Australian Open: Tsitsipas und Medvedev kämpfen sich weiter - Auger-Aliassime sorgt für Novum

SID
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Daniil Medvedev wird seiner Rolle als Turnierfavorit bei den Australian Open weiter gerecht. Beim hart erkämpften Viertelfinaleinzug sah er sich einer fast ausgestorben Spezies gegenüber. Auch Stefanos Tsitsipas zog eine Runde weiter.

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Medvedev plagte ein schlechtes Gewissen - zumindest ein bisschen. "Ich bin nicht glücklich damit, was ich gesagt habe. Es war grenzwertig", meinte der russische Titelfavorit der Australian Open, um dann einen Atemzug später anzuschließen: "Aber ich bin froh, dass ich durch bin."

Für seinen hart erkämpften Viertelfinaleinzug gegen den groß aufspielenden US-Amerikaner Maxime Cressy hatte der 25 Jahre alte US-Open-Champion alle Register ziehen müssen. Er stritt beim 6:2, 7:6 (7:4), 6:7 (4:7), 7:5-Erfolg in brütender Hitze mit dem Schiedsrichter und motzte über die vermeintlichen Rahmentreffer seines Gegners, der sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen ließ und über 3:30 Stunden einen großen Kampf bot.

Und zwar in einem Stil, der die amerikanische Ikone John McEnroe entzückte und in der Tenniswelt fast ausgestorben schien. Cressy beeindruckte als klassischer Serve-and-Volley-Spieler und brachte Medvedev mit seinen 135 Netzangriffen zeitweise zur Weißglut. "Meine Vision war von Anfang an, das Serve-and-Volley zurückzubringen. Viele Leute haben gesagt, dass mein Spielstil tot ist und er heute nicht mehr effizient ist", hatte Cressy schon vor dem Match gesagt. Und bewies dann das Gegenteil.

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Medvedev trifft auf Auger-Aliassime

Schließlich setzte sich aber doch Medwevev durch, der sich trotz zwischenzeitlicher Magen- und Rückenprobleme kaum vermeidbare Fehler leistete und nun wie im Halbfinale der US Open auf Shootingstar Felix Auger-Aliassime trifft. Im vergangenen September siegte der Moskauer und feierte wenig später seinen ersten Grand-Slam-Triumph mit einem eigentümlichen Jubel.

Doch sein 21 Jahre alter Gegner wird immer konstanter auf Topniveau, wie er mit einem 2:6, 7:6 (9:7), 6:2, 7:6 (7:4) gegen den routinierten Kroaten Marin Cilic bewies und damit für ein Novum sorgte. Erstmals stehen zwei Kanadier im Viertelfinale der Australian Open - Denis Shapovalov hatte am Sonntag gegen Alexander Zverev vorgelegt und den letzten deutschen Hoffnungsträger im Einzel aus dem Turnier genommen.

Das erhöhte die Titelchancen von Medwedew weiter, der vor allem Rafael Nadal immer wieder als Konkurrenten erwähnte. Das Viertelfinal-Duell des 20-maligen Grand-Slam-Champions aus Spanien gegen Shapovalov wurde für den frühen Dienstagmorgen deutscher Zeit (nicht vor 4 Uhr/Eurosport) angesetzt. Dann haben der Grieche Stefanos Tsitsipas und der Italiener Jannik Sinner noch Pause. Sie setzten sich am Montag gegen Taylor Fritz (USA) und Alex de Minaur (Australien) durch.

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Australian Open: Cornet überrascht - Sabalenka raus

In der Frauenkonkurrenz sorgen die Französin Alize Cornet und die Estin Kaia Kanepi unterdessen weiter für Aufsehen. Cornet, 32 Jahre alte Athletin aus Nizza, vergoss nach ihrem 6:4, 3:6, 6:4-Erfolg und ihrem erstmaligen Viertelfinaleinzug bei ihrer 63. Grand-Slam-Teilnahme Freudentränen.

"Ein Traum wird für mich wahr, es ist nie zu spät", sagte Cornet, die nun auf Danielle Collins aus den USA trifft. Kanepi raubte der Weltranglistenzweiten Aryna Sabalenka aus Belarus beim 5:7, 6:2, 7:6 (10:7) den Nerv und trifft nun auf die Polin Iga Swiatek.

Australian Open: Die heutigen Ergebnisse

  • Damen:
Spielerin 1Spielerin 2Ergebnis
D. Collins (27)E. Mertens (19)4:6, 6:4. 6:4
S. Halep (14)A. Cornet4:6, 6:3, 4:6
I. Swiatek (7)S. Cirstea5:7, 6:3, 6:3
K. KanepiA. Sabalenka (2)5:7, 6:2, 7:6 (7)
  • Herren:
Spieler 1Spieler 2Ergebnis
M. Cilic (27)F. Auger-Aliassme (9)6:7 (7), 2:6, 6:7 (4)
M. CressyD. Medvedev (2)2:6, 6:7 (4), 7:6 (4), 5:7
A. de Minaur (32)J. Sinner (11)6:7 (3), 3:6, 4:6
T. Fritz (20)S. Tsitsipas (4)6:4, 4:6, 6:4, 4:6, 4:6
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