Internationale Pressestimmen zum Abschluss der Winterspiele

SID
Die Olympischen Spiele in Peking 2022 sind beendet.
© getty

Die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking sind am Sonntag mit einer großen Abschlussfeier beendet worden. Die internationale Presse zeigt sich von den Spielen alles andere als begeistert. In einer Hinsicht seien die Spiele aber nicht gescheitert.

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Der SID hat die wichtigsten Pressestimmen gesammelt.

ENGLAND

The Telegraph: "Tschüss und auf Nimmerwiedersehen den erbärmlichsten Olympischen Spielen von allen. China, die Uiguren, Walijewa und Putin - was ein ruhmreicher Teppich des Wintersports hätte werden sollen, war nur eine Aneinanderreihung von Skandalen."

The Guardian: "Die Winterspiele waren absurd, verstörend und oft außergewöhnlich. Thomas Bach gab am Ende eine außerordentlich optimistische Einschätzung ab. Denn außergewöhnlich war Peking 2022 im Guten wie auch im Schlechten."

The Independent: "Diese Winterspiele werden im Gedächtnis bleiben, aber nicht aus den richtigen Gründen. Von Politik und Menschenrechten über Doping bis hin zu Corona - Peking 2022 hinterlässt einen sauren Nachgeschmack."

USA

New York Times: "Mit der Abschlusszeremonie feiert China einen freudlosen Triumph. Peking 2022 war beschränkt durch die Pandemie, voll von geopolitischen Spannungen, mal wieder befleckt durch Dopingvorwürfe und überschattet von der Krise in der Ukraine. China hat bei den umstrittensten Spielen seit Jahren trotz allem den Zeitplan eingehalten. Das ist ein Erfolg, weil zumindest ein völliges Desaster vermieden wurde."

Washington Post: "Die Olympischen Spiele enden, ohne dass vom sorgfältig umgesetzten Drehbuch Chinas abgewichen wird. Sportliche und technische Höchstleistungen wurden gepaart mit Informationskontrolle und der Zurückweisung von Kritik. Die Kommunistische Partei mag glücklich sein mit dem Ergebnis. Wer aber gehofft hatte, das Großevent könnte China zu einer offeneren und weniger repressiven Haltung führen, hat wenig Grund für Feierlichkeiten."

USA Today: "Die merkwürdigsten, umstrittensten, abweisendsten Olympischen Spiele unserer Zeit sind beendet - abgeschlossen von der Außenwelt und begleitet von Fragen um Menschenrechtsverletzungen. Es waren bizarre 17 Tage. Wir haben nie etwas derartiges gesehen. Man wird die Spiele als Erfolg werten, nur weil sie nicht erbärmlich gescheitert sind."

ITALIEN

Gazzetta dello Sport: "Ciao Olympia, Italien wartet auf Dich! Die italienischen Winterspiele 2026 werden bestimmt mehr Seele als jene in Peking haben, wo es an olympischem Enthusiasmus gefehlt hat."

La Stampa: "Peking, Adieu. Für die nächsten Winterspiele brauchen wir wieder eine wahre Berglandschaft. Seit Vancouver 2010 finden die Olympischen Winterspiele auf verschneiten Pisten in Ortschaften statt, die für die Zukunft erfunden wurden. In vier Jahren werden wir endlich wieder Winterspielen in einem echten Berggebiet erleben."

Corriere della Sera: "Peking hat einmalige Winterspiele zu Ende geführt, mit einer perfekten Organisation. Jetzt hat Italien die Aufgabe, sich ebenfalls so gut auf Mailand-Cortina 2026 vorzubereiten. Die olympische Fahne ist jetzt in den Händen der Bürgermeister Mailands und Cortinas."

La Repubblica: "Von Peking nach Cortina: Italien sucht nach neuen Helden, nach den Champions von Morgen. Peking ist schon Vergangenheit, die Zukunft heißt Mailand-Cortina."

SCHWEIZ

Neue Zürcher Zeitung: "Der 17-tägige Rausch ist vorüber. Die Olympischen Spiele sind seit Jahrzehnten ein Erfolgsprodukt. Doch in Peking wurde in den letzten zwei Wochen in und neben den Wettkampfstätten offensichtlich, dass rund um die Spiele vieles im Argen liegt. Sie sind angeschlagen wie nie seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Reformen sind unumgänglich."

ÖSTERREICH

Kurier: "China feiert sich, doch der Sport muss Trauer tragen. Mit den Winterspielen ist das Land endgültig zur Großmacht im Weltsport aufgestiegen. Doch der olympische Geist hat sich endgültig verflüchtigt. Das IOC bleibt damit seiner Linie treu. Die peinliche Phrase von 'den besten Spielen aller Zeiten' hat sich Thomas Bach verkniffen, als am Sonntag das olympische Feuer in Peking erlosch. Immerhin."

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