Sprint der Damen - Eckhoff siegt, Herrmann überdreht: "Das Schießen war ein Flop"

SID
Vanessa Hinz war im Sprint von Ruhpolding als Achte beste Deutsche Athletin.
© getty

Denise Herrmann hat beim Sprint in Ruhpolding enttäuscht. Vanessa Hinz und Franziska Preuß schossen fehlerfrei, hatten aber auch keine Chance aufs Podest.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Laura Dahlmeier hatte schon vor dem Rennen von einer "speziellen Situation" und einer "höheren Anspannung" gesprochen. Für Denise Herrmann war der Druck in der Chiemgau-Arena dann auch wirklich zu hoch: Die 31-Jährige verpasste beim Heim-Weltcup in Ruhpolding beim Sprint über 7,5 km die angestrebte Spitzenplatzierung deutlich.

"Laufen top, das Schießen war ein Flop. Ich bin mit Rückenwind gekommen. In seinem Wohnzimmer will man immer die beste Performance zeigen, aber das ist mir nicht gelungen", sagte Herrmann nach Rang 19 enttäuscht. Vor dem Verfolger am Sonntag liegt sie schon 1:29,2 Minuten hinter der überragenden Tiril Eckhoff (Norwegen), die bereits das fünfte Rennen in diesem Winter gewann und die Führung in der Gesamtwertung übernahm.

Sprint in Ruhpolding: Herrmann schießt zu viele Fehler

Verfolgungs-Weltmeisterin Herrmann (Oberwiesenthal), die zuletzt fünf Top-6-Platzierungen in Folge geholt hatte, zeigte zwar nach Eckhoff die zweitbeste Laufleistung, aber drei Schießfehler bei besten Bedingungen waren viel zu viel. Nach einem Fehlschuss im Liegendanschlag sei sie unter "Zugzwang" gewesen, "da habe ich dann vielleicht überdreht".

Immerhin klappte es einen Monat vor der WM in Antholz (13. bis 23. Februar) bei Vanessa Hinz und Franziska Preuß am Schießstand wesentlich besser. Doch beide waren nach fehlerfreien Einlagen läuferisch nicht in der Lage, das Podest mit Eckhoff, Hanna Öberg und Dorothea Wierer anzugreifen. Hinz (+1:03,2 Minuten) erreichte als Achte aber immerhin ihr bestes Saisonergebnis, Preuß (+ 1:22,8) wurde 14. - war damit nach einer erneuten krankheitsbedingten Pause aber "zufrieden".

Es sei ein "harter Tag" gewesen, sagte die 25-Jährige aus Haag, "mehr war nicht drin. Das schnelle Laufen strengt mich brutal an. Schon nach einer halben Runde ist der Hammer gekommen. Ich brauche wieder ein paar Rennen." Dass sie zuletzt erneut ausgefallen war, sei "saunervig. Das kostet so viel Energie."

Hinz "glücklich" über gutes Sprint-Rennen

Hinz (Schliersee) war indes "einfach glücklich. Bisher hatte ich mit Ruhpolding nicht unbedingt Freundschaft geschlossen. Deshalb ist das schon was Besonderes und eine gute Ausgangsposition für Sonntag", sagte sie und holte sich ein Extra-Lob von ZDF-Expertin Dahlmeier ab: "Das war ein ganz tolles Rennen von Vanessa." Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld/38.), Maren Hammerschmidt (Winterberg/43.) und Janina Hettich (Schönwald/45.) verpassten dagegen die Top-30.

Bei den Frauen findet am Freitag die Staffel statt. Der Weltcup in Ruhpolding wird am Donnerstag (14.30 Uhr im Eurosport-Channel auf DAZN) zunächst aber mit dem Sprint der Männer über 10 km fortgesetzt. Die deutschen Hoffnungen ruhen auf Olympiasieger Arnd Peiffer, Zweiter im Massenstart von Oberhof, Johannes Kühn, zuletzt Dritter im Sprint, und Benedikt Doll.

Der 29-Jährige zeigte in Oberhof zwar Schwächen, hatte aber in Le Grand Bornand vor Weihnachten im Sprint für den einzigen deutschen Sieg in diesem Winter gesorgt. Die formschwachen Ex-Weltmeister Simon Schempp und Erik Lesser fehlen. Für beide ist das WM-Ticket in weite Ferne gerückt.

Artikel und Videos zum Thema