Audi-Motorsportchef Gass: Totengräber-Vorwürfe "ziemlich unfair"

SID
Dieter Gass findet Kritik am Ausstieg von Audi aus der DTM "ziemlich unfair".
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Motorsportchef Dieter Gass findet die Totengräber-Vorwürfe nach dem Ausstieg von Audi aus der DTM "ziemlich unfair". Die Ingolstädter hatten Ende April verkündet, sich am Ende des Jahres aus der Rennserie zurückzuziehen.

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"Da muss man sich mal das Gesamtbild anschauen. Wenn Audi nicht gewesen wäre, wäre die DTM schon viel früher beendet worden", sagte Gass im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Damit bliebe BMW als einziger Hersteller, Ende 2018 hatte sich bereits Mercedes verabschiedet. Hoffnungsträger Aston Martin war im Januar nach nur einem Jahr wieder aus der DTM ausgestiegen. Nach dem Mercedes-Aus sei eigentlich klar gewesen, dass die DTM mit nur zwei Herstellern nicht mehr funktionieren würde, so Gass. "Dann kam Aston Martin als Lückenfüller. Man kann darüber diskutieren, inwiefern das erfolgreich war und ob sie durch ihren Ausstieg der Totengräber waren. Ich würde es so sehen, dass Audi die Marke war, die die DTM in den letzten Jahren am meisten gepusht hat", sagte der 57-Jährige.

Die DTM konnte ihre Saison aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht starten, hofft aber noch auf einige Rennen in diesem Jahr. Gass möchte das Audi-Engagement möglichst mit der Titelverteidigung zu einem erfolgreichen Abschluss bringen.

"Ich habe die DTM immer als sehr hochklassigen Motorsport wahrgenommen. Deshalb habe ich persönlich die DTM immer sehr gemocht. Es ist aber nicht nur eine eigene Entscheidung, man muss auch die Unternehmensbrille aufsetzen. Und aus der Sicht war es unumgänglich", erklärte Gass den Ausstieg.

Wie es mit den Audi Sport Teams Abt, Phoenix und Rosberg weitergeht, ist noch nicht entschieden. Das sei eine Diskussion, die man jetzt führen müsse, so Gass.

 

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