Basketball - Der DBB nach der WM in China: Wie geht es nun weiter?

Wie geht es für Bundestrainer Henrik Rödl und das DBB-Team um Dennis Schröder nach der enttäuschenden WM weiter?
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Welche Spieler kommen aus dem Nachwuchs nach?

Zunächst sollte erwähnt werden, dass mit Ausnahme von Robin Benzing (30) kein Spieler der aktuellen DBB-Auswahl älter als 28 Jahre ist. Soll heißen: Viele DBB-Spieler steuern erst auf das beste Basketball-Alter zu. Das gilt auch für Schröder, der erst am Final-Tag 26 Jahre alt wird.

Sollten also wirklich alle aus dem jetzigen Kader ihre Bereitschaft zeigen, weiter für den DBB aufzulaufen, wird diese Mannschaft vom Fundament her in den kommenden Jahren wenig verändert daherkommen. Was das Turnier aber gezeigt hat, sind die Lücken auf Shooting Guard und Small Forward. Dass Zipser überhaupt nichts gelang, tat extrem weh, ebenso wie das schwache Shooting von Ismet Akpinar.

Das Problem ist nur, dass die Alternativen rar gesät sind. Viele Hoffnungen ruhen hier auf Isaac Bonga von den Washington Wizards, der vor der WM als letzter Spieler gestrichen wurde. Noch ist der 20-Jährige recht roh, doch zwei Jahre in der NBA mit mehr Spielzeit dürften seiner Entwicklung helfen. Er würde dem deutschen Team eine Komponente geben, die bisher kaum existiert: Entlastung für Schröder durch Spielmacher-Qualitäten vom Flügel.

Auch Teamkollege Moritz Wagner dürfte seine Chance bekommen, die Konkurrenz ist für den Berliner aber ungleich größer. Mit Philipp Herkenhoff von RASTA Vechta kommt außerdem noch ein hoffnungsvoller Power Forward nach, der 20-Jährige gewann zuletzt mit der U20 des DBB Bronze bei der EM in Israel.

Teil des Teams waren da auch zwei weitere spannende Guards in Jonas Mattisseck und Joshua Obiesie. Letzterer meldete sich dieses Jahr sogar zum NBA-Draft an, wurde aber nicht gezogen. Er wäre ein weiterer Playmaker mit solidem Wurf, während Mattiseck ebenfalls Spielermacher-Qualitäten besitzt, vor allem aber einen tödlichen Wurf sein Eigen nennt.

Das größte deutsche Talent dürfte aber Franz Wagner, der Bruder von Moritz, sein. Mit 17 Jahren absolvierte er bereits wichtige Minuten in den Playoffs für Alba Berlin, anschließend wechselte er wie sein älterer Bruder nach Michigan aufs College. Es würde niemanden verwundern, wenn sich Rödl den Forward in den kommenden zwei Jahren mal genauer anschauen wird.