Hingis gewinnt Wimbledon-Double

SID
Martina Hingis (l.) ist am Ziel
© getty

Das feine Händchen ist noch da, der "Touch" im Spiel von Martina Hingis lässt Tennisherzen höher schlagen. In Wimbledon gewann die 34-Jährige das Double im Doppel und Mixed.

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Die Krönung ihres dritten Tennis-Lebens fand in der Royal Box statt. 17 Jahre nach ihrem letzten Wimbledontitel feierte Martina Hingis auf den Ehrenplätzen des Centre Court das Double. An der Seite der Inder Sania Mirza und Leander Paes triumphierte die Schweizer Altmeisterin mit dem unwiderstehlichen Gespür für Rasentennis und dem einzigartigen Ballgefühl im Doppel und Mixed.

In einem Endspiel-Krimi gegen Jekaterina Makarowa und Jelena Wesnina aus Russland drehten Hingis und Mirza im dritten und entscheidenden Durchgang einen 2:5-Rückstand und gewannen schließlich im goldenen Licht der Scheinwerfer unter dem geschlossenen Dach 5:7, 7:6 (7:4), 7:5. "Mehr Drama hätte ich mir gar nicht wünschen können", sagte Hingis überglücklich.

Zum Abschluss der 129. Championships holte sich Hingis mit dem 41 Jahre alten Doppelspezialisten Leander Paes den zweiten Pokal. Gemeinsam ließen sie Alexander Peya aus Österreich und Timea Babos aus Ungarn beim 6:1, 6:1 keine Chance.

Als sie zum letzten Mal im Allerheiligsten ihres Sports gewonnen hatte, gab es in Wimbledon noch kein Dach, dafür spielten Steffi Graf und Boris Becker noch professionell Tennis. Mit der Tschechin Jana Novotna holte Hingis 1998 den Titel, sie war nicht einmal volljährig, ein Jahr zuvor hatte sie zum einzigen Mal im Einzel triumphiert.

"Du musst an etwas glauben, wenn du gewinnen willst."

"Das fühlt sich an, als wäre es in einem anderen Leben gewesen", sagte Hingis, mittlerweile 34 Jahre alt. Zweimal hat sie seitdem ihre Karriere beendet, erstmals mit 22 Jahren, als die Powerspielerinnen Serena und Venus Williams die Tour eroberten, dann 2007 wegen einer positiven Kokainprobe. Nun spielt Hingis, die 209 Wochen an der Spitze der Einzelweltrangliste stand, nur noch Doppel und Mixed. Das allerdings so gut wie kaum eine Zweite.

"Ich habe immer daran geglaubt, dass ich zurückkommen kann", sagte Hingis: "Ich habe daran geglaubt, dass ich einen der besten Volleys in der Welt habe und eine der besten Rückhände. Du musst an etwas glauben, wenn du gewinnen willst." Zwischenzeitlich hatte sie sich als Trainerin und Doppelpartnerin von Sabine Lisicki versucht, doch erst mit Mirza schaffte sie es zurück an die Spitze.

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