"Schon speziell": Müde Olympia-Helden in Frankfurt begeistert empfangen

SID
Die deutschen Olympia-Helden sind heute am Frankfurter Flughafen angekommen.
© getty

Die deutschen Olympia-Helden sind mit Jubelarien in Frankfurt empfangen worden. Nach den Feierlichkeiten jedoch verschlägt es sie in ganz verschiedene Richtungen.

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Die Augen der deutschen Olympioniken waren klein, die Stimmen leicht belegt, doch im Angesicht von Familien und Freunden am Frankfurter Flughafen waren sie blitzschnell wieder da - die Gefühle von Pyeongchang. Eishockey-Held Christian Ehrhoff eilte nach dem fast elf Stunden langen Rückflug aus Südkorea in die Heimat schnurstracks in die Arme seiner Töchter, auch Kombinations-Ass Eric Frenzel bekam das Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht.

Die Main-Metropole rollte Deutschlands neuen Sport-Heroen buchstäblich den Roten Teppich aus, und nach der Heimkehr aus Fernost kannte die Freude keine Grenzen.

"Es ist schon speziell. So einen Aufmarsch haben wir nicht alle Tage. Das genießen wir", sagte Eishockey-Kapitän Marcel Goc in der ARD. Um 16.41 Uhr setzte die Lufthansa-Maschine LH 713 am Flughafen auf. Mit rund 85 der insgesamt 154 deutschen Athleten an Bord war der Flieger nach dem Ende der Olympischen Winterspiele ungefähr um 5:45 Uhr morgens deutscher Zeit in Südkoreas Hauptstadt Seoul gestartet.

Nach der Landung badeten die Stars im Blitzlichtgewitter. 80 Journalisten waren akkreditiert, 37 davon alleine auf dem Rollfeld, wo Präsident Alfons Hörmann vom DOSB, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann die Athleten empfingen. "Dass jetzt noch so ein Empfang stattfindet und alles, das ist schon mehr, als man vorher gedacht hatte", sagte Bob-Olympiasiegerin Mariama Jamanka.

"Hatten noch mit den Feierlichkeiten von gestern zu tun"

Auf dem Flug selbst war zunächst Erholung angesagt - die zwei Wochen Olympia-Marathon forderten ihren Tribut. "Es war ein sehr schöner Flug. Zunächst ein bisschen ruhig, alle hatten noch ein bisschen mit den Feierlichkeiten von gestern zu tun", sagte Frenzel. Damit spielte er vor allem auf die partywütigen Eishockey-Spieler nach deren Silber-Coup an.

Nachdem die Kufen-Cracks am Sonntag zwar das Finale gegen die Olympischen Athleten aus Russland mit 3:4 nach Verlängerung verloren hatte, war dennoch die sensationelle Endspielteilnahme lange und feucht-fröhlich im Deutschen Haus gefeiert worden. Entsprechend müde waren alle Beteiligten auf dem 10:45 Stunden langen Flug. "Die erste Hälfte haben wir, glaube ich, alle verpasst", sagte Goc.

Doch etwas gefeiert wurde im Flieger nach ausreichender Ruhepause aber auch. Abwechselnd enterten mehrere Athleten das Cockpit und gesellten sich zu Flugkapitän Rolf Rehm.

Merkel gratuliert mit persönlichem Brief

Das Eiskunstlauf-Lieblinge Aljona Savchenko und Bruno Massot (Gold im Paarlauf) strahlten auch Tage nach ihrem größten Triumph über das ganze Gesicht, die Eishockey-Spieler Yannic Seidenberg und Timo Pielmeier teilten ihre Silbermedaillen gar mit dem Piloten-Team. Auch Frenzel (zweimal Gold und einmal Bronze) und Bob-Pilot Nico Walther (Silber im Vierer) sendeten via Twitter Grüße von jenseits der Wolken.

Aus Berlin waren derweil Grußworte der Bundeskanzlerin zu vernehmen. Angela Merkel werde jedem Athleten, der mit Edelmetall von Olympia in Südkorea heimkehrt, mit einem persönlichen Schreiben gratulieren, teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Montag mit. Insgesamt hatte Deutschland 31 Medaillen geholt - 14-mal Gold, zehnmal Silber und siebenmal Bronze sind ein historischer Erfolg.

Für die heimgekehrten Sportler bleibt derweil nur bedingt Zeit zum Durchschnaufen. Am Samstag beginnt beispielsweise im Skispringen, in der Nordischen Kombination, im Langlauf und für die alpinen Skirennläufer wieder der Weltcup-Zirkus. Die Biathleten haben noch bis zum 8. März Pause.

Ganz hart kommt es für die Eishockey-Cracks, denn die DEL geht schon am Mittwoch in die entscheidende Phase im Play-off-Rennen. "Das ist natürlich jetzt ein straffer Plan. Da bleibt uns jetzt nur ein Tag mit der Familie. Dann heißt es: Back to business", sagte Ehrhoff.

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