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NBA Playoffs: L.A. Clippers sind raus! Denver Nuggets gelingt die Sensation dank Monster-Triple-Double von Nikola Jokic

Nikola Jokic verbuchte in Spiel 7 ein Triple-Double.
© getty

Die L.A. Clippers sind raus! In Spiel 7 setzte es eine weitere Niederlage gegen die Denver Nuggets, die somit zum zweiten Mal in Folge nach einem 1-3-Serienrückstand noch weiterkamen. Beim 104:89-Erfolg war mal wieder Nikola Jokic mit einem Triple-Double der überragende Spieler. Nun warten die Los Angeles Lakers. Hier geht es zu den Highlights der Partie.

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Der Serbe warf zwar wenig, legte aber mit 16 Punkten (5/13 FG), 22 Rebounds, 13 Assists und 3 Blocks dennoch eine Monster-Statline auf. Topscorer der Nuggets war Jamal Murray, der 20 seiner 40 Zähler (15/26) im zweiten Viertel erzielte (hier geht es zu den Highlights von Murray). Jerami Grant (14) und Gary Harris (14) hatten ebenfalls ihren Anteil am Sieg.

Auf Seiten der Clippers enttäuschten Kawhi Leonard (14, 6/22, 6 Assists) und Paul George (10, 4/16) auf ganzer Linie, vor allem in der zweiten Halbzeit lief beim so hochgelobten Star-Duo nichts mehr. Topscorer war keiner der beiden, sondern Montrezl Harrell mit 20 Punkten.

Es war ein ausgeglichener Beginn dieses Entscheidungsspiels. Die Offense der Nuggets sah flüssiger aus, allerdings schadeten leichte Ballverluste. Auf Seiten der Clippers waren Kawhi und PG-13 noch nicht im Spiel, zusammengerechnet trafen sie nur 2/11 aus dem Feld. Und doch war nach dem ersten Viertel alles ausgeglichen, weil bei den Clippers bereits acht verschiedene Spieler ein Field Goal verbucht hatten.

Leonard kam dann gegen die Bank der Nuggets ins Rollen und die Clippers spielten sich einen kleinen Vorsprung heraus. Mitte des Abschnitts waren jedoch Ivica Zubac und auch George in Foulproblemen. Murray zeigte sich in dieser Phase aggressiv, während Jokic beständig gedoppelt wurde. Murray erzielte 20 Punkte im Viertel und brachte Denver zur Pause wieder auf zwei Zähler heran (54:56).

Denver Nuggets treffen in den Conference Finals auf die Los Angeles Lakers

Und Denver machte auch nach dem Wechsel gut weiter. Jerami Grant brachte mit zwei Dreiern wichtige Entlastung, während bei den Clippers kaum etwas zusammenlief. Jokic fand immer wieder die Schützen und Mitte des Viertels führten die Nuggets plötzlich mit 7. Der Serbe hatte bereits da sein Triple-Double eingesackt. Allerdings holte er sich kurz vom dem Ende des dritten Viertels auch sein viertes Foul ab. Der Vorsprung betrug dabei nach einem Jumper von Monte Morris 8 Punkte (82:74).

Doch die Clippers wirkten nervös, beinahe ängstlich. Mit Jokic auf der Bank eröffneten die Nuggets mit einem 7:0-Lauf in den ersten drei Minuten. Den Clippers wollte nichts mehr gelingen, es dauerte sieben Minuten, bevor die Kalifornier überhaupt mal einen Wurf trafen. Da betrug der Nuggets-Vorsprung aber bereits 15 Zähler. Denver scorte zwar kaum noch, spielte aber beständig die Uhr herunter. 2:30 Minuten vor dem Ende war die Sache dann durch, als Murray einen unfassbaren Dreier mit ablaufender Uhr traf. Die Sensation war perfekt, der Rest nur noch ein Abgesang auf die Clippers, 81 Sekunden vor Schluss verließen Kawhi und PG-13 mit hängenden Köpfen das Feld.

Die Nuggets treffen nun in den Western Conference Finals auf die Los Angeles Lakers. Die Serie startet in der Nacht auf Samstag um 3 Uhr deutscher Zeit.

Die wichtigsten Statistiken

L.A. Clippers vs. Denver Nuggets 89:104 (BOXSCORE), Serie: 3-4

  • In den vergangenen Playoffs scheiterten die Nuggets in Spiel 7 gegen Portland daran, dass die Schützen ihre offenen Würfe nicht trafen. Die Clippers wollten das kopieren und schickten immer wieder einen zweiten Gegenspieler in Richtung von Jokic und nahmen freie Dreier in Kauf. In Halbzeit eins ging diese Strategie auf. Die Nuggets trafen nur zwei ihrer 13 Triples, wenn der Schütze nicht Murray hieß.
  • Aber es gab ja auch noch eine zweite Halbzeit, in der Denver in dieser Serie dominierte, so auch dieses Mal. Denver traf 8 von 17 Dreiern und da ist schon das vierte Viertel eingerechnet, in dem Denver fast nur noch die Uhr herunterspielte und einige schlechte Würfe nahm. Die Clippers trafen dagegen in den letzten 24 Minuten nur noch 29 Prozent.
  • Ein vorherrschendes Thema bei den Clippers war die zuletzt enttäuschende Bank. In Spiel 7 bekamen die Kalifornier zumindest endlich wieder die benötigte Produktion (22 Punkte), nach dem Wechsel war sie jedoch kein Faktor mehr.
  • Wie schon in Spiel 6 trafen die Clippers in der zweiten Halbzeit in Ringnähe nichts mehr. Das Team von Doc Rivers traf nur noch 39 Prozent (9/23 FG), über das gesamte Spiel waren es 46 Punkte und 50 Prozent (23/46)
  • Nikola Jokic hatte schon drei Minuten vor Ende des dritten Viertels ein Triple-Double in den Büchern stehen. Der Serbe ist der zweite Spieler der NBA-Geschichte, der in mehr als einem Spiel 7 in einer Postseason ein Triple-Double verbucht hat. Der andere ist Rajon Rondo.

L.A. Clippers vs. Denver Nuggets: Die Stimmen zum Spiel

Paul George (Clippers): "Wir haben einfach nichts mehr getroffen, das schmerzt sehr. Wir müssen das nun abhaken."

Nikola Jokic (Nuggets): "Keiner wollte uns hier haben. Keiner hat an uns geglaubt. Wir haben aber bewiesen, dass wir doch dazu in der Lage sind."

Der Star des Spiels: Nikola Jokic

Es war schon komisch, wie viel Angst die Clippers vor dem Serben hatten. Eine Halbzeit lang ging die Strategie auf, dass man darauf spekulierte, dass die Rollenspieler nicht die offenen Würfe treffen würden, wenn man Jokic doppelt. Wie der Serbe diese Drucksituationen aber löste, war absolute Extra-Klasse. Der Center war der mit Abstand beste Spieler dieser Serie und das heißt etwas, wenn ein Kawhi Leonard ebenfalls auf dem Feld steht. Was auch anzumerken ist: Solange Jokic in direkter Ringnähe verteidigt, ist er mehr als solide. Die Clippers taten ihm diesen Gefallen. Hier geht es zu den Highlights von Nikola Jokic.

Der Flop des Spiels: Kawhi Leonard

An dieser Stelle kann auch Paul George stehen, der in der zweiten Halbzeit abtauchte. Kawhi ist aber der Anführer und Go-to-Guy dieser Mannschaft und konnte nicht liefern (2 Punkte, 1/11 FG in der zweiten Halbzeit). Mit Ausnahme einiger Minuten im zweiten Viertel traf Leonard fast überhaupt nichts. Exemplarisch war eine Szene Mitte des vierten Viertels. In Transition lief er auf Monte Morris zu, produzierte beim Korbleger gegen den deutlich kleineren Guard beinahe einen Air-Ball. Der amtierende Finals-MVP wirkte saft- und kraftlos.

Die Szene des Spiels

Wie sehr die Clippers im vierten Viertel die Nerven verloren? Das zeigte Paul George. "Playoff P" nahm einen recht offenen Dreier und der Spalding flog an die Seite der Korbanlage! Mehr ist zu dieser zweiten Halbzeit der Clippers nicht zu sagen.