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NBA - Power Ranking der Eastern Conference nach der Free Agency: Wettrüsten einer ganzen Conference

Die Brooklyn Nets um Kevin Durant, James Harden und Kyrie Irving sind im Sommer noch stärker geworden.
© getty
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Platz 10: INDIANA PACERS

Neuzugänge

  • Draft: Chris Duarte (Nr. 13), Isaiah Jackson (Nr. 22)
  • Free Agency: Torrey Craig (Phoenix Suns)

Abgänge

  • Trade: Aaron Holiday (Washington Wizards), Doug McDermott (San Antonio Spurs)
  • Free Agency: JaKarr Sampson

Alles beim Alten bei den Pacers, aber irgendwie auch nicht. Nach dem Bjorkgren-Desaster ist Rick Carlisle in den Hoosier State zurückgekehrt. Auf dem früheren Mavs-Coach ruhen die Hoffnungen, dass Indiana wieder die Playoffs erreicht. Der Kader ist derweil fast der Gleiche.

Doug McDermott spielte zwar eine gute Runde, sein Abgang dürfte aber von T.J. Warren bestens kompensiert werden. Der Forward fehlte nach seiner starken Bubble fast die komplette Spielzeit, nun dürfte er wieder einsatzbereit sein. Die meisten Augen werden aber einmal mehr auf Domantas Sabonis und Myles Turner gerichtet sein.

Findet Carlisle Lösungen, dass beide zusammen im Frontcourt funktionieren können oder bahnt sich doch bald ein Trade an? Über drei Jahre ist dies nun Thema, eine richtige Antwort haben die Pacers bis heute nicht. Womöglich wollen sie es auch gar nicht, schließlich geht es in Indianapolis meist ohnehin nur darum, ob die Playoffs erreicht werden oder eben nicht.

Platz 9: WASHINGTON WIZARDS

Neuzugänge

  • Draft: Corey Kispert (Nr. 15), Isaiah Todd (Nr. 31)
  • Trade: Spencer Dinwiddie (Brooklyn Nets), Kentavious Caldwell-Pope, Kyle Kuzma, Montrezl Harrell (alle Los Angeles Lakers), Aaron Holiday (Indiana Pacers)

Abgänge

  • Trade: Russell Westbrook (Los Angeles Lakers), Chandler Hutchison (San Antonio Spurs)
  • Free Agency: Robin Lopez (Orlando Magic), Ish Smith (Charlotte Hornets), Isaac Bonga (Toronto Raptors), Alex Len (Sacramento Kings)

In Washington hängen die Trauben etwas höher, schließlich soll Bradley Beal, der 2022 aus seinem Vertrag aussteigen kann, unter allen Umständen gehalten werden. Dafür krempelten die Hauptstädter ihr Team komplett um und stellen plötzlich eine der tiefsten Mannschaften der Association.

Nahezu alle Positionen sind doppelt mit gestandenen NBA-Spielern besetzt, manche sogar dreifach. Das könnte Hierarchie-Probleme geben, nicht zuletzt da mit Wes Unseld Jr. ein Rookie-Coach auf der Bank sitzt. Es dürfte eine Herkules-Aufgabe werden, satte sechs neue Spieler in eine Rotation zu pressen.

Auf dem Papier hat dieser Kader aber Playoff-Format. Dinwiddie ist ein guter Aufbau neben Beal, auf dem Flügel gibt es Offense (Hachimura, Bertans, Kispert), aber auch Defense (KCP, Kuzma). Der Start könnte holprig werden, doch auf lange Sicht sollte Washington mindestens im Play-In-Turnier landen. Ob das aber zu den Ambitionen der Franchise passt, ist anzuzweifeln.

Platz 8: CHICAGO BULLS

Neuzugänge

  • Draft: Ayo Dosunmu (Nr. 35)
  • Trade: Lonzo Ball (New Orleans Pelicans), DeMar DeRozan (San Antonio Spurs)
  • Free Agency: Alex Caruso (Los Angeles Lakers), Tony Bradley (Oklahoma City Thunder), Marko Simonovic (Mega Basket)

Abgänge

  • Trade: Tomas Satoransky, Garrett Temple (beide New Orleans Pelicans), Daniel Theis (Houston Rockets), Al-Farouq Aminu, Thaddeus Young (beide San Antonio Spurs)
  • Free Agency: Ryan Arcidiacono, Cristiano Felicio (ratiopharm Ulm)

Nach sechs Jahren ist die Ära Cristiano Felicio in Chicago vorbei! Vorhang auf für die neuen Bulls mit dem Star-Quartett Ball, Zach LaVine, DeRozan und Nikola Vucevic. Die Bulls haben sich in dieser Offseason neu erfunden, vom alten GarPax-Regime ist kaum noch ein Spieler übrig.

Ball könnte der passende Spielmacher neben LaVine sein, der Fit mit DeRozan ist da schon etwas schwieriger zu sehen. Dennoch sollte es keine Zweifel daran geben, dass die Bulls besser geworden sind. Nur wie viel? Es ist völlig unklar, wie dieses Team defensiv respektabel sein kann. Viel hängt hier von der Entwicklung von Zweitjahresprofi Patrick Williams ab.

Billy Donovan ist zudem ein Coach, der immer passable Defensiven verankerte. Schafft er das auch mit diesem Kader? Chicago hat viel geopfert, um dieses Team aufzustellen, nun muss geliefert werden. Für die Spitze wird das bei weitem nicht reichen, doch die Playoffs sollten im Normalfall in Reichweite sein.

Platz 7: BOSTON CELTICS

Neuzugänge

  • Trade: Al Horford (Oklahoma City Thunder), Josh Richardson (Dallas Mavericks), Kris Dunn, Bruno Fernando (beide Atlanta Hawks)
  • Free Agency: Dennis Schröder (Los Angeles Lakers), Enes Kanter (Portland Trail Blazers)

Abgänge

  • Trade: Kemba Walker (Oklahoma City Thunder), Tristan Thompson (Sacramento Kings)
  • Free Agency: Evan Fournier (New York Knicks), Semi Ojeleye (Milwaukee Bucks), Luke Kornet

Brad Stevens ist ins Front Office gewechselt, der langjährige GM Danny Ainge Geschichte. Stevens fackelte auch nicht lange und schickte Walker weg und holte dafür in Horford einen alten Bekannten. Für Walker kamen in Dunn, Richardson und zuletzt auch Schröder gleich drei neue Guards, die für mehr Struktur sorgen sollen.

Das große Problem im Vorjahr war der Flügel, wo hinter Jayson Tatum und Jaylen Brown wenig nachkam. Das sollte in der kommenden Saison etwas besser werden, der Kader ist wieder erfahrener als 2020/21. Horford könnte der Veteran sein, den das junge Team braucht.

Die Fixpunkte bleiben aber Tatum und Brown, die sich ihrer Prime langsam nähern und von Schröder, Horford oder auch Richardson offensiv besser entlastet werden sollten. Und: Die Celtics befinden sich nun wieder in der Position für einen weiteren Star zu traden, das ist für den neuen Head Coach Ime Udoka aber vorerst Zukunftsmusik.

Platz 6: NEW YORK KNICKS

Neuzugänge

  • Draft: Quentin Grimes (Nr. 25), Miles McBride (Nr. 36)
  • Free Agency: Kemba Walker (Oklahoma City Thunder), Evan Fournier (Boston Celtics)

Abgänge

  • Free Agency: Elfrid Payton (Phoenix Suns), Reggie Bullock (Dallas Mavericks), Frank Ntilikina, Norvel Pelle

Die Knicks haben die Euphorie aus der vergangenen Saison mit in die Offseason genommen. Mit Nerlens Noel, Derrick Rose und auch Alec Burks wurden wichtige Säulen gehalten, dazu verlängerte All-Star Julius Randle überraschend vorzeitig bis 2026. Mit Reggie Bullock und Elfrid Payton gingen nur zwei Rotationsspieler verloren.

Der große Knall kam aber mit der Verpflichtung von Hometown Hero Kemba Walker, der zum absoluten Schnäppchenpreis (rund 8 Mio. jährlich) nach einem Buyout in seiner Heimat unterschrieb. Walker soll den Knicks das geben, was im Vorjahr fehlte - ein Star, der auch in engen Momenten jederzeit für sich selbst kreieren kann.

Dies kann auch Evan Fournier, der neben Walker die zweite namhafte Free-Agent-Verstärkung ist. Offensiv wurde also massiv aufgerüstet, die Defense, im Vorjahr Top 3 wird hingegen leiden. Im Madison Square Garden ruhen in dieser Hinsicht die Hoffnungen auf Coach Tom Thibodeau, der seine defensive Magie einmal mehr unter Beweis stellen muss.