French Open - Sensationssiegerin Swiatek verzaubert die Tennis-Welt: "Iga-Manie" nicht nur in Polen

SID
Ohne Satzverlust! Die Polin Iga Swiatek schrieb bei den diesjährigen French Open Geschichte.
© imago images / RobxPrange

Als erste Polin hat Iga Swiatek in Paris ein Grand-Slam-Turnier gewonnen - mit 19 Jahren und ohne Satzverlust. Sie wird damit in einem Atemzug mit Monica Seles, Justine Henin und sogar Steffi Graf genannt.

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Staatspräsident Andrej Duda sprach feierlich von einem "unglaublichen, historischen Tag", Skisprung-Ikone Adam Malysz huldigte einer neuen "Königin" und auch Fußball-Superstar Robert Lewandowski war völlig aus dem Häuschen: Iga Swiatek hat mit ihrem sensationellen Triumph bei den French Open ganz Polen verzaubert.

Als erste Grand-Slam-Siegerin des deutschen Nachbarlandes erlangte sie im zarten Alter von 19 Jahren den Status einer lebenden Legende. Experten sehen den Anbruch einer neuen Ära, Parallelen zu Ikonen wie Monica Seles, Justine Henin und sogar Steffi Graf zeichnen sich ab.

"Dieser Tag geht in die Geschichte Polens, des polnischen Sports und des polnischen Tennis ein", schrieb Duda bei Twitter. Und auch die Sportstars des Landes mit knapp 40 Millionen Einwohnern überschlugen sich in ihren Lobeshymnen.

Malysz, einst Dominator der Skisprungszene, war Zeuge einer "Offenbarung" geworden: "Verbeugen Sie sich vor der neuen Königin unseres Tennis und vielleicht der Königin des polnischen Sports." Lewandowski, Europas Fußballer des Jahres in Diensten von Bayern München, meinte: "Was für ein unglaublicher Erfolg, was für eine großartige Geschichte."

Swiateks French-Open-Coup "eine lebensverändernde Erfahrung"

Swiatek wusste kaum, wie ihr geschah, nachdem sie im Finale von Paris ihr unwiderstehliches Turnier mit einem 6:4, 6:1 gegen die favorisierte Australian-Open-Siegerin Sofia Kenin gekrönt hatte. "Ich hatte es nicht erwartet, die Trophäe zu gewinnen", sagte sie staunend über ihre eigene Leistung im Finale gegen die US-Amerikanerin: "Es ist eine lebensverändernde Erfahrung."

Mit der Einschätzung wird sie Recht behalten, sowohl abseits des Platzes als auch auf den Center Courts dieser Welt werden die Erwartungen an die Warschauerin von nun an ganz andere sein. Swiatek war in Roland Garros als erste Spielerin seit Justine Henin 2007 ohne Satzverlust geblieben und wandelt damit auch ein gutes Stück auf den Spuren von Steffi Graf.

Die Polin gab bei ihrem Triumph die zweitwenigsten Spiele einer Turniersiegerin in Paris ab, insgesamt 28. Bei Graf, später 22-malige Grand-Slam-Siegerin, waren es 1988 mit 18 Jahren gar nur 20 gewesen.

Swiatek ist zudem die jüngste French-Open-Siegerin seit Monica Seles 1992, die Dimensionen ihres Triumphs sind beeindruckend. So sehr, dass etliche Experten Besonderes in ihr sehen. "Was für zwei Wochen brillantes Tennis. Viele, viele weitere Grand-Slam-Titel werden noch kommen", schrieb Chris Evert, siebenmalige Paris-Siegerin, bei Twitter.

Doch es wird für Swiatek eine gigantische Herausforderung, den Trubel um ihre Person zu meistern und Turnier für Turnier das gezeigte Level abzurufen. Um die dominante Spielerin der Damenszene zu werden, die zuletzt bei 14 Majorturnieren neun neue Siegerinnen gesehen hat.

"Wir sind nicht so konstant wie Rafa, Roger und Novak", sagte Swiatek mit Blick auf die Seriensieger der Männertour, Federer, Djokovic und Nadal, denen sie nacheifert. Eine ähnlich herausragende Roll

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