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NBA Playoffs: Joel Embiid mit Gamewinner in OT! Sixers schocken tapfere Raptors und sind fast durch

Von Robert Arndt
Joel Embiid traf in Toronto den Gamewinner in der Verlängerung.
© getty

Joel Embiid hat den Philadelphia 76ers einen hart umkämpften Sieg nach Verlängerung in Toronto beschert. Der Center versenkte in letzter Sekunde einen unfassbaren Wurf zum 104:101-Endstand, der den Sixers eine 3-0-Serienführung bescherte.

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Toronto Raptors (5) - Philadelphia 76ers (4) 101:104 OT (BOXSCORE), Serie: 0-3

Es war alles andere als schön, es musste ein Geniestreich herhalten und diesen hatte Embiid in petto. 0,8 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung traf der Center einen Turnaround-Dreier zum Sieg, nachdem die Possession der Sixers eigentlich schon verkorkst schien. "Das war der beste Wurf meiner Karriere", erklärte Embiid nach dem Spiel. "Wir haben unsere Arbeit aber noch nicht erledigt." Toronto bekam keinen Wurf mehr los und steht somit nach der dritten Niederlage am Stück bereits vor dem Aus.

Dabei hatten die Gastgeber über 53 Minuten einen erbitterten Kampf geliefert und fast die komplette Spielzeit geführt (höchste Führung: +17 im zweiten Viertel). O.G. Anunoby (26 Punkte, 4/9 Dreier) und Gary Trent Jr. (24, 4/9 Dreier) trafen immer wieder wichtige Würfe, dazu machte Pascal Siakam (12, 6/16) in der Defense ein grandioses Spiel und doch war es wieder nicht genug. "Wir haben gekämpft, alles gegeben, aber am Ende haben wir fast alles falsch gemacht", stellte ein enttäuschter Fred VanVleet (12, 3/13, 9 Assists, 3 Steals) fest.

Embiid, der anfangs große Probleme hatte, dominierte die zweite Halbzeit und kam in 44 Minuten auf 33 Punkte (12/20 FG), 13 Rebounds und 6 Turnover. In der Verlängerung traf der Kameruner nicht nur den Gamewinner, sondern auch diesen unfassbaren Wurf nach Pirouette. James Harden (19, 7/13, 10 Assists) zeigte wieder Licht und Schatten, foulte aber kurz vor Ende der regulären Spielzeit aus.

So hielt Tyrese Maxey (19) in der Verlängerung vermehrt den Ball, er verbuchte neben Embiid die anderen beiden Field Goals der Gäste in der Overtime. Tobias Harris (11, 4/9, 12 Rebounds) legte ein Double-Double auf, wäre aber beinahe zur tragischen Figur geworden, nachdem er mit der Sirene des Schlussabschnitts einen scheinbar einfachen Hakenwurf zum möglichen Sieg nur auf den Ring setzte.

Raptors führen früh und entnerven Philadelphia

Das Spiel der Sixers erinnerte zu Beginn stark an die Auftritte gegen Toronto in der Regular Season. Die Raptors dominierten die Bretter, sie forcierten in der Defenes Turnover und stellten Embiid durch Double Teams vor Probleme, da der Center nicht immer die richtigen Reads machte (4 der 8 TO der Sixers im ersten Viertel). Toronto setzte sich aber erst zum Ende des Abschnitts zweistellig ab, als endlich auch die Dreier fielen (29:19).

Philadelphia hatte überhaupt erst ein Field Goal aus dem Zweierbereich, die Raptors dagegen bereits 9 Zähler in Transition. Der Vorsprung wuchs weiter an, bevor bei den Sixers endlich auch Harden mal wieder als Scorer in Erscheinung trat und die Gäste so weiter im Spiel hielt (56:46).

Die Sixers streuten nun auch häufiger eine Zonenverteidigung ein und brachen so den Rhythmus der Gastgeber. Die Dreier fielen nicht mehr wie gewünscht, auf der Gegenseite übernahm endlich Embiid. Das Pick'n'Roll mit Harden funktionierte vorzüglich, die Raptors stellten ebenfalls auf eine Zone um, um dieses Play zu unterbinden. Dennoch blieben die Gäste stets im Hintertreffen, da die Raptors immer wieder kleine Runs einstreuten.

Joel Embiid versenkt Toronto mit unfassbarem Gamewinner

Mit Ausnahme einiger Fastbreak-Punkte gab es jedoch nichts geschenkt, es war Steine klopfen angesagt - auf beiden Seiten. Sechs Minuten vor dem Ende brachte ein Putback von Maxey endlich den Ausgleich, doch VanVleet konterte von Downtown, nachdem die Raptors zehn Fahrkarten am Stück geschossen hatten.

Die Halle kochte nun, aber die Sixers hatten immer eine Antwort. Harden glich durch einen Floater und einen Freiwurf in der letzten Minute wieder aus, foulte aber 27 Sekunden vor dem Ende mit ablaufender Uhr gegen Precious Achiuwa (20, 9/11) völlig unnötig aus, der Raptors-Forward vergab jedoch gleich beide Versuche.

Die Sixers bekamen also die Chance auf den Sieg, doch Harris vergab nach einem Offensiv-Rebound einen scheinbar leichten kurzen Hakenwurf (95:95). In der Verlängerung blieb es umkämpft, es wurde kaum gescort. Schwere Würfe waren an der Tagesordnung, einen solchen traf Embiid. Mit der letzten Possession generierten die Sixers eigentlich nichts, sodass Coach Rivers mit 0,9 Sekunden auf der Wurfuhr eine Auszeit nehmen mussten. Es folgte der unfassbare Embiid-Dreier, Toronto konnte nicht mehr kontern und steht vor dem Aus.

Raptors vs. Sixers: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
117. April0 UhrPhiladelphia 76ersToronto Raptors131:111
219. April1.30 UhrPhiladelphia 76ersToronto Raptors112:97
321. April2 UhrToronto RaptorsPhiladelphia 76ers101:104 OT
423. April20 UhrToronto RaptorsPhiladelphia 76ers-
5*28. April2 UhrPhiladelphia 76ersToronto Raptors-
6*30. AprilTBDToronto RaptorsPhiladelphia 76ers-
7*1. MaiTBDBoston CelticsToronto Raptors-

*falls nötig