic sich seine Matchups aussuchen darf. Einfache Switches sollten vermieden werden, um nicht zum Beispiel Curry in Foulprobleme zu bringen. Vermutlich werden die Warriors auch mit Doncic-Dreiern leben können, es dürfte eher Drop Coverage geben, wenn zum Beispiel Dwight Powell auf dem Feld steht.

Doncics primärer Verteidiger dürfte Andrew Wiggins sein, der den Mavs-Star bereits in der Regular Season meist checkte, allerdings mit gemischten Resultaten. Ansonsten fehlt eine weitere gute Option, ein Thompson in seiner Prime wäre ein solcher Kandidat gewesen. Eine Wildcard könnte dagegen Jonathan Kuminga darstellen, der Rookie könnte Doncic mit seiner Athletik ein paar Minuten ärgern, Fouls sind mit dieser Variante aber vorprogrammiert.

Wer hat bei den Warriors die Zielscheibe auf dem Rücken?

Solange Gary Payton II nicht doch noch überraschend zurückkehrt, lautet die Antwort hier jeder Spieler, der nicht mindestens 2 Meter groß ist und auf den Namen Draymond Green hört. Warriors-Coach Steve Kerr steht vor dieser Serie vor der interessanten Frage, ob er diese Serie mit Offense oder Defense gewinnen kann.

Der erste Instinkt sagt uns Offense, weil Doncic die Mavs-Offense so oder so am Leben halten wird, vermutlich wird Golden State aber wieder mit Kevon Looney starten. Kerr tat dies auch in den Serien mit den Houston Rockets vor einigen Jahren, deren Stil war laut Kerr mit James Harden in der Doncic-Rolle sehr ähnlich.

Looney machte es seinerseits gegen Harden sehr gut, auch wenn Doncic nach dem Switch gegen Bigs besser ist, als es Harden je war. Der Slowene oder auch Jalen Brunson und Spencer Dinwiddie werden dennoch eher bestrebt sein, die Guards der Warriors in jegliche Aktionen zu involvieren.

Ähnlich verfuhren die Mavs mit Chris Paul, in der Warriors-Serie dürften die Ziele vor allem Curry und Poole lauten. Einerseits Poole, weil dieser der schlechteste Verteidiger der Warriors ist, andererseits Curry, um diesen auszulaugen und womöglich das ein oder andere Foul anzuhängen.

Poole ist dabei eine interessante Personalie, schließlich gibt er Golden State mit seiner Kreativität eine weitere Dimension in der Offense, da er Curry entlasten kann. Im Idealfall stellt Dallas Kerr vor die Entscheidung, ob Pooles Schwächen in der Defense durch dessen Offense abgefangen werden können. Gegen Memphis gingen seine Minuten zumindest deutlich nach unten und die Warriors-Offense verlor dadurch auch an Explosivität.