Serena Slam! Williams ist am Ziel

Von SPOX
Serena Williams sicherte sich gegen Garbine Muguruza ihren 21. Grand-Slam-Titel
© getty

Serena Williams ist am Ziel ihrer Träume angelangt. Mit einer keineswegs perfekten, letztlich aber doch dominanten Vorstellung hat sie das Finale in Wimbledon gegen Garbine Muguruza gewonnen und sich damit den vierten Grand-Slam-Titel in Folge, also den Serena Slam, gesichert. Die Spanierin schlug sich wacker, nutzte die Fehler der Weltranglistenersten aber letztlich nicht konsequent genug. Im Doppel muss dafür auch der zweite Murray auf dem Centre Court eine Niederlage einstecken.

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Damen - Finale (alle Matches):

Serena Williams (USA/1) - Garbine Muguruza (ESP/20) 6:4 6:4

Am Ende tanzte sie dann doch wieder - und sicherte sich Grand-Slam-Titel Nummer 21. Zwar verkaufte sich Garbine Muguruza in ihrem ersten Grand-Slam-Finale über weite Strecken richtig gut, in ernsthafte Gefahr hätte sie Serena Williams aber nicht bringen können. Das war der haushohen Favoritin selbst überlassen.

Kaum zu glauben, aber: Serena startete richtig nervös in die Partie. Einen Aufschlag nach dem anderen versemmelte sie gleich im ersten Service-Game, sodass Muguruza sofort vier Breakchancen bekam - und die vierte davon dann auch endlich nutzte. Auch bei ihrem zweiten Aufschlagspiel lag sie schnell mit 0:30 hinten, bis sie sich mehrfach lautstark anfeuerte und endlich ihren Weg ins Spiel fand.

Das Finale im Re-Live

Nachdem die Spanierin die ersten Angriffe noch abwehren konnte, nutzte auch Williams ihre vierte Chance zum Rebreak und ging mit 5:4 erstmals in Führung. Wieviel ihr dieses Match bedeutete, sah man mit jedem Punkt - jeden ihrer 29 Winner bejubelte sie lautstark, jeder Fehler (15) wurde umso lauter von ihr selbst kritisiert. In typischer Serena-Manier war sie durch das erste Break direkt so euphorisiert, dass sie sich auch Muguruzas nächstes Service und damit den ersten Satz schnappte.

Der Serena Slam ist komplett

Danach verkam der zweite Satz kurzzeitig zur Farce. Nach bloß 19 Minuten stand es bereits 5:1 für Williams, die ihre Gegnerin nun vollkommen dominierte und auch endlich die Sicherheit im Aufschlag wiederfand. Oder auch nicht! Mit dem Mut der Verzweiflung mobilisierte Muguruza nochmal alle Kräfte und verkürzte durch zwei Breaks wieder auf 4:5 - auf einmal roch es nach Monster-Comeback.

Der Geruch verzog sich allerdings schnell. Serena ist eben Serena: Muguruza durfte aufschlagen, konnte ihr Momentum aber überhaupt nicht nutzen. Williams gewann das Aufschlagspiel der Gegnerin zu Null - und komplettierte den Serena Slam. Folgt nun auch noch der Kalender Slam? Die Antwort liefern erst die US Open. Eins scheint jedoch klar: Derzeit ist Serena nur von sich selbst zu schlagen.

Respekt für Muguruza

"Ich kann es gar nicht glauben, hier zu stehen und noch einen Serena Slam gewonnen zu haben", sagte Williams, der das seltene Kunststück zum zweiten Mal nach 2002/03 gelang, alle vier Majortitel gleichzeitig zu besitzen. Bei den US Open kann sie nun mit der 22-maligen Titelträgerin Steffi Graf gleichziehen, die 1988 als bislang letzte Spielerin auch den "echten" Grand Slam realisiert hatte, den Triumph bei allen Majors in einem Kalenderjahr.

Sie hatte aber auch Respekt für ihre Gegenspielerin übrig: "Sei nicht traurig, du hast so gut gespielt, irgendwann wirst auch du diese Trophäe haben."

Herren Doppel - Finale:

Jean-Julian Rojer (NED)/Horia Tecau (ROU) (4) - Jamie Murray (GBR)/John Peers AUS) (13) 7:6 (7:5), 6:4, 6:4

Auch für den Bruder von Andy Murray gibt es in Wimbledon nichts zu holen. Jamie Murray zog mit seinem Partner John Peers gegen Jean-Julien Rojer und Horia Tecau auf dem Centre Court den Kürzeren und verpasste damit den zweiten Wimbledon-Titel im Doppel nach 2007.

Das unterlegene Paar, das zuvor das Duo um den Deutschen Philipp Petzschner im Halbfinale ausgeschaltet hatte, machte insgesamt eine ordentliches Partie und überzeugte vor allem beim Aufschlag, zeigte aber in den entscheidenden Momenten Nerven und ließ sich immer wieder zu Fehlern hinreißen.

Auf der Gegenseite hatte besonders Tecau wohl den Nachmittag seines Lebens und schickte jeden Versuch der Konkurrenz gnadenlos zurück übers Netz. Rojer überzeugte mit einem guten Aufschlagspiel und stellte an diesem Tag die perfekte Ergänzung zu einem Doppelpartner dar. Für das erfolgreiche Duo ist es der erste Sieg bei einem Major.

Damen-Doppel - Finale

Martina Hingis (SUI)/Sania Mirza (IND) (1) - Ekaterina Makarova (RUS)/Elena Vesnina (RUS) (2) 5:7, 7:6 (7:4), 7:5

Nach 17 Jahren hat es Martina Hingis wieder geschafft! Die Altmeisterin holte sich mit ihrer Partnerin Sania Mirza gegen das russische Duo Makarova/Vesnina den dritten Doppel-Titel auf dem heiligen Grün von Wimbledon. Nach dem Erfolg bei den Australien Open ist es für die Schweizerin bereits der zweite Doppel-Titel bei einem Grand Slam in diesem Jahr.

Die Russinnen konnten zwar mit einem deutlich besseren Aufschlagspiel überzeugen, doch Hingis und Mirza machten einfach weniger Fehler und schlugen drei Winner mehr als ihre Gegenüber. Bereits 1998 hatte Hingis gemeinsam mit der Jana Novotna den Doppeltitel in Wimbledon geholt. Am Sonntag hat Hingis mit Leander Paes zusätzlich die Chance auf einen Titel im Mixedfinale.

Die WTA-Weltrangliste