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NBA - Trade Deadline Preview mit den Atlanta Hawks, Charlotte Hornets, Miami Heat, Orlando Magic und Washington Wizards

Von Robert Arndt
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Nicht einmal mehr zwei Wochen haben die Teams Zeit, um auf dem Trade-Markt aktiv zu werden. In der Southeast Division gibt es gleich zwei Teams, die am Scheideweg stehen. Dazu gibt es endlich auch einmal einen klaren "Seller".

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Bis zur Trade Deadline am 9. Februar blicken wir auf die Optionen und die potenziellen Pläne aller 30 Teams. Nach der Pacific, der Northwest und der Central Division sind heute die Hawks, Hornets, Heat, Magic und Wizards an der Reihe.

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ATLANTA HAWKS (25-25, Platz 8 im Osten)

Durch eine kleine Siegesserie waren die Hawks wieder voll im Playoff-Rennen, bevor es wieder einige Rückschläge gab. Dennoch: Endlich ist der Kader komplett und das macht sich auf dem Feld bezahlt. Abseits davon rumort es dagegen (mal wieder). GM Travis Schlenk wurde entmachtet, stattdessen hat dessen Assistent Landry Fields übernommen. Auch Besitzer-Sohn Nick Ressler (er war wohl ein Befürworter des Murray-Trades) gewinnt an Einfluss.

Ein solcher Regimewechsel zieht oft Veränderungen am Kader nach sich. So auch in Atlanta? Fakt ist, dass die Besitzergruppe mehr sehen will. Selbst Franchise-Star Trae Young dürfte nach seinen Eskapaden nicht mehr unumstritten sein ...

Hawks: Welche Picks können getradet werden?

Dejounte Murray spielt zwar eine starke Saison, doch das hatte seinen Preis. 2025 und 2027 dürfen die San Antonio Spurs für Atlanta ziehen, dazwischen darf der Pick getauscht werden. Somit bleiben Atlanta noch die Auswahlrechte für 2023 und 2029 sowie der geschützte Pick aus dem Trade von Kevin Huerter, die man anderen Teams anbieten kann.

Hawks: Wie sehen die Finanzen aus?

Jener Huerter-Trade bleibt umstritten, wurde aber vornehmlich aus finanziellen Motiven getätigt, um die Luxussteuer zu vermeiden. Zwar wurde Boss Tony Ressler nicht müde zu betonen, dass es keine Angst vor der Tax gebe, die Taten sagen aber etwas anderes. So hat Atlanta noch immer die volle Midlevel Exception über 10,5 Millionen Dollar zur Verfügung.

Aber die Hawks liegen nur gut eine Million unter der Luxussteuergrenze, weswegen man dieses Tool eher nicht mehr verwenden wird. Zudem droht auch in der kommenden Saison die Steuer, wenn Bogdanovic seine Spieler-Option zieht.

Hawks: Der Roster

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Trae Young (37,1)Dejounte Murray (16,8)De'Andre Hunter (9,8)John Collins (23,5)Clint Capela (18,7)
Aaron Holiday (2)Bogdan Bogdanovic (18)*A.J. Griffin (3,5)Jalen Johnson (2,8)Onyeka Okongwu (6,4)
Vit Krejci (1,6)-Justin Holiday (6,3)Tyrese Martin (1)Frank Kaminsky (1,8)
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Hawks: Wer wird am ehesten getradet?

Passiert es in dieser Saison wirklich? Seit gut drei Jahren gibt es Gerüchte um John Collins und der Forward deutete in einem Interview mit The Athletic an, dass er einem Tapetenwechsel nicht abgeneigt sei. Bei den Hawks spielt der einstige Topscorer nur noch die dritte bzw. vierte Geige. Für einen Offensivspieler mit einem Vertrag von weit über 100 Millionen Dollar ist das zu wenig. Ein anderer Name ist der von Bogdanovic, der im Sommer aus seinem Vertrag aussteigen kann. Allerdings ist der Serbe einer der wenigen verlässlichen Bankspieler in Georgia.

Hawks: Wo muss nachgebessert werden?

Die Hawks sind auf dem Papier ein Team, welches gut funktionieren sollte und für die Starting Five trifft das durchaus zu. Dahinter wird es aber schnell dünn, Coach Nate McMillan vertraute zuletzt nur noch drei Bankspielern (Bogdanovic, Rookie Griffin und Okongwu). Das ist ein schmaler Grat, insbesondere Bogdanovic und Hunter gelten als verletzungsanfällig.

Sollte Collins erneut nicht getradet werden, müssten die Hawks noch etwas für die Tiefe machen. Ein weiterer Forward mit dem Label "3-and-D" würde helfen, vor allem da der dafür eingeplante Justin Holiday enttäuschte und in diesem Kalenderjahr magere fünf Minuten eingesetzt wurde.

Hawks: Wer könnte helfen?

Womöglich ist Addition durch Subtraktion eine gute Formel für die Hawks. Young und Murray nehmen viele Würfe und können eine Offense am Laufen halten, allerdings fehlen im Kader verlässliche Rollenspieler sowie Spezialisten. Der Name von Jae Crowder fiel in den vergangenen Wochen und Monaten nicht umsonst, ein Spielertyp dieser Bauart könnte Sinn ergeben. Eine größere Lösung wäre zum Beispiel Kyle Kuzma, der zwar auch den Ball gerne hat, aber womöglich besser als Collins passt. Das große Aber ist wäre die Vertragssituation, denn Kuzma möchte im Sommer bezahlt werden und der Kader der Hawks ist bereits teuer genug.

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CHARLOTTE HORNETS (15-36, Platz 14 im Osten)

Die Saison der Hornets ist quasi gelaufen. Es könnte das Beste sein, was der Franchise seit langer Zeit passiert ist. Ein hoher Pick könnte sich langfristig bezahlt machen, da die Organisation seit jeher nur im Mittelmaß herumdümpelt. Mit LaMelo Ball gibt es bereits einen Spieler mit Star-Potenzial, im Sommer könnte nun ein weiterer dazu kommen.

So dürfte Charlotte einer der wenigen klaren "Seller" dieser Deadline werden. Nun ist die Frage, wie radikal dieser Umbruch aussehen wird. Besitzer Michael Jordan ist bekanntlich kein Fan vom Verlieren, gleichzeitig ist dieses Team aber schon ohne Trades eines der schlechtesten der Liga.

Hornets: Welche Picks können getradet werden?

Die Hornets werden keine Picks traden, aber der Vollständigkeit halber auch kurz ein Überblick über ihre Situation. Interessanterweise kann Charlotte erst wieder 2027 einen Pick traden, weil man im Draft 2021 für Kai Jones (!!) nach oben tradete. Der diesjährige Pick liegt nach weiteren Trades nun in San Antonio und ist Top-14-geschützt bis 2025, wird also immerhin vorerst bei den Hornets bleiben. Was das für ein Reinfall war.

Hornets: Wie sehen die Finanzen aus?

Darum müssen sich die Hornets trotz des Hayward-Vertrags im Moment keine Sorgen machen. Charlotte gibt für sein Team nur 121 Millionen Dollar aus und könnte im Sommer rund 45 Millionen Dollar Cap Space haben. Gleichzeitig haben die Hornets aber auch gleich acht Free Agents, wovon der ein oder andere sicherlich gehalten wird.

Hornets: Der Roster

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
LaMelo Ball (8,6)Terry Rozier (21,5)Gordon Hayward (30,1)P.J. Washington (5,8)**Mason Plumlee (8,5)
Dennis Smith Jr. (1,8)Kelly Oubre Jr. (12,6)Jalen McDaniels (1,9)J.T. Thor (1,6)Mark Williams (3,7)
-James Bouknight (4,4)Cody Martin (7)Kai Jones (2,9)Nick Richards (1,8)**
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Wer sind die Trade-Kandidaten?

Jeder mit den Ausnahmen Ball und Rookie Mark Williams sollte verfügbar sein. Das meiste Interesse dürfte Terry Rozier auf sich ziehen, der in Boston bereits unter Beweis gestellt hat, dass er in den Playoffs abliefern kann. Sein Vertrag (4 Jahre, 96 Mio.) ist jedoch ein kleines Brett, was die Sache verkomplizieren dürfte.

Gleiches gilt für Gordon Hayward, der durch Verletzungen schon wieder über die Hälfte aller Spiele verpasst hat und nur noch eine Randerscheinung im Kader ist. Den meisten Buzz generiert bisher Jalen McDaniels, der als junger Flügelspieler sehr interessant ist. Der 25-Jährige wird Free Agent, womöglich können die Hornets ihn nicht langfristig halten.

Etwas anders gestaltet sich die Situation bei P.J. Washington, einem kommenden Restricted Free Agent. In der Offseason konnte man sich nicht auf eine vorzeitige Verlängerung einigen, womöglich möchten die Hornets ihn gar nicht bezahlen. Ist das der Fall, dürfte auch er zu haben sein. Als Backup könnte er für einige Contender durchaus interessant sein.

Hornets: Wo muss nachgebessert werden?

Die Hornets brauchen an dieser Stelle nicht wählerisch zu sein. Mit Ausnahme der Point-Guard-Position gibt es keine gesetzten Spieler. Die Frage ist nun, wie ein Team um Ball aufgebaut werden sollte. In einem Vakuum braucht Ball gute, athletische Verteidiger um sich sowie ein bis zwei hervorragende Schützen. Vorhanden ist im Hornets-Kader wenig bis nichts davon. Warum also nicht das ein oder andere "Projekt" ausprobieren?

Hornets: Wer könnte helfen?

Kandidaten gibt es für solch einen Neuanfang genug, allerdings war Charlotte in der Vergangenheit auch nicht die beste Umgebung für Youngster. Spieler wie Cam Reddish, Obi Toppin, James Wiseman (nur um mal ein paar Akteure zu nennen), könnten einen Neustart vertragen, Charlotte könnte jede Menge Spielzeit anbieten.

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MIAMI HEAT (28-23, Platz 6 im Osten)

In den vergangenen Wochen haben sich die Heat als klarer Playoff-Anwärter herauskristallisiert. Das Quartett aus Jimmy Butler, Bam Adebayo, Tyler Herro und Kyle Lowry spielte zuletzt häufiger zusammen, entsprechend wurden sieben der vergangenen zehn Partien gewonnen.

Für einen echten Contender reicht es vermutlich aber nicht, auch wenn Miami zum Beispiel im Vorjahr bewiesen hat, dass man auch mit einer weniger talentierten Mannschaft bis in die Conference Finals vorstoßen kann.

Miami Heat: Welche Picks können getradet werden?

Miami schuldet OKC noch einen Erstrundenpick 2025 aus dem Jahr 2019, als man für Jimmy Butler Platz schaffen musste. Dieser ist Top-14-geschützt, sodass Miami in der Theorie nur 2023 und 2028 oder 2029 anbieten kann. Allerdings lockerte man schon in der Vergangenheit diesen Schutz etwas, ein weiterer Anruf in OKC könnte also Wunder bewirken. Die eigenen Zweitrundenpicks wurden mit Ausnahme von zwei schon alle verscherbelt.

Miami Heat: Wie sehen die Finanzen aus?

Die Heat sind Künstler darin, Jahr für Jahr haarscharf die Luxussteuer zu vermeiden. Darauf dürfte es auch in dieser Saison hinauslaufen, derzeit liegt man knapp 200.000 Dollar darunter. Besitzer Micky Arison hat in der Vergangenheit aber bewiesen, dass er im Zweifel auch die Steuer zahlt, wenn die Chance auf eine Meisterschaft da ist.

Heat: Der Roster

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Kyle Lowry (28,3)Tyler Herro (5,7)Jimmy Butler (37,7)Caleb Martin (6,5)Bam Adebayo (30,4)
Gabe Vincent (1,8)Max Strus (1,8)Victor Oladipo (8,8)*Haywood Highsmith (1,8)Dewayne Dedmon (4,7)
-Jamal Cain (TW)Duncan Robinson (16,9)Nikola Jovic (2,2)Orlando Robinson (TW)
---Udonis Haslem (1,8)Ömer Yurtseven (1,7)**
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Miami Heat: Wo muss nachgebessert werden?

Die Heat haben das Loch, welches P.J. Tucker durch seinen Abgang nach Philadelphia im Sommer gerissen hat, noch immer nicht geschlossen. Caleb Martin ist zwar ein bissiger Verteidiger, spielt aber weniger "groß" und ist auch nicht der beste Werfer, um das für Miami so wichtige Drive-and-Kick-Spiel zu unterstützen.

Eine andere Baustelle bleibt der Backcourt, in der ein weiterer dynamischer Guard fehlt. Victor Oladipo zeigte zwar ansteigende Form, nach seinen vielen Verletzungen ist er aber nicht mehr so explosiv wie noch zu Pacers-Zeiten. So steht das Heat-Spiel oft mit den Leistungen von Tyler Herro oder eben dem berüchtigten Butler-Ball, der immer für 10 Freiwürfe pro Spiel gut ist.

Miami Heat: Wer wird am ehesten getradet?

Wenn es nach Miami geht, dann lautet die Antwort Duncan Robinson. Der Forward spielt kaum eine Rolle, kassiert in diesem Jahr aber 17 Millionen Dollar und hat Vertrag bis mindestens 2025. Das ist die Definition eines schlechten Vertrags und dürfte Miami ordentlich kosten, wenn man es schafft, sich von ihm zu trennen. Auch Dewayne Dedmon würden die Heat gemäß Miami Herald ohne Zögern abgeben.

Interessanter sind da schon die Gerüchte um Kyle Lowry, der in zwei Monaten 37 Jahre alt wird und noch ein weiteres Jahr Vertrag hat (29,7 Mio.). Das ist jede Menge Holz für den Oldie, der zwar defensiv noch immer solide ist, aber offensiv nicht mehr die Dynamik hat. Den Clippers und Wolves wird Interesse nachgesagt, vermutlich braucht es für einen Deal aber ein drittes oder gar viertes Team, um alle zufriedenzustellen.

Miami Heat: Wer könnte helfen?

Wie auch bei den Hawks wäre Jae Crowder ein Kandidat, der Forward kennt Miami bereits, ist aber nun auch schon ein paar Jährchen alter. John Collins wird auch seit Jahren mit den Heat in Verbindung gebracht, einen offensichtlichen Trade gibt es aber auch hier nicht.

Als Guard könnte Terry Rozier eine Option sein. Zu Celtics-Zeiten war Scary Terry auch ein guter Verteidiger und könnte ganz gut ins Gebilde der Heat passen. In der Theorie könnte man sich Buddy Hield (Pacers) gut in Miami vorstellen, doch der Edelschütze gilt als etwas eigen. Dennoch könnte er so etwas wie der kleinere Robinson von vor drei Jahren sein.

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ORLANDO MAGIC (19-31, Platz 13 im Osten)

Orlandos Gerüst für die Zukunft steht erst einmal. Mit Paolo Banchero und Franz Wagner haben die Magic zwei junge Stars auf dem Flügel, nun wird sich im Sommer zeigen, ob via Draft zum Beispiel noch ein hoffnungsvoller Guard hinzugefügt werden kann.

Gleichzeitig kann es auch noch in Richtung Play-In-Plätze gehen. Nach zahlreichen Verletzungen haben die Magic nun ihr Team zusammen und sehen dabei durchaus kompetent aus. Ein weiterer hoher Pick wäre wohl die bessere Lösung.

Orlando Magic: Welche Picks können getradet werden?

Orlando hat alle eigenen Picks in der Tasche und wird womöglich im kommenden Draft zweimal ziehen. Aus dem Vucevic-Trade kommt noch ein weiterer Pick aus Chicago (Top-4-geschützt), dazu erhalten die Magic 2025 noch einen Pick aus Denver für den Trade von Aaron Gordon.

Orlando Magic: Wie sehen die Finanzen aus?

Mit gleich fünf Rookie-Verträgen lebt es sich gut, Orlando zahlt für sein Team 121 Millionen Dollar und dürfte sich erst in zwei, drei Jahren mit dem Thema Luxussteuer befassen. Mit Ross, Hampton und Moritz Wagner laufen auch nur drei Verträge aus. Orlando kann im Sommer ein Cap-Space-Team sein (bis zu 55 Mio.). Das könnte interessant werden, sollten die Magic im Draft womöglich doch den Jackpot ziehen.

Magic: Der Roster

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Markelle Fultz (16,5)Gary Harris (13)Franz Wagner (5,2)Paolo Banchero (11,1)Wendell Carter Jr. (14,2)
Cole Anthony (3,6)Jalen Suggs (6,9)Bol Bol (2,2)Chuma Okeke (3,4)Moritz Wagner (1,9)
R.J. Hampton (2,4)Terrence Ross (11,5)Caleb Houstan (2)Jonathan Isaac (17,4)Mo Bamba (10,3)
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Orlando Magic: Wo muss nachgebessert werden?

Wir haben es schon angesprochen. Auf den Guard-Positionen fehlt die Qualität, um tatsächlich ein echter Playoff-Anwärter zu sein. Das ist für den Moment nicht schlimm, da sich so Wagner, Banchero und Co. austoben können. Markelle Fultz spielt zwar seine wohl beste Spielzeit in der NBA, ein Lead Guard in einem Team mit Ambitionen ist er aber (noch) nicht.

Im Idealfall ist dieser Mr. X auch noch ein guter Schütze, um die noch offensichtlichen Spacing-Probleme zu lösen. Bei der Suche haben die Magic aber noch Zeit und womöglich finden sie im kommenden Draft einen solchen Spieler.

Orlando Magic: Wer wird am ehesten getradet?

Es ist möglich, dass Orlando zur Deadline überhaupt nichts macht. Kandidaten wären der ewige Terrence Ross oder aber Gary Harris, der schon im Vorjahr bei so ziemlich jedem Contender gehandelt wurde. Im Sommer bekam der Guard einen neuen Zweijahresvertrag, womöglich hat Harris in Orlando doch eine Zukunft.

Warum auch nicht? Harris ist erst 28 Jahre alt und kann als Veteran und 3-and-D-Spezialist helfen, insbesondere wenn sich der Blick für die Magic in den kommenden Jahren ernsthaft in Richtung Playoffs richtet.

Orlando Magic: Wer könnte helfen?

Grundsätzlich besteht keine Not für einen großen Move, aber wenn sich eine Möglichkeit ergibt ... Wäre zum Beispiel ein Fred VanVleet eine Option, sollte Toronto seinen Star-Guard traden wollen? Aus Magic-Sicht wäre ein solcher Deal wohl etwas kurzsichtig, auch wenn ein solcher Trade Orlando eindeutig verbessern würde.

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WASHINGTON WIZARDS (23-26, Platz 9 im Osten)

Die Wizards sind der Inbegriff von Mittelmaß, Spötter könnten meinen, dass die Siegesserie (fünf Erfolge am Stück) mal wieder genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Inzwischen belegen die Hauptstädter Platz neun im Osten, es riecht also mal wieder nach Play-In für Washington.

Das scheint Besitzer und Front Office aber zufriedenzustellen. Die Playoffs sind das Ziel, darüber hinaus ist aber keine klare Vision erkennbar, dass Washington in der Zukunft sich so verbessern kann, dass die Wizards zumindest im erweiterten Kreis der Contender zu verorten ist. Auf der anderen Seite ist im Kader zu viel Qualität, um zu tanken - ein Teufelskreis.

Washington Wizards: Welche Picks können getradet werden?

Die Wizards schulden den New York Knicks noch einen Erstrundenpick (Top-14-geschützt). Dieser Schutz gilt aber bis 2026, auch wenn dieser bis dahin Jahr für Jahr etwas gelockert wird. Somit kann Washington maximal einen First Rounder dealen. Das Aufheben der Protection sollten die Wizards sich sparen, da weiter die Möglichkeit besteht, dass Washington unverhofft in der Lottery etwas reißt. Ansonsten haben die Wizards noch acht Second Rounder.

Washington Wizards: Wie sehen die Finanzen aus?

Die Wizards haben jede Menge Arbeit vor sich, wenn sie nicht zukünftig in der Luxussteuer landen wollen. In dieser Spielzeit liegen sie nach dem Trade von Rui Hachimura nur knapp 1,4 Millionen Dollar darunter, doch mit Kristaps Porzingis und Kyle Kuzma können gleich zwei der drei besten Spieler aus ihren Verträgen aussteigen. Es ist davon auszugehen, dass die Wizards noch den ein oder anderen Trade einfädeln, nur um ein wenig Geld zu sparen.

Wizards: Der Roster

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Monté Morris (9,1)Bradley Beal (43,3)Kyle Kuzma (13)*Kristaps Porzingis (33,8)*Daniel Gafford (1,9)
Delon Wright (7,8)Corey Kispert (3,6)Deni Avdija (4,9)Rui Hachimura (6,3)**Taj Gibson (1,8)
Jordan Goodwin (TW)Johnny Davis (4,8)Will Barton (14,4)Anthony Gill (1,8)Vernon Carey Jr. (1,8)
---Isaiah Todd (1,6)-
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Washington Wizards: Wo muss nachgebessert werden?

Seit der Verletzung von John Wall fehlt ein guter Point Guard. Monté Morris ist zwar solide, aber wohl eher ein starker Backup, der kaum Fehler macht und eine Offense am Laufen halten kann. Alternativ wäre hier auch ein echter Shooter eine gute Option, da Beal ebenfalls das Playmaking übernehmen kann, was er in schöner Regelmäßigkeit auch tut.

Allgemein ist Shooting ein rares Gut in der Hauptstadt. Die "Big Three" liebt die Mitteldistanz und von den Rollenspielern geht nur von Corey Kispert (41,4 Prozent bei 4,4 Versuchen) echte Gefahr aus. Das ist viel zu wenig. Es ist kein Zufall, dass D.C. sowohl bei Versuchen als auch Quoten im unteren Ligadrittel anzusiedeln ist.

Washington Wizards: Wer wird am ehesten getradet?

Mit Hachimura wurde eine Personalie bereits abgehakt. Der nächste Kandidat dürfte Will Barton sein, der komplett aus der Rotation der Wizards gepurzelt ist. Der Vertrag des langjährigen Nuggets-Forwards läuft aus, es ist aber zu bezweifeln, dass man sich in der NBA die Finger nach dem 32-Jährigen leckt.

Der kürzlich gekommene Kendrick Nunn wäre bei dem richtigen Angebot sicher auch zu haben, gleiches gilt für Johnny Davis. Der Nr.10-Pick spielt in Washington überhaupt keine Rolle, sein Trade-Wert dürfte gegen Null tendieren. Was für ein Desaster von einem Pick.

Washington Wizards: Wer könnte helfen?

Es ist kompliziert, da Washingtons Kader nicht wirklich vor Assets strotzt. Ein Trade von Kuzma könnte natürlich einen gewissen Gegenwert bringen, aber scheinbar sind die Wizards gewillt, den 27-Jährigen über den Sommer hinaus zu halten, auch wenn völlig offen ist, ob der Forward überhaupt bleiben möchte.

Washington wird sicherlich nach Veteranen schauen, doch womöglich wäre ein Youngster, der bei einem anderen Team noch nicht gezündet ist, die bessere Option. Saddiq Bey von den Pistons wäre so ein Beispiel. Als Shooter wäre auch Grayson Allen (Bucks) eine Option. Aber wie oben bereits angedeutet: Wo soll die Reise eigentlich hingehen?

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