Alexander Zverev verliert Halbfinal-Krimi am Hamburger Rothenbaum

SID
Alexander Zverev ist trotz starkem Comeback ausgeschieden.
© getty

Deutschlands Tennis-Ass Alexander Zverev muss den Traum vom Heimsieg am Hamburger Rothenbaum begraben. Der Weltranglistenfünfte verlor beim ATP-Turnier in seiner Geburtsstadt das Halbfinale gegen Vorjahressieger Nikolos Basilaschwili aus Georgien trotz zwischenzeitlicher Aufholjagd 4:6, 6:4, 6:7 (5:7).

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Einen Tag nach Bekanntwerden der Trennung von Trainer Ivan Lendl zeigte der an Nummer zwei gesetzte Hamburger vor vollen Rängen und mit lautstarker Unterstützung eine schwankende Leistung. Nach 3:08 Stunden und trotz zweier Matchbälle war das Turnier schließlich für Zverev beendet. Damit verpasste er sein drittes Endspiel im Jahr 2019. Im Mai in Genf feierte er seinen bisher einzigen Titel.

Für Schlagzeilen hatte am Freitag die Meldung von der Trennung von Trainer Ivan Lendl gesorgt. Vorausgegangen war eine deutliche Kritik Zverevs an der Arbeitseinstellung des 59-Jährigen. Lendl hatte Zverev seit den US Open 2018 trainiert und mit ihm zusammen im November das ATP-Finale in London gewonnen. Zuletzt lief es jedoch nicht mehr rund, in Wimbledon scheiterte Zverev bereits in der ersten Runde. Zudem sorgte Zverevs schwelender Rechtsstreit mit Ex-Manager Patricio Apey für viel Unruhe.

Davon zeigte er sich am Samstag in Hamburg zunächst unbeeindruckt. Von Beginn an war er in der Partie, hatte im ersten Spiel gleich zwei Breakbälle, konnte diese aber nicht nutzen. Gegner Basilaschwili, der sich im letzten Jahr von der Qualifikation bis zum Titel gekämpft hatte, haderte anfangs mit seinem Aufschlag, ließ aber auch beim dritten Breakball nichts zu. Beim Stand von 2:3 musste Zverev schließlich seinen ersten Breakball abwehren.

Alexander Zverev scheitert trotz großer Moral in Hamburg

Dann drehte sich das Momentum zugunsten des Weltranglisten-16. Nach knapp einer Stunde hatte plötzlich der Georgier beim Stand von 5:4 Satzball und Zverev gab mit seinem sechsten Doppelfehler den ersten Durchgang ab. Wütend schmiss Zverev daraufhin seinen Schläger auf den Boden.

Auch im zweiten Satz zeichnete sich die Partie durch lange Grundlinienduelle aus - mit dem besseren Ende zu Beginn für Basilaschwili, der Zverev mit seiner Vorhandpeitsche immer wieder unter enormen Druck setzte. So kassierte Zverev früh das Break zum 1:3, nahm seinem Kontrahenten aber sofort wieder den Aufschlag ab. Wie schon im Viertelfinal-Krimi zeigte er jetzt seine Comeback-Qualitäten und holte sich mit seinem elften Ass unter tosendem Applaus des Heimpublikums noch den Durchgang.

Diese Euphorie konnte Zverev jedoch nicht mit in den entscheidenden Satz nehmen. Schnell lag er 0:3 hinten, kämpfte sich jedoch mit großer Moral ein erneutes Mal zurück. Der Ausgleich zum 3:3 schien nun auch bei Basilaschwili Wirkung zu hinterlassen, der seinen Aufschlag gleich wieder abgab. Zverev nutzte den Vorteil aber nicht und ließ seinen Gegner wieder ins Spiel kommen, der im Tiebreak das bessere Ende für sich behielt und ein 2:5 in ein 7:5 umwandelte.

Basilaschwili trifft im Finale auf den Sieger der Partie zwischen dem Russen Andrei Rublew, der in der Runde zuvor den topgesetzten Österreicher Dominic Thiem ausgeschaltet hatte, und dem Spanier Pablo Carreno Busta.

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