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NBA Playoffs: Miami Heat gewinnen auch Spiel 2 gegen Philadelphia - Sixers-Offense kaltgestellt

Von Philipp Jakob
Jimmy Butler und die Miami Heat gehen in der zweiten Playoff-Runde mit 2-0 gegen die Sixers in Führung.
© getty

Ohne Joel Embiid war für die Philadelphia 76ers in Miami erneut nichts zu holen. Die Heat haben sich dank eines ungefährdeten 119:103-Erfolgs eine 2-0-Serienführung gesichert. Bei den Sixers fällt das Shooting erneut komplett aus, Miami überzeugt als Team.

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Bam Adebayo führte die Hausherren mit 23 Punkten (7/11 FG) und 9 Rebounds als bester Scorer an, direkt dahinter folgte Jimmy Butler, der 14 seiner 22 Zähler (8/15 FG) in der zweiten Halbzeit erzielte und zusätzlich 12 Assists verteilte. Aber auch die Bank um Tyler Herro (18) oder Victor Oladipo (19) lieferte starke Unterstützung.

Defensiv stellte Miami die Sixers, bei denen Joel Embiid erneut aufgrund einer Fraktur im Gesicht fehlte, vor große Probleme. Im Schlussabschnitt traf Philly nur noch 33 Prozent aus dem Feld, von Downtown ging so gut wie gar nichts. Auch James Harden konnte dem Spiel trotz teilweise guter Phasen nicht seinen Stempel aufdrücken.

The Beard beendete die Partie mit 20 Punkten und 9 Assists bei 6/15 aus dem Feld, fleißigster Punktesammler der Gäste war Tyrese Maxey (34, 12/22 FG). Auch Tobias Harris lieferte wieder ab (21, 9/17 FG), doch ansonsten kam von den Rollenspielern zu wenig. Die Sixers müssen wohl auf ein baldiges Comeback von Embiid hoffen, um in dieser Serie doch noch eine Chance zu haben.

Wie erwartet musste Miami erneut ohne Kyle Lowry (Oberschenkel) auskommen. Sixers-Coach Doc Rivers setzte derweil trotz Kritik erneut auf DeAndre Jordan als Embiid-Ersatz in der Starting Five. Immerhin erwischte Philly im Vergleich zu Spiel 1 einen deutlich besseren Start, spielte mit guter Pace. Erst als die Reservisten aufs Parkett kamen, übernahm Miami in Form eines 9:2-Laufs in den finalen Minuten des ersten Viertels langsam die Kontrolle (31:24).

Miami setzt sich ab - Sixers-Offense fehlt der Punch

Auf beiden Seiten fehlte allerdings die typische Playoff-Energie. Die Gäste hatten Mitte des zweiten Viertels Probleme mit Miamis Zonenverteidigung, Herro, Butler und Oladipo erhöhten auf +14 für die Heat. Die Sixers zeigten aber nochmal ein Lebenszeichen in Form von guten Maxey-Attacken oder Georges Niang, der im zehnten Anlauf endlich seinen ersten Dreier der Serie versenkte. Miami ging dennoch mit einer 60:52-Führung in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel setzte Harris seine bisher starken Playoffs fort, doch gegen einen Eckendreier von P.J. Tucker sowie einen leichten Floater von Adebayo konnte er wenig ausrichten. Erneut setzte sich Miami auf 15 Punkte ab, Butler sorgte im Anschluss dafür, dass der zweistellige Vorsprung bestehen blieb - 91:80 für die Heat nach drei Durchgängen.

Nun war es Maxey, der die Gäste mit seinem Scoring im Spiel hielt, ansonsten fand die Offense aber in keinen Rhythmus - auch, weil Oladipo teils starke Defensiv-Szenen gegen Harden zeigte. Auf der anderen Seite des Courts bestätigte er Mitte des vierten Viertels seinen guten Auftritt mit einem Eckendreier, der nach einem Butler-Alley-Oop das Sahnehäubchen auf einen 11:2-Lauf der Heat setzte (104:86).

Harris war der einzige, der bei den Sixers Gefahr aus der Distanz ausstrahlte. Der Big verkürzte immerhin nochmal auf -10, doch das reichte nicht mehr. Ein weiterer Oldapio-Dreier machte schließlich alles klar. In der Nacht auf Samstag stehen die Sixers damit in Spiel 3 in Philadelphia bereits ordentlich unter Druck.

Die wichtigsten Statistiken

Miami Heat (1) - Philadelphia 76ers (4) 119:103 (BOXSCORE), Serie: 2-0

  • Die Sixers zeigten eigentlich keine schlechte Leistung, das Rebounding war kein großes Problem, zudem passten die Gäste sehr gut auf den Ball auf (nur 10 Turnover). Das große Problem war aber (erneut) das Shooting. In Spiel 2 fanden nur 8 von 30 Dreierversuchen den Weg durch die Reuse, über die gesamte Serie steht Philly damit bei einer mageren Dreierquote von 21,9 Prozent (14/64).
  • Aber nicht nur der Dreier, generell der Jumper wollte für Philadelphia nicht fallen. Das Shotchart von Spiel 2 zeigte nur in der Restricted Area einen grünen Bereich, ansonsten standen die Sixers bei 6/16 in der Zone (abseits der Resticted Area), bei 3/10 aus dem restlichen Zweierbereich und dann bei 3/14 Eckendreiern. Außerhalb der Restricted Area betrug die Wurfquote also nur 30,4 Prozent.
  • Zwar hatte Philadelphia dadurch einen Vorteil bei den Punkten in der Zone (54:42), doch das Dreier-Defizit ließ sich nicht ausgleichen. Die Heat fanden im Vergleich zu Spiel 1 besser in ihren Rhythmus und versenkten immerhin 14/29 Dreier (48,3 Prozent).
  • Genau wie zum Auftakt der Serie durfte sich Miami erneut über eine deutlich bessere Produktion von der Bank freuen. Angeführt von Tyler Herro, aber auch dank des starken Oladipo markierten die Heat-Reservisten 52 Zähler, die Gegenüber kamen gerade mal auf 19 Punkte. In Spiel 1 endete das Duell der Bänke mit 42:21 - damit hat in der gesamten Serie allein Herro mehr Punkte als die komplette Sixers-Bank (43:40).

NBA Playoffs - Heat vs. Sixers: Die Stimmen

James Harden (Sixers): "Wir hatten genügend Möglichkeiten. Ich denke, wir haben ein ziemlich solides Spiel gespielt. [...] Wir sind eine selbstbewusste Truppe. Wir werden nach Hause gehen und unseren Job erledigen - und dann werden wir für ein Spiel 5 hierher zurückkehren."

Jimmy Butler (Heat): "Es ist immer schön, zu gewinnen. Aber wir haben nur das gemacht, was von uns erwartet wurde vor eigenem Publikum."

Bam Adebayo (Heat) über die potenzielle Rückkehr von Embiid: "Sie befinden sich in einem 0-2-Loch. Ich gehe davon aus, dass er spielen wird."

Der Star des Spiels: Victor Oladipo

Schwierig, in dem starken Heat-Teamkonstrukt einen einzelnen hervorzuheben. Deshalb fällt die Wahl dieses Mal auf Oladipo - einfach, weil die Story so schön ist. Nach langer verletzungsbedingter Leidenszeit feierte er erst im März sein Comeback, nun hat er einen wichtigen Impact in den Playoffs. Starke Defense gegen Harden, gutes Shooting in der Offense, 10 Punkte im vierten Viertel - richtig guter Auftritt des Geburtstagkinds (30 Jahre).

Der Flop des Spiels: Danny Green

Der Veteran stand sinnbildlich für die Shooting-Probleme der Sixers. Katastrophale 1/9 von Downtown verzeichneten letztlich die Statistiker hinter seinem Namen (-18), Philly muss vor eigenem Publikum unbedingt wieder einen Rhythmus aus der Distanz finden. Auch schwach: Georges Niang, der in gerade einmal 10 Minuten ausfoulte.

Die Szene des Spiels

Manchmal kann es so einfach sein: Es reichte ein simpler Screen in den Rücken von Harden, um die Sixers-Defense auszuhebeln. So bekam nämlich Butler abseits des Balls einen freien Weg in die Zone, Adebayo spielte einen perfekten Pass, Jimmy Buckets hämmerte den Alley-Oop durch die Reuse. Eine der wenigen Szenen, die die Heat-Fans so richtig in Ekstase versetzte.

NBA Playoffs: Heat vs. Sixers - Die Serie im Überblick (2-0)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Mai1.30 UhrMiami HeatPhiladelphia 76ers106:92
25. Mai1.30 UhrMiami HeatPhiladelphia 76ers119:103
37. Mai1 UhrPhiladelphia 76ersMiami Heat-
49. Mai2 UhrPhiladelphia 76ersMiami Heat-
5*11. MaiTBDMiami HeatPhiladelphia 76ers-
6*13. MaiTBDPhiladelphia 76ersMiami Heat-
7*16. MaiTBDMiami HeatPhiladelphia 76ers-

*falls nötig

 

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