EuroLeague: Heimkehrer Pleiß greift nach Europas Basketball-Krone

SID
Nationalspieler Tibor Pleiß greift in seiner Heimatstadt Köln nach der Krone im europäischen Klub-Basketball.
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Nationalspieler Tibor Pleiß greift in seiner Heimatstadt Köln nach der Krone im europäischen Klub-Basketball. Im Halbfinale des Final Four der EuroLeague feierte der 31-Jährige mit Anadolu Istanbul als Bankdrücker einen 89:86 (49:37)-Sieg über ZSKA Moskau um Johannes Voigtmann, im Endspiel am Sonntag trifft der türkische Meister auf Armani Mailand oder den FC Barcelona.

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"Es ist einer der größten Momente meiner Karriere. Hier habe ich angefangen, Basketball zu spielen. Hier im Finale zu stehen, ist unbeschreiblich und ein Traum, der wahr wird. Ich hoffe, dass Köln uns am Sonntag die Daumen drückt", sagte Pleiß bei MagentaSport.

Der Center, der 40 Minuten lang vergeblich auf einen Einsatz wartete, hat damit in der Lanxess Arena die Chance, als zweiter deutscher Profi den Titel zu holen. Rekordnationalspieler Patrick Femerling hatte 2003 mit Barcelona triumphiert. Für Voigtmann ist dagegen mit Titelverteidiger Moskau der Traum vom größten Erfolg seiner Karriere geplatzt. Die Russen hatten den Wettbewerb 2019 gewonnen, im Vorjahr gab es wegen der Corona-Pandemie keinen Sieger.

"Wir haben alles auf dem Feld gelassen, aber es hat nicht gereicht. Am Ende sind es Kleinigkeiten, kleine Fehler vor allem in der Anfangsphase. Wir konnten machen, was wir wollten - die haben immer eine Antwort gefunden, wir sahen immer blöd aus", sagte Voigtmann.

Istanbul erwischte einen glänzenden Start und setzte sich dank einer hochprozentigen Quote von der Dreierlinie früh ab. Anadolu traf von den ersten sechs Dreierversuchen fünf, Moskau einen - Voigtmann war erfolgreich. Pleiß, der in Bergisch Gladbach geboren wurde und in Dellbrück aufwuchs, musste tatenlos zuschauen. "Ich habe an der Seitenlinie gestanden und geklatscht bis zum Gehtnichtmehr", sagte Pleiß.

Auch nach der Pause dominierte Istanbul, der Vorsprung wuchs nach einem Lauf auf über 20 Punkte an (60:39/23. Minute). Moskau legte erst spät zu, dominierte plötzlich und kam im Schlussviertel wieder ganz dicht heran (86:87/39.). Anadolu brachte die Führung mit viel Mühe über die Zeit. Als Topscorer der Türken hatte der frühere Münchner Vasilije Micic, wertvollster Spieler (MVP) der EuroLeague-Saison, mit 25 Punkten maßgeblichen Anteil am Erfolg. Voigtmann kam auf sechs Punkte und vier Rebounds.