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NBA Power Ranking im Januar: Gewissheit gibt es nur an der Spitze

Für Devin Booker, Joel Embiid und Stephen Curry läuft bisher vieles anders als in der Vorsaison.
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Platz 10: Denver Nuggets (5-5)

Net-Rating: +3,7

Ein Stück weit fühlt man sich an alte Zeiten erinnert: Die Nuggets sind offensiv an manchen Tagen das beste Team der Liga - und defensiv verhält es sich genau andersrum. Es ist sehr positiv, dass Nikola Jokic diese Saison endlich mal in Topform begonnen hat und derzeit der zweitbeste Passer der Liga ist, sein Team vermisst Jerami Grant jedoch schmerzlich und kann niemanden stoppen. Jamal Murray ist noch nicht der Spieler, der er in den Playoffs war, und Paul Millsap ist wieder etwas älter. Mit vier Siegen aus fünf Spielen haben die Klumpen nun aber Fahrt aufgenommen.

Platz 9: Portland Trail Blazers (6-4)

Net-Rating: +2,2 (Platz 10)

Defense spielen können die Blazers nicht, das ist allerdings auch kein Wunder, wenn man Enes Kanter und Carmelo Anthony regelmäßig zusammen aufstellt. Auch Jusuf Nurkic ist hier noch nicht auf seinem Niveau alter Tage angekommen. Dennoch: Nach dem wackligen Saisonstart ist Portland nun besser drauf und hat drei Siege in Folge geholt, wenn auch gegen teils schwache Konkurrenz. Die Offensive bleibt auf einem hohen Level (Platz 4) und vor allem C.J. McCollum ist schlichtweg überragend in die Saison gestartet (28,1 Punkte, 5 Assists). Robert Covington? Eher noch nicht.

Platz 8: Dallas Mavericks (5-4)

Net-Rating: +4 (Platz 9)

Wie COVID das Team beeinträchtigt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen, eigentlich hatte sich Dallas zuletzt aber gefunden und vier der letzten fünf Spiele gewonnen. Das lag logischerweise vor allem an Luka Doncic, der zum Spieler der Woche gewählt wurde, obwohl sein Dreier nach wie vor katastrophal fällt (22,8 Prozent!), und dem wiedererstarkten Tim Hardaway; interessanterweise ist bisher trotzdem nicht die 2020 so starke Offense, sondern die Defense Dallas' Steckenpferd (Platz 4). Ist das haltbar? Dann wird Dallas klettern, sobald sich die Quoten etwas mehr normalisieren.

Platz 7: Indiana Pacers (6-4)

Net-Rating: +4,2 (Platz 4)

So in etwa haben es sich die Pacers vorgestellt: Einerseits profitiert dieses Team von seiner Kontinuität, andererseits hat der neue Head Coach Nate Bjorkgren das Konzept etwas verändert und vor allem offensiv viel Modernisierung bewirkt. Indiana nimmt mehr Dreier und Abschlüsse am Korb, die Mitteldistanz ist nicht mehr das Nonplusultra. Victor Oladipo sieht wieder aus wie der Star früherer Tage, Malcolm Brogdon und Domantas Sabonis tun es ihm gleich. Und Myles Turner ist (unter anderem) mit seinen 4,1 Blocks pro Spiel bisher der Topfavorit auf den DPOY-Award.

Platz 6: L.A. Clippers (7-4)

Net-Rating: +1,1 (Platz 12)

Die 51-Punkte-Klatsche gegen die Mavs ohne Kawhi Leonard hat sämtliche Werte der Clippers ziemlich stark verzerrt, komplett überzeugend war der Saisonstart aber so oder so nicht, denn die bisher längste Siegesserie betrug zwei Spiele. Die guten Nachrichten: Marcus Morris kehrte jetzt erst zurück, trotzdem befindet sich die Offense bereits auf einem beeindruckenden Niveau und insbesondere Paul George will seinen Ruf offensichtlich reparieren, selbst wenn er das medial oft etwas unbeholfen anstellt. Serge Ibaka sieht erwartungsgemäß wie eine Top-Verstärkung aus.

Platz 5: Boston Celtics (7-3)

Net-Rating: +2 (Platz 11)

Sage und schreibe drei Game-Winner in den ersten zehn Spielen lassen Boston etwas besser aussehen, als die Leistungen es bisher eigentlich waren. Der Fehlerspielraum ist ohne Kemba Walker kleiner geworden, der Kader ist dünner. Boston neigt teilweise zu offensiven Dürreperioden und defensiv ist man bei weitem noch nicht auf dem alten Niveau. Dennoch: Die positive Stimmung überwiegt - denn Jayson Tatum und Jaylen Brown machen gemeinsam den nächsten Schritt und sehen beide wie All-NBA-Spieler aus. Payton Pritchard ist dazu eine sehr positive Überraschung.

Platz 4: Phoenix Suns (7-4)

Net-Rating: +3,6 (Platz 8)

Genau dafür holt man Chris Paul: Die Suns sind klüger, balancierter, abgezockter geworden. Dabei sind bisher weder Paul noch Devin Booker oder Deandre Ayton statistisch wahnsinnig auffällig, Phoenix wird zu einem recht großen Teil von seinen guten Rollenspielern (Miles Bridges!) getragen. Die Suns sind enorm vielseitig - den nächsten Schritt machen sie aber vermutlich erst dann, wenn Ayton sein Biest findet. 2,5 Freiwürfe pro Spiel sind für einen Big Man mit dieser Physis und diesem Skillset inakzeptabel. Trotzdem: Dieses Team hat von seinen letzten 19 Spielen nur 4 verloren.

Platz 3: Milwaukee Bucks (7-4)

Net-Rating: +11,1 (Platz 1)

Die Defense der Bucks hat noch lange nicht das Niveau der Vorsaison erreicht, das ist allerdings zu verkraften - die Regular Season wird nicht mehr priorisiert, es gibt ein paar Experimente, das geht dann vielleicht auch mal zu Lasten einzelner Siege. Offensiv ist das Potenzial dieses Teams schier unglaublich, das derzeitige Offensiv-Rating wäre das beste der NBA-Geschichte. Und dabei ist Giannis Antetokounmpo noch gar nicht bei seiner Bestform angekommen ... sehr erfreulich: Donte DiVincenzo hat sich zu einem guten fünften Starter entwickelt. Die Bank bleibt aber relativ dünn.

Platz 2: Philadelphia 76ers (7-4)

Net-Rating: +2,4 (Platz 9)

Durch COVID sind Bilanz und vor allem Offensiv-Rating etwas eingebrochen, die letzten beiden Spiele lassen sich aber kaum werten. Der Spielplan war zu Beginn sehr dankbar, aber Philly erledigte die Aufgaben zunächst sehr gut; die Defense ist endlich so stark, wie sie vergangene Saison erwartet wurde, vorne ergibt das Team mit Seth Curry und Danny Green mehr Sinn. Dazu ist Tobias Harris on fire und Joel Embiid war wohl der dominanteste Spieler der ersten Saisonwochen. Nur die Tatsache, dass Ben Simmons das Interesse am eigenen Abschluss komplett verloren hat, macht etwas Sorgen.

Platz 1: Los Angeles Lakers (8-3)

Net-Rating: +8,1 (Platz 2)

Es war vor der Saison klar, dass einiges passieren müsste, um die Lakers während der Spielzeit vom Spitzenplatz zu verdrängen, und bisher ist das ausgeblieben; Los Angeles reißt nicht in jedem Spiel Bäume aus, das Team befindet sich noch in der Findungsphase, trotzdem treten LeBron James und Co. jetzt schon wieder äußerst souverän auf. Offensiv belegen die Lakers Platz 6, was noch besser sein könnte, defensiv reicht es schon für Platz 3. Talen Horton-Tucker macht den Kader noch tiefer als vor der Saison erwartet. Bis auf Weiteres bleibt der Champion das Team, das es zu schlagen gilt.

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