Zverev in der ersten Runde von Rotterdam ausgeschieden - Kerber verpasst Viertelfinale in Doha

SID
Alexander Zverev kann in Rotterdam schon wieder die Koffer packen.
© getty

Deutschlands Tennis-Spitzenspieler Alexander Zverev hat bei seinem ersten Auftritt nach den Australian Open die nächste Enttäuschung einstecken müssen. Der Weltranglistensiebte aus Hamburg verlor sein Erstrundenmatch beim ATP-Turnier in Rotterdam 5:7, 3:6 gegen den Kasachen Alexander Bublik, der in der vergangenen Woche in Singapur noch das Finale erreicht hatte.

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Für Zverev setzte sich damit eine leidvolle Beziehung mit der niederländischen Hafenstadt fort. "Ich bin seit Freitag in Rotterdam, aber seitdem habe ich keinen einzigen Satz in meinen Trainingsspielen gewonnen. Die Bedingungen hier sind nur schwierig für mich", klagte der 23-Jährige, der bei fünf Starts nur einmal ins Viertelfinale gekommen war, und fügte verzweifelt an: "Ich glaube auch nicht, dass ich in Zukunft hier besser spielen werde."

Rund zwei Wochen nach seinem Viertelfinal-Aus in Melbourne gegen den späteren Champion Novak Djokovic stotterte der Motor des 23-Jährigen gewaltig, vor allem am Netz unterliefen Zverev teilweise grobe Schnitzer. Der Weltranglisten-43. Bublik spielte trick- und variantenreicher, beim Stand von 3:5 im zweiten Satz konnte Zverev zwei Breakbälle nicht zu einem Comeback nutzen. Nach 1:18 Stunden machte der Kasache den Sieg mit seinem ersten Matchball perfekt.

Damit findet das Achtelfinale des mit rund 1,1 Millionen Euro dotierten Hallenturniers in der niederländischen Hafenstadt ohne deutsche Beteiligung statt - denn auch Jan-Lennard Struff (Warstein) musste eine Erstrundenpleite einstecken. Die deutsche Nummer zwei hatte in David Goffin ein schweres Auftaktlos erwischt und verlor 4:6, 0:6. Der an Position sechs gesetzte Belgier hatte am vergangenen Sonntag das ATP-Turnier in Montpellier gewonnen.

Überraschend gescheitert ist außerdem auch Australian-Open-Finalist Daniil Medvedev, der Russe unterlag Dusan Lajovic (Serbien) mit 6:7 (4:7), 4:6. Medvedev verpasste damit die nächste Chance, den spanischen Tennis-Superstar Rafael Nadal in der Weltrangliste vom zweiten Platz zu verdrängen. Bei einem Finaleinzug hätte er den 20-maligen Grand-Slam-Champion Nadal im Ranking überholt.

Für Dominik Koepfer (Furtwangen) war im Achtelfinale des ATP-Turniers in Buenos Aires Schluss. Der 26-Jährige scheiterte mit 5:7, 4:6 am an Position fünf gesetzten Spanier Albert Ramos-Vinolas.

Anpassungen bei der Berechnung der Weltrangliste

Die Spielervereinigung ATP hat derweil wegen der Corona-Pandemie weitere Anpassungen bei der Berechnung der Weltrangliste vorgenommen. Aufgrund zahlreicher ausgefallener Turniere im vergangenen Jahr können demnach auch noch Ergebnisse aus dem Jahr 2019 für das Ranking berücksichtigt werden. Das teilte die Männer-Tour am Mittwoch mit.

Der neue Berechnungsmodus gestaltet sich kompliziert. Im Jahr 2020 war die Tour von März bis August unterbrochen worden, deshalb können nun Ergebnisse der Vorgängerturniere zwischen dem 4. März und dem 9. August 2019 mit 50 Prozent der gesammelten Punkte ins aktuelle Ranking übernommen werden, sofern beim gleichen Turnier 2021 nicht mehr Punkte gesammelt werden. Ein Spieler hat beim Masters in Madrid beispielsweise die Wahl zwischen der Hälfte der Punkte von 2019 oder 100 Prozent aus diesem Jahr.

Auch mit den Ergebnissen der in den Herbst 2020 verlegten Turniere (French Open, Rom, Kitzbühel, Hamburg) wird nach diesem "best of"-Modus verfahren. Die ursprüngliche Regel, bei der die Ergebnisse der vergangenen 52 Wochen in der Weltrangliste berücksichtigt werden, soll mit dem Masters-Turnier in Cincinnati am 16. August wieder aufgenommen werden.

Zudem beschloss die ATP zur finanziellen Unterstützung der Profis in der Pandemie eine Anpassung der Preisgelder bei Turnieren der 500er- und 250er-Kategorie. Insgesamt werden 5,2 Millionen Dollar zusätzlich ausgeschüttet. Diese Summe kommt aus einem Bonus-Pool, der normalerweise am Saisonende an Topspieler verteilt wird.

Kerber in Doha ausgeschieden

Im Damenzirkus kommt die dreimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber im Jahr 2021 weiter nicht richtig in Schwung. Die 33 Jahre alte Kielerin unterlag im Achtelfinale von Doha/Katar der acht Jahre jüngeren Estin Anett Kontaveit am Mittwoch in nur 58 Minuten mit 1:6, 4:6.

Kerber, die bei den Australian Open nach strikter Quarantäne in der ersten Runde gescheitert war, verpatzte gegen Kontaveit den Start und gab den ersten Satz nach 22 Minuten ab. Schon bei ihrem erfolgreichen Erstrundenmatch gegen die Türkin Cagla Büyükakcay hatte Kerber im ersten Durchgang 0:4 zurückgelegen, schaffte dann aber die Wende.

Gegen Kontaveit war dieses Vorhaben deutlich schwerer. Die Nummer 24 der Welt hatte zum Auftakt die Australian-Open-Finalistin Jennifer Brady (USA) klar geschlagen und schaffte auch im zweiten Satz gegen die deutsche Nummer eins zwei Breaks. Kerber kämpfte sich noch einmal auf 4:5 heran, musste sich dann aber doch geschlagen geben.

Ebenfalls ausgeschieden ist Laura Siegemund nach einem 4:6, 2:6 gegen Victoria Azarenka (Weißrussland).

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