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NBA Playoffs: Dallas Mavericks unterliegen Utah Jazz bei Doncic-Comeback dramatisch - Serie ausgeglichen

Von Philipp Schmidt
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© getty

Was für ein Krimi in Salt Lake City! Mit 4 Punkten führten die Dallas Mavericks 39 Sekunden vor Schluss bei den Utah Jazz, ehe Donovan Mitchell, Rudy Gobert und Co. doch noch der so wichtige Sieg zum 2-2-Serienausgleich gelang. Das Comeback von Luka Doncic gelang, würde allerdings nicht gekrönt.

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Da Mitchell mit einem Dreipunktspiel auf einen Dreier von Doncic antwortete, Dwight Powell zwei Freiwürfe vergab und Mitchell Gobert zum Dunk fand, wandert die Serie völlig offen zurück nach Dallas. Die Leistung von Doncic beeindruckte dennoch. Im ersten Spiel nach seiner Wadenverletzung legte er 30 Punkte und 10 Rebounds bei guten Quoten auf (11/21 FG, 4/10 3FG) und war direkt wieder der Fokuspunkt des Mavs-Spiels.

Alle Dallas-Starter punkteten zweistellig, Jalen Brunson steigerte sich nach schwacher Anfangsphase auf 23 Punkte (7/18 FG), Spencer Dinwiddie enttäuschte von der Bank kommend (5, 2/9 FG). Maxi Kleber foulte nach nur 18 Minuten mit 3 Punkten und 6 Rebounds aus.

Bei den Jazz gab Reservist Jordan Clarkson (25, 9/16 FG) lange den Alleinunterhalter, im Schlussviertel hatte dann auch Mitchell starke Aktionen (23, 7/21 FG, 2/10 3FG). Gobert dominierte in der Zone (17 und 15, 10 Offensivrebounds), setzte aber gleich 9 seiner 18 Freiwürfe daneben.

Doncic kehrte für Dinwiddie in die Starting Five zurück (keine Veränderungen bei Utah) und bediente im ersten Angriff der Mavs direkt Powell für leichte Punkte unter dem Korb. Doncic drückte dem Spiel umgehend seinen Stempel auf, die Mavericks verpassten es jedoch nach einem 13:5-Start, sich weiter abzusetzen. Dies verhinderten ein starker Mitchell (12 Punkte in Q1) sowie eine schwache Dreierquote von Dallas (3/14 vs. 3/8 nach Q1). Kleber musste nach gut drei Minuten mit drei Fouls wieder raus. 24:23 Jazz nach zwölf Minuten - abgeschlossen mit einem 19:10-Run.

Auch in der Folge taten sich die Gäste schwer, offensiv einen Rhythmus zu finden. Insbesondere Dinwiddie wollte nichts gelingen. Juancho Hernangomez sorgte für die erste 8-Punkte-Führung, Josh Green antwortete per Dreier. In dieser Phase fanden die Mavs keine Antwort auf Clarkson, der immer wieder die Zone attackierte und aus der Midrange abschloss. Ein Floater von Mitchell stellte auf +10, während sich die Mavericks zu viele Fehler erlaubten, war den Hausherren anzumerken, dass dies die wohl letzte Chance war, in die Serie zurückzufinden. Doncic sorgte mit eiem Stepback-Dreier sowie einem Floater mit dem Buzzer für Schadensbegrenzung, 54:42 Jazz zur Pause.

Mitchell auf Gobert! Mavericks lassen große Chance auf 3-1 aus

Im dritten Viertel dauerte es nicht lang, bis die Mavs zurück im Spiel waren und das Publikum immer unruhiger wurde. Finney-Smith traf von Downtown, wenige Sekunden später legte Doncic nach (-6). Der Ball bei Dallas bewegte sich besser, die Folge waren offene Würfe. DFS stellte im Fastbreak auf 57:59. 5 Punkte von Roye O'Neale sorgten für Entlastung bei Utah, auch Gobert hatte gute Aktionen während eines 8:0-Laufs. Doch Dallas traf auch den sechsten Dreier des Viertels und Finney-Smith sorgte vom Perimeter für die erste Führung seit der Endphase des ersten Viertels. Auch in den Minuten ohne Doncic sahen die Mavs gut aus: 81:78 Dallas nach 36 Minuten.

Über drei Minuten benötigten die Teams im vierten Viertel, um erstmals zu punkten. Die Mavs ließen mehrere offene Dreier aus, Clarkson traf erst aus der Distanz und wurde dann von Brunson beim Dreier gefoult. Der Sixth Man war essentiell dafür, dass Utah im Spiel blieb. Gobert gab den Jazz mehrfach zweite Chancen oder zog Freiwürfe (ließ allerdings zur Freude der Mavs-Bank einige aus). Doncic traf aus der Midrange, nahm allerdings auch unnötig schwere Würfe. Die Mavs schafften es kaum noch, defensive Rebounds zu sichern.

Brunson ließ einen komplett offenen Layup aus, Powell holte sich den Rebound und sorgte an der Linie für die Führung. Mitchell und Doncic tauchten Körbe aus. Dann isolierte Doncic gegen Gobert und brachte die Mavs 39 Sekunden vor Schluss von Downtown mit 4 Punkten in Front. Auf der anderen Seite gelang Mitchell mit etwas Glück das Dreipunktspiel gegen Doncic. Powell vergab beide Freiwürfe, Mitchell bediente Gobert per Lob zum weit offenen Dunk, Dinwiddie ließ die letzte Chance aus - Airball! Sieg Jazz.

Die wichtigsten Statistiken des Spiels

Utah Jazz (5) - Dallas Mavericks (4) 100:99 (BOXSCORE), Serie: 2-2

  • 31,7 Prozent aus dem Feld, 20,8 Prozent von der Dreierlinie, 3/15 von Dinwiddie und Brunson - dass die Jazz zur Pause "nur" mit 12 Punkten führten, kam einem kleinen Wunder gleich. Ganze 22-mal gingen die Hausherren an die Linie und ließen dort einiges liegen (15/22), dennoch hätte der Zwischenstand aus Sicht der Mavericks deutlich schlechter aussehen können.
  • Apropos Brunson: War die Hoffnung groß, dass der Shooting Star durch das Comeback von Doncic in etwas kleinerer Rolle an seine starken Leistungen anknüpfen oder sogar noch ein wenig effizienter agieren könnte, fand er hingegen ganz schlecht in die Partie. Vier Minuten vor der Pause erzielte er seine ersten Punkte aus dem Feld, der Dreier fiel gar nicht. Durch einige Trips an die Freiwurflinie konnte er sich ein wenig Selbstvertrauen erspielen und zeigte in Halbzeit zwei eine gute Performance.
  • Auch aus der Tatsache, dass Dinwiddie durch das Comeback von Doncic wieder auf die Bank rückte, konnten die Mavs kein Kapital schlagen. Dinwiddie stand zur Halbzeit bei 0 Punkten! Die Kollegen Green, Kleber und Bertans machten es kaum besser. Das Defizit von 8:19 konnte Dallas auch im Laufe der zweiten Halbzeit nicht aufholen. Das Bank-Duell endete mit 35:13 für Utah - was natürlich in erster Linie an Clarkson lag.
  • Wiesen die Jazz bei den beiden Niederlagen vor allem aus dem Dreierbereich ein zu hohes Defizit auf, war die Angelegenheit dieses Mal zumindest etwas ausgeglichener. Dallas versenkte 15 Dreier (von 44, 34,1 Prozent), Utah 10 (von 35, 28,6 Prozent). In Kombination mit den Vorteilen in der Zone sowie dem klaren Übergewicht bei den Freiwürfen (26/42 vs. 18/23) war die Partie somit bis in die Schlusssekunden höchstspannend.

Jazz vs. Mavs: Die Stimmen zum Spiel

Rudy Gobert (Utah Jazz) zum letzten Play der Mavs: "Wir wollten den Ball aus Lukas Händen bringen, er hatte ein paar große Würfe getroffen. Wir wollten dafür sorgen, dass er passen muss und haben den Wurf sehr gut verteidigt."

Luka Doncic (Dallas Mavericks): Ich bin froh, zurück zu sein. Ich hatte Spaß da draußen. Was könnte schöner sein als die Playoffs? Am Anfang habe ich ein bisschen daran gedacht (an die Wadenverletzung, Anm. d. Red.), aber zur Mitte des Spiels hatte ich es vergessen."

Der Star des Spiels: Jordan Clarkson

Gobert und Mitchell waren es, die in den Schlussminuten bei den entscheidenden Szenen die Finger im Spiel hatten. Doch hätte die Mikrowelle insbesondere in der Mitte des vierten Viertels nicht geliefert, wäre die Partie wohl außer Reichweite gewesen. Clarkson machte sein bestes Spiel in der Serie, versenkte 3 seiner 5 Dreier und kam mit +18 auf das mit Abstand beste Plus/Minus aller Spieler.

Der Flop des Spiels: Spencer Dinwiddie

Die Bank der Mavericks im Gesamten enttäuschte, aber vor allem vom Ex-Wizard war deutlich mehr zu erwarten gewesen. Dass sein letzter Wurf noch nicht einmal den Ring berührte, war symptomatisch. Auch bei ihm täuscht das Plus/Minus nicht (-14). Da muss mehr kommen in Spiel 5!

Die Szene des Spiels

Wenige Sekunden zuvor hätte an dieser Stelle der Dreier von Doncic zum 99:94 gestanden, doch es sollte anders kommen. Powell ließ zwei Freiwürfe aus, die Jazz machten das Spiel schnell und Mitchell fand einen weit offenen Gobert. Gamewinner!

Mavericks vs. Jazz: Die Serie im Überblick (2-2)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
116. April19 UhrDallas MavericksUtah Jazz93:99
219. April2.30 UhrDallas MavericksUtah Jazz110:104
322. April3 UhrUtah JazzDallas Mavericks118:126
423. April22.30 UhrUtah JazzDallas Mavericks100:99
526. April3.30 UhrDallas MavericksUtah Jazz-
629. AprilTBDUtah JazzDallas Mavericks-
7*1. MaiTBDDallas MavericksUtah Jazz-

*falls nötig

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