Lüttich-Bastogne-Lüttich: Weltmeister Alaphilippe verschenkt Sieg - Roglic Nutznießer

SID
Primoz Roglic (M.) siegt - Julian Alaphilippe (l.) erkennt seinen großen Fehler.
© imago images / Belga

Straßenrad-Weltmeister Julian Alaphilippe hat wegen eines Blackouts kurz vor der Ziellinie den Sieg beim Ardennen-Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich leichtfertig verschenkt.

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Der Franzose wähnte sich bereits als Gewinner der 106. Ausgabe und riss die Arme frühzeitig in die Luft. Den voreiligen Jubel seines Kontrahenten nutzte der Tour-Zweite Primoz Roglic (Slowenien) und zog noch am verdutzten Alaphilippe vorbei.

Nachträglich wurde Alaphilippe zudem noch auf Rang fünf strafversetzt, weil er den Schweizer Marc Hirschi im Sprint behindert hatte. Nach seinem Sieg beim Fleche Wallonne am Mittwoch wurde der WM-Dritte Hirschi vom deutsch-lizenzierten Team Sunweb dadurch starker Zweiter. Tour-Sieger Tadej Pogacar (Slowenien) landete auf Rang drei.

Tour-Etappensieger Lennard Kämna (Wedel) von der deutschen Mannschaft Bora-hansgrohe kam als bester Deutscher als 21. ins Ziel. Kämnas Teamkollege und Vorjahresdritte Maximilian Schachmann (Berlin) beendete das 257 km lange Rennen nicht. Der formstarke Simon Geschke (Berlin) musste sich aufgrund eines Defekts am Vorderrad kurz vor dem Ende mit Rang 30 begnügen.

Überschattet wurde das Rennen vom schweren Sturz des Olympiasiegers Greg Van Avermaet, der sich bei einem Sturz knapp 100 km vor dem Ziel schwere Verletzungen zuzog. Die Saison ist für den 35-Jährigen Belgier damit vorzeitig beendet.

Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell eigentlich den Abschluss der Frühjahrs-Klassiker, die in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie teilweise im Herbst stattfinden. Das Rennen zählt neben Mailand-Sanremo, der Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und der Lombardei-Rundfahrt zu den fünf "Monumenten des Radsports".

Zudem endete mit Lüttich-Bastogne-Lüttich die Ardennen-Trilogie bereits nach zwei Rennen. Das abschließende Amstel Gold Race, das am kommenden Sonntag hätte stattfinden sollen, war aufgrund der verschärften Maßnahmen gegen das Coronavirus in den Niederlanden am Mittwoch abgesagt worden.

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