"Hätte geholfen, wenn er geimpft wäre": Zverev und Nadal reagieren auf Djokovic-Wirbel

SID
Alexander Zverev trifft bei den ATP Finals heute auf Matteo Berrettini.
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Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev hält sich im Wirbel um die verweigerte Australien-Einreise für Topstar Novak Djokovic bedeckt und will keine klare Position beziehen. Rafal Nadal hat indes wenig Verständnis für die chaotische Situation um Djokovic.

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"Am Ende des Tages hätte es geholfen, wenn er geimpft wäre", sagte der Hamburger beim ATP Cup in Sydney nach seiner Niederlage gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime: "Aber jeder trifft seine eigenen Entscheidungen. Ich kenne nicht die ganze Situation."

Wegen Nichterfüllung der Pandemie-Einreisebestimmungen hatte der australische Grenzschutz Djokovics Visum nach der Ankunft in Melbourne annulliert, wo er mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung für Ungeimpfte bei den Australian Open (ab 17. Januar) antreten wollte.

Über eine Ausweisung des Serben soll ein Gericht am Montag entscheiden, derzeit ist der Weltranglistenerste in einem Hotel für Ausreisepflichtige untergebracht.

"Er hat ja irgendwie das Visum bekommen, also muss ja ein Grund da sein, warum er sich nicht impfen lassen konnte", meinte Zverev: "Es gab ja auch fünf andere Spieler, die eine Ausnahmegenehmigung bekommen haben, deren Namen wir aber nicht kennen."

Novak Djokovic ist Titelverteidiger der Australian Open.
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Novak Djokovic ist Titelverteidiger der Australian Open.

Zverev: "Werde kein schlechtes Wort über Novak sagen, aber ..."

Djokovic ist in Melbourne Titelverteidiger, als Rekordsieger hat er das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres bereits neunmal gewonnen. "Es wäre schön für das Tennis, wenn er dabei wäre. Aber Regeln sind Regeln", sagte Zverev und führte aus: "Ich werde nie in meinem Leben ein schlechtes Wort über Novak sagen. Aber ich kenne die Situation auch nicht genug, um ihn in Schutz zu nehmen."

Nadal zeigte unterdessen wenig Verständnis für die chaotische Situation rund um seinen Rivalen. "Ich denke, wenn er wollte, würde er hier in Australien spielen ohne ein Problem. Er hat einen anderen Weg eingeschlagen, er hat seine eigenen Entscheidungen getroffen. Und es steht jedem frei, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, aber dann gibt es Konsequenzen", sagte Nadal.

Zwar tue ihm Djokovic auch leid, aber "es gibt Regeln, und wenn man sich nicht impfen lassen will, dann kann man Probleme bekommen", sagte Nadal und betonte, dass Djokovic "die Bedingungen schon seit vielen Monaten" kannte: "Das Einzige, was für mich klar ist, ist, dass man, wenn man geimpft ist, bei den Australian Open und überall spielen kann. Und die Welt hat meiner Meinung nach genug gelitten, um die Regeln nicht zu befolgen."

Nadal war selber bereits mit Corona infiziert und ist "zweimal geimpft worden". Seine Erkrankung warf ihn in der Vorbereitung auf die Australian Open (ab 17. Januar) zurück.

Nadal kämpft sich nach Corona-Erkrankung zurück

"Ich habe mich sehr müde gefühlt und hatte Fieber", sagte Nadal nach seinem ersten Match des Jahres in Melbourne. Beim Vorbereitungsturnier auf das Grand-Slam-Highlight gewann er gegen Ricardas Berankis aus Litauen 6:2, 7:5.

Zudem appellierte Nadal im Kampf gegen Corona, der Wissenschaft zu vertrauen. Er glaube daran, "was die Leute, die sich mit Medizin auskennen, sagen. Und wenn sie sagen, dass wir geimpft werden müssen, müssen wir uns impfen lassen."

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