Australian Open: Vier Erkenntnisse aus dem Finale zwischen Novak Djokovic und Dominic Thiem

Novak Djokovic legte sich bei einem Seitenwechsel mit dem Stuhlschiedsrichter an.
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Novak Djokovic ist zum achten Mal Champion bei den Australian Open: In fünf Sätzen besiegte der Serbe denkbar knapp den Österreicher Dominic Thiem. SPOX fasst die Erkenntnisse aus dem Finale zusammen: Thiem kommt einem Grand-Slam-Titel immer näher, die junge Generation wird bald mitmischen - auch im Kampf um den Major-Rekord. Noch aber ist der Djoker der König von Australien. Wenn da nicht eine unschöne Szene gewesen wäre ...

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1. Novak Djokovic ist der König von Australien

Offiziell ist Queen Elizabeth II. Staatsoberhaupt in Australien, schließlich gehören die Aussies zum Commonwealth. Sollte sich das allerdings einmal ändern, hätte Djokovic allen Grund, seinen Hut in den Ring zu werfen. Die letzten Wochen haben einmal mehr gezeigt: Der Djoker regiert Down Under.

Und damit ist nicht nur die Rod Laver Arena gemeint, die man angelehnt an Boris Becker in "Noles Wohnzimmer" umtaufen könnte: Acht Titel auf dem mittelschnellen Hardcourt sind einsame Spitze. Nein, Djokovic war der "Frühstarter" der neuen Saison: Schon in den ersten Januar-Wochen dominierte er den neu ins Leben gerufenen ATP Cup und schlug in Brisbane und Sydney unter anderem Kevin Anderson, Gael Monfils, Denis Shapovalov, Daniil Medvedev - und Rafael Nadal.

Djokovics Spiel ist perfekt geeignet für den australischen Untergrund: Nicht schnell genug, um den Heavy Hittern einen Vorteil zu verschaffen, aber auch nicht so langsam, als dass er die Nadals und Thiems dieser Welt unterstützen würde. Der Serbe dagegen kann offensiv dominieren wie im Finale 2019 gesehen, oder auch diesmal auf dem etwas langsameren GreenSet-Belag einen Dominic Thiem in fast vier Stunden niederringen.

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Die Comeback-Qualitäten von Djokovic sind legendär, man denke nur an die abgewehrten Matchbälle im Wimbledon-Finale gegen Federer. Gegen Thiem fügte er diesem Kapitel seiner Karriere aber noch eine neue Seite hinzu: Einen 1:2-Rückstand in einem Grand-Slam-Finale hatte er in seiner Karriere zuvor noch nie drehen können (0-7).

"Das ist definitiv mein Lieblingsplatz, mein Lieblingsstadion weltweit", sagte der alte und neue Champion auf dem Podium, mit dem Pokal in der Hand. Eine nicht zu unterschätzende Rolle dabei dürfte auch spielen, dass er auf den Tribünen in Melbourne eine größere Fangemeinde hat als in Wimbledon oder Flushing Meadows. Wenn er gesund bleibt, wird er auch 2021 wieder als großer Favorit anreisen.