Rugby-Schiri wollte sich kastrieren lassen

SID
Nigel Owens ist einer der angesehensten Rugby-Schiedsrichter
© getty

Nigel Owens ist homosexuell und einer der angesehensten Rugby-Schiedsrichter der Welt. Unter anderem ist er auch beim legendären Six Nations (Sa., ab 15:25 Uhr live auf DAZN) im Einsatz. Nun äußerte sich der Waliser zu seiner teils harten Lebensgeschichte.

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"Der Druck, als Schiedsrichter das Rugby-WM-Finale zu pfeifen, ist nichts im Vergleich zu dem Kampf, seine Homosexualität zu akzeptieren", sagte Owens der BBC.

Owens' Leben war deswegen zeitweise völlig aus der Bahn geraten. Der Waliser war von Selbstzweifeln geplagt, verlor an Gewicht und erkrankte an Bulimie. Als er endlich wieder an Muskelmasse zulegen wollte, wurde er von Steroiden abhängig.

Der heute 45-Jährige war damals so verzweifelt, dass er einen Arzt fragte, ob der ihn nicht chemisch kastrieren könne. Er könne sich mit dem Gedanken, schwul zu sein, einfach nicht abfinden.

Schließlich unternahm Owens einen Suizidversuch und überlebte nur knapp. Erst danach fand er die Kraft und auch das Verlangen, mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen.

"Das hier ist nicht Fußball"

2007 machte Owens seine Homosexualität öffentlich und erntete dafür völlig unterschiedliche Reaktionen. Teilweise wurde er übel diskriminiert, teilweise erhielt er aber auch Botschaften von Spielern, die ihm ihre Unterstützung zusicherten.

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Heute hat Owens sein Leben wieder im Griff, ist einer der weltbesten Schiris und außerdem aufgrund seines Humors beliebt.

Als sich vor ein paar Jahren ein Spieler lautstark über eine seiner Entscheidungen beschwerte, stellte sich Owens ganz lässig vor: "Ich denke nicht, dass wir uns schon einmal getroffen haben. Deshalb: Ich bin der Schiedsrichter und nicht du. Bleib bei deinem Job und ich mache meinen. Das hier ist nicht Fußball."

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