Vier Stunden Abschied: Murrays letzter Kampf in Melbourne

Von SPOX
Andy Murray verlor in Runde 1 der Australian Open gegen Roberto Bautista Agut.
© getty

Drei Tage nach seiner emotionalen Rücktrittsankündigung hat der britische Tennisstar Andy Murray in unnachahmlicher Art Abschied von den Australian Open genommen. Der zweimalige Olympiasieger kämpfte trotz seiner unübersehbaren Hüftprobleme über 4:10 Stunden gegen den Spanier Roberto Bautista Agut, ehe er sich mit 4:6, 4:6, 7:6 (7:5), 7:6 (7:4), 2:6 geschlagen geben musste.

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Wegen der Schmerzen, die ihn seit fast zwei Jahren begleiten, hatte Murray (31) sein Karriereende angekündigt. Spätestens nach seinem Heim-Major in Wimbledon, das er zweimal (2013, 2016) gewonnen hatte, soll Schluss sein. Wann die endgültige Entscheidung fällt, stand zunächst noch nicht fest. In Wimbledon planen sie schon, dem Schotten eine Statue zu errichten.

Murray: "Ich danke allen, die hier heute rausgekommen sind. Ich habe es geliebt, hier zu spielen. Ich habe alles gegeben heute. Vielleicht sehe ich euch eines Tages wieder, ich werde alles dafür tun. Wenn ich zurückkommen will, dann brauche ich eine große Operation, bei der man nicht sagen kann, was passiert. Wenn das mein letztes Spiel war, dann war es ein großartiges Ende.""

Murray bekam in der Melbourne Arena, dem zweitgrößten Court der Anlage, nach spektakulären Punkten Standing Ovations. Mutter Judy hatte Tränen in den Augen. Schon nach der Pressekonferenz am Freitag war eine Welle der Sympathie über Murray hereingebrochen, beinahe die gesamte Tenniswelt hatte ihr Bedauern ausgedrückt und die besten Wünsche hinterlassen.

Bautista Agut lobt Murray - Stars senden Videobotschaft

"Andy hat all das verdient. Er ist ein großer Kämpfer, hat bis zum letzten Punkt alles gegeben. Ich bedanke mich bei Andy für diesen Kampf und für alles, was er für das Tennis getan hat", fand der Gewinner lobende Worte für Murray. Diesen emotionalen Äußerungen schlossen sich Murrays Rivalen an, die über die Leinwand der Melbourne Arena eingespielt wurden: "Wir können Dir gar nicht genug danken. Du hast so viel für diesen Sport getan", sagte Alexander Zverev und Roger Federer verkündete: "Ich bin Dein größter Fan."

Gegen Bautista Agut, Nummer 22 der Setzliste und Gewinner des Vorbereitungsturniers in Doha, kämpfte Murray wie zu den besten Zeiten seiner Laufbahn. Trotz seiner eingeschränkten Beinarbeit hielt er die Partie damit erstaunlich offen und stellte erneut unter Beweis, warum er in der Ära der Dauersieger Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic zu den "Big Four" gehörte.

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