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NBA - Nuggets aus der Nacht - Maxi Kleber überrascht von Buzzerbeater: "Verdammt, der könnte sogar reingehen"

Von Robert Arndt

Die Dallas Mavericks feiern Maxi Kleber für seinen Gamewinner bei den Los Angeles Lakers, selbst Coach Jason Kidd feiert mit. Dillon Brooks sammelt weiter fleißig Strafen und der OT-Thriller zwischen Chicago und Minnesota wird zur ultimativen Pannenshow.

Außerdem: Bei March Madness wird Geschichte geschrieben. Es ist womöglich der krasseste Außenseiter, der je bei diesem Turnier ein Spiel gewonnen hat.

© getty

Wiedergutmachung der Nacht: Maxi Kleber (Dallas Mavericks)

Selten waren die Vibes in Dallas so gut wie nach diesem Sieg in Los Angeles. Dank dem Buzzerbeater von Maxi Kleber stürzte sich das komplette Team auf den Deutschen, der den Mavs einen immens wichtigen Sieg bescherte. "Alle haben gefeiert, ich habe nur noch versucht, mich nicht zu verletzen", resümierte der Würzburger, der von einer Jubeltraube begraben wurde.

Fun Fact: Für Kleber war es der erste Gamewinner seiner Karriere, nicht einmal Dirk Nowitzki hat in seiner Karriere ein Spiel von der Dreierlinie mit der Sirene entschieden (etwas überraschend: Nowitzki hat in seiner Karriere nur zwei echte Gamewinner mit der Sirene auf der Habenseite).

Es ist Kleber auch zu gönnen, nachdem er für seinen Aussetzer in San Antonio, der Dallas beinahe das Spiel gekostet hätte, viel Kritik hatte einstecken müssen. "Als der Ball in der Luft war, dachte ich: 'Verdammt, der könnte sogar reingehen' und als er dann drin war, sah ich nur wie alle auf mich zuliefen. Das war schon eine coole Erfahrung", beschrieb Kleber diese Sekunden."

Vor allem Rückkehrer Kyrie Irving schmiss sich auf den Big Man und schrie "Wiedergutmachung" in Richtung Kleber. Wie recht er doch hat und was das für ein wichtiger Sieg war. Bei einer Pleite hätten die Lakers mit Dallas gleichgezogen und die Serie ausgeglichen, so beträgt das Polster im Prinzip drei Spiele, da Dallas nun den Tiebreaker hält (3-1). Auch die direkte Playoff-Teilnahme bleibt möglich, in der Nacht auf Donnerstag warten die Warriors, die die gleiche Bilanz wie Dallas aufweisen, derzeit aber noch auf Rang sechs rangieren.

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Freund der Nacht: Josh Green (Dallas Mavericks)

Es scheint dann doch in der Kabine der Mavs zu stimmen. Josh Green verriet nach dem Spiel, dass er wegen Kleber ein Shirt mit der Aufschrift "Better Days" trug, um Kleber nach dem Spurs-Spiel zu unterstützen.

Der Australier freute sich so sehr über den Gamewinner, dass er diesen als besten Moment seiner NBA-Karriere bezeichnete. Auch Ex-Teammate Kristaps Porzingis twitterte einige feurige Emojis als Reaktion auf Klebers Wurf, Coach Jason Kidd sprang nach Spielende mit in den Sauhaufen (Kommentar Irving: "Ich glaube, er hat völlig vergessen, dass er kein Spieler mehr ist").

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Motzki der Nacht: Mitchell Robinson (New York Knicks)

Da weiß wohl jemand nicht, was es heißt, für Tom Thibodeau zu spielen. Es dürfte bekannt sein, dass Center im Thibs-System kaum den Ball sehen, auch Isaiah Hartenstein musste das in dieser Saison schon erfahren. Mitchell Robinson müsste es dagegen besser wissen, schließlich spielt der Big nun seit fast drei Jahren für Thibs.

"Ich habe es satt, nur Cardio zu machen", schrieb Robinson auf Snapchat. "Ich möchte richtigen Basketball spielen und nicht nur meine Zeit und Energie verschwenden." Im Spiel zuvor stand Robinson nur 21 Minuten in Portland auf dem Feld, dabei nahm der Center nur zwei Würfe und berührte den Ball lediglich 17-mal.

Inzwischen hat der 24-Jährige etwas zurückgerudert. "Mein Fehler, ich hätte damit anders umgehen müssen und wollte keinen Streit provozieren. Ich muss einfach meinen eigenen Frieden finden." Robinson hätte im Sommer ja auch nicht für vier Jahre und 60 Millionen Dollar unterschreiben müssen ...

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Strafe der Nacht: Dillon Brooks (Memphis Grizzlies)

Es vergeht keine Woche ohne Ärger um Dillon Brooks. Der Grizzlies-Guard wurde von der NBA (mal wieder) zur Kasse gebeten, nachdem er in der Nacht auf Donnerstag bei der Niederlage in Miami (119:138) bei der Jagd nach einem Loose Ball einen Kameramann an der Seitenlinie in die Zuschauer geschubst hatte. 35.000 Dollar muss der Kanadier zahlen.

Dem Kameramann geht es aber scheinbar nicht so gut. Wie Heat-Radiokommentator Jason Jackson auf Twitter kommentierte, wurde der Mann dabei verletzt und wird noch immer untersucht.

Übrigens: Brooks hat in dieser Saison bereits Strafen in Höhe von rund 250.000 Dollar angesammelt. Bei einem Gehalt von 11,4 Millionen Dollar ist das aber wohl verschmerzbar.

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Comeback der Nacht: Memphis Grizzlies

Spielen durfte Brooks natürlich trotzdem. Ein technisches Foul durfte natürlich nicht fehlen (Nr. 17 in der Saison - Spitzenreiter, plus weitere 5.000 Dollar Strafe), aber der Guard kann die Feindbildrolle aber auch anders interpretieren. In San Antonio erzwang der Kanadier mit einem Dreier die Verlängerung, nachdem Memphis noch im dritten Viertel mit 29 Punkten hinten lag.

Gut, San Antonio tat auch jede Menge, um dieses Spiel noch zu verlieren. 9 Turnover, 28 Prozent aus dem Feld, 17 Prozent von der Dreierlinie - das war die Ausbeute der Spurs im vierten Viertel, welches sie "nur" mit 16:28 abgaben. Es ist allerdings eine Kunst, eine 9-Punkte-Führung in einer Minute zu verspielen. Was macht das eigentlich mit Gregg Popovich? Anbei noch ein Screenshot des Play-by-Plays der letzten Minute der regulären Spielzeit. Nicht zu fassen.

© getty

Cinderella der Nacht: Fairleigh Dickinson Knights

Wir müssen auch ein wenig über den Tellerrand schauen. Denn es gibt ja auch noch March Madness und da war mal wieder der Name Programm. Schon mal von Fairleigh Dickinson gehört? Nein? Schämt euch nicht, hier ein paar Fakten.

  • Fairleigh Dickinson ist eine kleine Uni in New Jersey und spielt in der Northeast Conference, die laut KenPom die schlechteste D-1-Liga im ganzen Land ist.
  • In dieser Conference spielt auch Sacred Heart mit. Wir haben es gecheckt, J.D. und Turk sind nicht beteiligt. Es handelt sich nicht um das Krankenhaus aus Scrubs.
  • Die Knights gewannen nicht einmal ihre Conference und waren nur dabei, weil Champion Merrimack nicht antreten durfte. Hintergrund: Die Uni wurde erst vor drei Jahren ein D-1-Team und ist somit für vier Jahre von March Madness ausgeschlossen. Was für eine bescheuerte Regel!

Fairleigh Dickinson bekam als Zweiter den Platz und den Knights gelang als zweiter 16-Seed der Geschichte ein Sieg. Das kleinste Team des Turniers warf Purdue mit Center-Riesen Zach Edey raus und der Knights-Coach hatte es seinem Team bereits am Vortag schon prophezeit:

"Ich möchte, dass Purdue das sieht", hatte der Coach vor Kameras in der Kabine gesagt. "Je mehr Spiele ich von Purdue schaue, desto mehr glaube ich an unseren Sieg." Gesagt getan, die Knights gewannen mit 63:58 und es hagelte katastrophale Wortspiele sowie Spott für Purdue auf Twitter. Fairleigh enough!

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Gamewinner der Nacht: Jabari Smith Jr. (Houston Rockets)

Den Kollegen Kleber haben wir jetzt genug gewürdigt, deswegen vergeben wir den Gamewinner-Award an Jabari Smith (bei Kleber war es ja auch ein waschechter Buzzerbeater), der langsam aber sicher die Füße auf den Boden bekommt. Es war nicht sein bestes Spiel der vergangenen Wochen, aber am Ende war er eben da.

Ansatz traf der Forward über die ausgestreckten Arme von Naji Marshall von Downtown zum Sieg, es war sein erster NBA-Winner. "Dafür bin ich da. Das habe ich mein ganzes Leben lang gemacht", gab sich Smith selbstbewusst.

Ganz so selbstverständlich wars dann aber doch nicht: "Es war wie im Videospiel. Verrückt. Gefühlt habe ich niemanden gesehen. Für mich war die Halle leer. Nur ich und mein Gegenspieler." Übrigens: Für Houston ist es die erste Siegesserie von mindestens drei Partien seit Dezember 2021!

© imago images

Drama und Pannen-Show der Nacht: Bulls vs. Wolves

Es war kein schöner Basketball über 58 Minuten, aber es war verdammt unterhaltsam, eben weil es so unberechenbar war, In Chicago kam am St. Patricks Day alles zusammen, das Spiel war so betrunken wie sicherlich der ein oder andere Fan im United Center. Fassen wir es doch einmal stichpunktartig zusammen:

  • Beginnen wir 54 Sekunden vor dem Ende, als Rudy Gobert bei +2 beide Freiwürfe vergibt. Das kann passieren.
  • Im Gegenzug dribbelt DeRozan gemütlich nach vorne und vergisst dabei komplett die Uhr. Es gibt eine seltene Eight-Second-Violation. "Das war nur hinrissig. Ich bin immer noch sauer", meinte der All-Star im Anschluss.
  • Wir müssen auch über die Referees sprechen. Hier ist Goberts sechstes Foul in der Verlängerung . Hier der Kommentar des Franzosen zu LaVine und DeRozan: "Sie haben viele schwere Würfe getroffen, aber wie immer auch ein wenig Hilfe bekommen." Was er damit wohl meint?
  • Wie dem auch sei: DeRozan glich aus, McDaniels traf einen Floater auf der Gegenseite zur erneuten Führung. Im Gegenzug vergibt Ex-Dunk-Champ LaVine einen machbaren Slam und Minnesota muss eigentlich nur den Ball nach vorne dribbeln und Freiwürfe treffen. "Viel zu einfach" dachte sich wohl Taurean Prince und zog lieber in Richtung Korb, um dann einen Ball in die Arme von Patrick Beverley zu spielen. Reminder: PatBev spielt der Offseason nicht mehr für die Wolves! War bei Prince nicht angekommen. LaVine bekam wieder den Ball und legte diesen zum neuerlichen Ausgleich rein.
  • Die zweite OT war dann fast schon langweilig, aber Nikola Vucevic hatte ja noch einen im Köcher, indem er den armen Nickeil Alexander-Walker auf ein Poster nahm - die Entscheidung. Fast noch besser als der Dunk war der Kommentar von Stacey King dazu. Grandios, dass der Broadcast das Bild einfror und gleich noch ein Autogramm mit dazu malte.
  • Ach ja und noch einmal die Refs. Wie dieses Play einen Jump Ball zur Folge haben kann, wissen vermutlich auch nur die Schiedsrichter. Mal sehen, was die NBA im Last-Two-Minutes-Report dazu zu sagen hat. Es passte aber zu diesem vogelwilden Matchup.

Dass sich Anthony Edwards im ersten Viertel verletzte (Gute Besserung!) konnte man da fast schon vergessen, so viel Unterhaltung war geboten.

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