Australian Open: Aryna Sabalenka siegt im Finale gegen Jelena Rybakina

SID
Aryna Sabalenka hat die Australian Open gewonnen.
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Aryna Sabalenka sackte in der tobenden Rod Laver Arena auf den Boden und weinte vor Glück. Die 24-Jährige hat endlich ihren so ersehnten großen Coup gelandet und die Australian Open gewonnen. Um 23.30 Uhr Ortszeit hielt sie schließlich überwältigt den mächtigen Silberpokal in Melbourne in den Händen, küsste und knuddelte ihn.

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Sabalenka setzte sich in einem umkämpften und hochklassigen Endspiel mit 4:6, 6:3, 6:4 gegen Wimbledonsiegerin Jelena Rybakina durch. Die Athletin, die aus Belarus stammt, ist damit die erste neutrale Spielerin, die ein Majorturnier gewinnt. Seit dem russischen Angriffskrieg sind auch die Zeichen ihres Heimatlandes im Tennis gesperrt.

"Ich zittere immer noch", sagte Sabalenka und dankte ihrem "verrückten" Team: "Bei dieser Trophäe geht es mehr um euch als um mich." Rybakina betonte, sie freue sich schon auf die Rückkehr im kommenden Jahr: "Ich hatte Gänsehaut, in dieser Atmosphäre zu spielen."

Sabalenka sicherte sich ein Preisgeld in Höhe von 1,95 Millionen Euro und springt in der Weltrangliste auf Rang zwei. Rybakina kann sich mit rund einer Million trösten und wird erstmal in die Top 10 des WTA-Rankings vorrücken. Die gebürtige Russin spielt seit 2018 für Kasachstan und sorgte in Wimbledon für den ersten Grand-Slam-Triumph ihres Landes.

"Was für ein tolles Finale, da hat sie so hart für gearbeitet", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner bei Eurosport mit Blick auf Sabalenka. Es sei erfrischend, ihr zuzuschauen, fügte Boris Becker an: "Sie hat mehr Tennis-Qualität als viele Spielerinnen. Man sieht auch das Herz bei ihr auf dem Platz."

Aryna Sabalenka hat die Australian Open gewonnen.
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Aryna Sabalenka hat die Australian Open gewonnen.

Sabalenka mit größtmöglichem Selbstvertrauen

Sabalenka war mit größtmöglichem Selbstvertrauen und dem Wissen um ihre positive Bilanz gegen Rybakina in das mit Spannung erwartete Duell zweier Power-Frauen gegangen. Alle drei bisherigen Aufeinandertreffen hatte die Belarussin gewonnen - ihre Kontrahentin wollte mit dem Erfahrungsvorsprung ihres Finaltriumphs von Wimbledon wuchern.

Und das gelang Rybakina, die Sabalenka früh das Service abnahm und nachlegte. Sie schlug wie auch ihre Kontrahentin knallhart auf und war dann bestrebt, von der Grundlinie das Kommando zu übernehmen. Auch eine kurze Schwächephase im ersten Satz brachte sie nicht aus dem Konzept. "Die spielt es so trocken und humorlos", sagte Rittner: "Sie spielt wesentlich besser als im Halbfinale." Und nahm Sabalenka als erste Spielerin in diesem Jahr einen Satz ab.

Auf dem Weg ins Finale hatte die stoisch auftretende Rybakina in der Weltranglistenersten Iga Swiatek aus Polen, der Lettin Jelena Ostapenko und Sabalenkas Landsfrau Wiktoria Asarenka nacheinander drei Grand-Slam-Siegerinnen geschlagen. Und zeigte auch im Titelmatch, dass sie mental enorm stark ist.

Doch Sabalenka gelang im zweiten Satz der Bruch des Momentums ihrer Gegnerin, sie spielte nun teilweise groß auf und schaffte per Ass den Satzausgleich. Sabalenka blieb auf dem Gaspedal und setzte Rybakina auch im Entscheidungssatz weiter unter Druck. Sie schaffte das Break zum 4:3 - und ließ sich ihren Triumph nicht mehr nehmen.