DOSB zieht positive Halbzeit-Bilanz

SID
Michael Vesper (l.) und die restlichen DOSB-Verantwortlich sind bisher durchaus zufrieden
© getty

Zufriedene Athleten, gute TV-Quoten und die Nummer eins im Medaillenspiegel: Die Führung des DOSB zog für die "erste Halbzeit" bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi eine positive Bilanz. Chef de Mission Michael Vesper sprach am Schwarzen Meer von einem "Frühlingserwachen".

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"Wenn ich durch den Olympiapark gehe und an die erste Hälfte zurückdenke, dann komme ich mir vor wie im Frühling. Man entwickelt Frühlingsgefühle", sagte der DOSB-Generaldirektor bei 18 Grad Celsius.

Die Athleten fühlten sich wohl, an den Wettkampfstätten laufe es reibungslos, und die TV-Quoten in der Heimat seien gut. Im Schnitt würden 26 Prozent zuschauen, das "Rock 'n' Rodeln" hätten über neun Millionen Zuschauer verfolgt, "das ist absolutes Länderspiel-Niveau", sagte Vesper.

Mit der sportlichen Ausbeute der deutschen Mannschaft zeigte sich der 61-Jährige ebenfalls zufrieden. "Wir haben eine gute sportliche Bilanz und sind auch in der Breite gut aufgestellt", sagte Vesper, meinte aber auch: "Das ist nur eine Momentaufnahme."

DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank warnte angesichts der Führung im Medaillenspiegel vor zu großer Euphorie. "Für den Moment sind wir gut aufgestellt. Aber die Konkurrenz wird in der nächsten Woche zulegen."

Schwank: "Norwegen heißer Favorit"

Schwank erwartet einen harten Kampf um die Spitze. Die Norweger seien plötzlich auch in Disziplinen stark, in denen sie normalerweise nicht auf dem Treppchen stehen - "ein heißer Favorit", sagte Schwank.

Kanada und die USA würden aufblühen, wenn es verstärkt im Snowboard zur Sache geht. Der DOSB hatte 30 Medaillen als Ziel für Sotschi ausgegeben - eine Zahl, die die Mannschaft wohl nicht erreichen wird.

Nicht sonderlich überrascht zeigte sich Vesper von der Tatsache, dass Themen zu Russland wie Sicherheit, Homosexualität oder Menschenrechte nicht mehr so im Fokus der öffentlichen Debatte stehen. "Die Sportler informieren sich aber weiterhin darüber", sagte Vesper.

Athletensprecher Christian Breuer meinte indes: "Für die Sportler ist es hier ein wenig Friede, Freude, Eierkuchen, wenn sie sich in der Blase befinden. Sie sind sehr gut abgeschirmt, können sich so aber auch am besten auf den Sport konzentrieren."

Gespräche mit DESG geplant

Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) indes muss sich nach den Spielen auf Veränderungen einstellen. "Wir werden wie geplant mit dem Verband Gespräche führen, um die Weichen zu stellen.

Da werden wir sehr offen und ernst miteinander reden. Ich denke, dass einige Veränderungen notwendig sein werden, um bei Olympia 2018 in Pyeongchang erfolgreich zu sein", sagte Schwank.

Die DESG erlebt in Sotschi schwierige Tage. Sportlich läuft es nicht nach Plan. Bislang gab es weder im Eisschnelllauf noch im Shorttrack eine Medaille. Zudem sorgen mannschaftsinterne Konflikte regelmäßig für Wirbel in der Öffentlichkeit.

Als Ziel hatten die Eisschnellläufer für Sotschi zwei bis drei Medaillen ausgegeben. Realistisch ist höchstens noch eine - am Mittwoch über 5000 m durch Claudia Pechstein.

Der Medaillenspiegel von Sotschi

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