ATP Finals - Daniil Medvedev gewinnt grandioses Finale gegen Dominik Thiem

SID
Daniil Medvedev gewann nach dem Masters von Paris auch das Saisonfinale der besten acht Spieler des Jahres in London.
© getty

Erst der Sieg beim Masters in Paris, nun der Triumph beim Saisonfinale: Daniil Medvedev surft auf der Welle des Erfolgs in die Winterpause und hat seinen starken Saison-Endspurt mit dem Titel bei den prestigeträchtigen ATP Finals gekrönt. Der Weltranglistenvierte gewann am Sonntag das Endspiel in London mit viel Moral gegen US-Open-Champion Dominic Thiem aus Österreich 4:6, 7:6 (7:2), 6:4.

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Er zuckte nach dem verwandelten Matchball nur kurz mit den Schultern - den größten Erfolg seiner Karriere nahm er fast gleichgültig hin. Doch dann huschte dem russischen Tennisprofi doch noch ein Lächeln über die Lippen, als er den unterlegenen Dominic Thiem in den Arm nahm.

Zwei Wochen nach dem Sieg beim Masters in Paris hat Medvedev auch bei den ATP Finals in London triumphiert und surft nach einem bärenstarken Saison-Endspurt auf der Welle des Erfolgs in die Winterpause.

Der Weltranglistenvierte gewann am Sonntag das Endspiel mit viel Moral gegen US-Open-Champion Thiem aus Österreich 4:6, 7:6 (7:2), 6:4.

Medvedev: "Dein Name ist in den Geschichtsbüchern"

"Was für ein Match, es war einer meiner schönsten Siege", freute sich der coole Medvedev, der unmittelbar vor der Siegerehrung scheinbar ungerührt Nachrichten auf seinem Smartphone tippte. "Ich gratuliere dir, Domi, zu all den Dingen, die du schon erreicht hast. Dein Name ist schon jetzt in den Geschichtsbüchern."

Voll des Lobes für den Kontrahenten war auch Thiem: "Daniil hat es wirklich verdient, ein tolles Match. Gratuliere - du hattest einen tollen Monat November mit den Titeln in Paris-Bercy und hier. Ich hoffe, dass wir viele weitere Duelle vor uns haben. Es war mir eine Freude heute, auch wenn ich verloren habe."

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Medvedev besiegt die Top-3 der Welt

Der 24 Jahre alte Medvedev avancierte zum ersten Spieler, der bei den ATP Finals die Nummern eins bis drei der Welt bezwingen konnte. In der Vorrunde besiegte er den Weltranglistenersten Novak Djokovic, im Halbfinale schaltete er Rafael Nadal aus, ehe im Endspiel Thiem als Nummer drei der Welt gratulieren musste.

Auf der ATP-Tour war dieses Kunststück während eines Turniers zuvor überhaupt erst drei Spielern gelungen, darunter Boris Becker 1994 in Stockholm.

Thiem vs. Medvedev: Harter Kampf von Anfang an

Medvedev beendete damit die Saison mit zehn Siegen in Folge - vor den ATP Finals hatte er im Endspiel von Paris bereits die deutsche Nummer eins Alexander Zverev bezwungen. Der Hamburger, der den Saisonabschluss der acht Jahresbesten 2018 gewonnen hatte, war in London bereits in der Gruppenphase gescheitert.

Wie hart umkämpft das Finale werden sollte, zeigte sogleich Thiems erstes Aufschlagspiel, das alleine zehn Minuten dauerte. Beide Spieler waren sofort auf Betriebstemperatur und verwickelten sich immer wieder in lange Ballwechsel, mit einem Doppelfehler schenkte Medvedev Thiem das erste Break zum 3:2. Den Vorteil gab der Österreicher nicht mehr her.

Nervenstarker Medvedev bringt Break ins Ziel

Auch im zweiten Satz agierten beide Spieler meist auf Augenhöhe und zeigten immer wieder grandioses Tennis. Medvedev kam zwar bei eigenem Aufschlag wiederholt in Schwierigkeiten, Thiem ließ gute Chancen zur Vorentscheidung aber fahrlässig liegen - und Medvedev bestrafte ihn im Tiebreak.

Im Entscheidungssatz stand dann auf einmal Thiem mit dem Rücken zur Wand, bei 1:1 wehrte er gleich drei Breakbälle ab. Wenig später konnte er sich aber nicht mehr befreien, Medvedev wurde immer stärker und schnappte sich das Break zum 3:2. Der Moskauer zeigte keine Schwäche mehr und sicherte sich den Siegerscheck über rund 1,3 Millionen Euro.