Herausforderer Nummer eins von Djokovic: Zverev nach "unglaublicher Woche" bereit für US Open

SID
Alexander Zverev geht als Mitfavorit zu den US Open nach New York.
© getty

Mit seinem Triumph beim Masters in Cincinnati schwingt sich Olympiasieger Alexander Zverev zu einem der absoluten Topfavoriten für die US Open neben Novak Djokovic auf.

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Alexander Zverev saß in einem knallgelben Olympiashirt hinter seiner neuesten Trophäe, einer mit grünen Zweigen und Tennisbällen verzierten "Blumenvase", und ließ sich nicht locken.

"Ich weiß, wo ich stehe. Ich weiß, wie ich spiele", sagte der 24 Jahre alte Hamburger, nachdem er sich mit seinem Triumph in Cincinnati in den engsten Favoritenkreis für die US Open katapultiert hatte: "Und ich hoffe, ich kann die Arbeit so fortsetzen und in New York sogar noch besser spielen."

Zverev strotzte vor Selbstvertrauen, kurz zuvor hatte er am Ende einer "unglaublichen Woche" seinem goldenen Triumph von Tokio das nächste dicke Ausrufezeichen mit dem Sieg beim Masters folgen lassen.

Zverev vermeidet Kampfansage vor den US Open

Doch eine echte Kampfansage in Richtung von Tourdominator Novak Djokovic ließ sich der deutsche Topspieler vorerst nicht herauskitzeln. "Ich will jetzt nicht zu weit denken", sagte er: "Ich habe die Goldmedaille gewonnen und jetzt gerade ein Masters. Nun freue ich mich einfach auf New York."

Der Olympiasieger hatte aber auch so schon genug die Muskeln spielen lassen beim höchst überzeugenden 6:2, 6:3-Endspielerfolg gegen den Russen Andrej Rublew in gerade einmal 59 Minuten.

Zverevs Reifeprozess auf und abseits der Center Courts, sein Fast-Triumph im vergangenen Jahr in Flushing Meadows und vor allem die Art und Weise der Erfolge der vergangenen Wochen machen ihn zu einem ernstzunehmenden Herausforderer für Djokovic, der alle drei bisherigen Majorturniere des Jahres gewonnen hat und auch bei den US Open ab kommendem Montag Titelkandidat Nummer eins ist.

Zverev: "Djokovic ist natürlich der Favorit"

"Novak wird frisch zurückkommen und ist natürlich der Favorit", sagte Zverev, der den serbischen Weltranglistenersten in Tokio geschlagen hat. "Ich freue mich auf die US Open, aber ich habe in der kommenden Woche noch eine Menge Arbeit vor mir und muss auch in New York meinen Rhythmus finden", betonte Zverev, dem die Olympischen Spiele noch einmal einen kräftigen Schub verliehen haben.

Der Triumph nahm ihm die Last, endlich bedeutendes Edelmetall abzuliefern. Nun kletterte er in Cincinnati in der Weltrangliste an Rafael Nadal vorbei auf Platz vier und zog mit seinem fünften Titel bei einem Masters-Turnier mit dem deutschen Rekordhalter Boris Becker gleich. Mehr Selbstvertrauen konnte er vor der Reise nach New York gar nicht tanken.

Dabei galt Cincinnati, wo er nach Becker 1985 als zweiter Deutscher triumphierte, für Zverev bisher als kompliziertes Pflaster. Bei dem Turnier in Ohio war er bei zuvor sechs Teilnahmen stets an seinem Auftaktgegner gescheitert. "Am Mittwoch habe ich mein erstes Spiel überhaupt hier gewonnen und jetzt habe ich meinen ersten Titel", sagte er.

Auch der erste Titel bei einem Grand Slam scheint für Zverev in dieser Form greifbar.

 

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