Björgen stürmt zu Gold im Skiathlon

SID
Marit Bjoergen sicherte sich den ersten Platz im Schlusssprint
© getty

Marit Björgen vergoss im Ziel Freudentränen. Mit einem beeindruckenden Triumph im Skiathlon ist sie in die Sotschi-Festspiele gestartet und hat ihre Ausnahmestellung untermauert.

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Für die 33-Jährige war es ein Auftakt nach Maß bei ihrer Rekordjagd: Sechsmal Gold kann Björgen bei den Winterspielen holen und sich damit ihren Platz in den Geschichtsbüchern sichern.

Das Kraftpaket aus Trondheim lag nach 2x7,5 km und 38:36 Minuten 1,8 Sekunden vor der Schwedin Charlotte Kalla, Bronze ging an Björgens Landsfrau Heidi Weng (+13,2). Die mitfavorisierte Tour-de-Ski-Siegerin Therese Johaug (Norwegen/+14,6) musste sich mit Platz vier begnügen und von Björgen getröstet werden. Die angeschlagene Polin Justyna Kowalczyk kam nur auf Platz sechs.

Deutsche ohne Chance

Beste der vier deutschen Läuferinnen war die Oberstdorferin Nicole Fessel, die nach starkem Beginn noch auf Platz 14 zurückfiel. Katrin Zeller wurde 26., Stefanie Böhler 35., und Doppel-Olympiasiegerin Claudia Nystad war als 43. mit mehr als dreieinhalb Minuten Rückstand absolut chancenlos. Die Chance auf die erste deutsche Einzel-Medaille in einem olympischen Distanzrennen seit dem Sieg der DDR-Athletin Barbara Pätzold 1980 in Lake Placid war schon vor dem Rennen sehr gering gewesen.

Triumphatorin Björgen kann in Sotschi zur erfolgreichsten Athletin der Winterspiel-Geschichte und im Idealfall zum erfolgreichsten olympischen Wintersportler überhaupt werden. Mit dreimal Gold in Sotschi würde Björgen nach ihrem Triple von Vancouver in der "ewigen" Bestenliste an der führenden Russin Ljubow Jegorowa vorbeiziehen, die 1992 und 1996 sechsmal im Langlauf triumphierte.

Bestmarke in Sicht

Mit einen historischen Sechsfach-Erfolg in Sotschi würde Björgen nicht nur ihren Landsmann und achtmaligen Olympiasieger Björn Dählie als erfolgreichsten Wintersportler der Geschichte ablösen, sondern auch die Bestmarke des US-Eisschnellläufers Eric Heiden auslöschen, der 1980 in Lake Placid fünf Goldene gewann.

Vor rund 10.000 Zuschauern, darunter gewohnt viele norwegische Schlachtenbummler, lief Fessel von Beginn an ein mutiges Rennen und hielt als einzige der vier Deutschen mit der Spitzengruppe Schritt, in der die Favoriten um Björgen mächtig Tempo machten. Bereits nach der ersten der beiden Klassik-Runden war das Feld gesprengt, nur ein knappes Dutzend der 61 Starterinnen war noch nicht abgehängt.

Fessel fällt zurück

Kurz vor dem Ski- und Stilwechsel zur Halbzeit, musste auch Fessel abreißen lassen - zu brutal war das Tempo, das die Skandinavierinnen vorlegten. Kowalczyk, Olympiasiegerin von Vancouver über 30 km, stürzte kurz vor dem Wechsel und verlor ebenfalls den Anschluss.

Auf den beiden Freistil-Runden lief Björgen ein dosiertes Rennen - Körner sparen angesichts ihres olympischen Mammutprogramms hieß die Devise. Kurz vor dem Ziel attackierte Kalla, nur Björgen folgte - und spielte im Spurt ihre ganze Stärke aus.

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