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NBA: Giannis Antetokounmpo dominiert mit 50 Punkten - Ja Morants Triple Double bringt die Pacers doch noch zu Fall

Von Nikolas Pfannenmüller
Giannis dreht auf.
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Giannis Antetokounmpo fängt gegen die New Orleans Pelicans stark an - und hört noch stärker auf. Die Memphis Grizzlies fangen gegen Indiana schwach an, ehe Ja Morant und Jaren Jackson Jr. die Intensität hochfahren.

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Die Miami Heat kassieren eine bitte Niederlage gegen den Tabellenvorletzten im Osten. Außerdem glänzt Cedi Osman mit einer Dreierquote von 100%.

Terry Rozier und P.J. Washington legten gegen Miami zusammen 58 Punkte auf.
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Charlotte Hornets (15-36) - Miami Heat (28-23) 122:117 (BOXSCORE)

  • Für Miami geht es um die direkte Playoff-Qualifikation, aktuell würde ihnen der sechste Platz reichen. Doch allzu viele Niederlagen gegen schwächere Mannschaften dürfen sie sich nicht mehr leisten, bei den hohen Ambitionen am South Beach sollte die Pleite in Charlotte ein Ausnahme bleiben.
  • Bitter ist vor allem die Tatsache, dass Miami im dritten Viertel noch mit 72:59 führte. Doch Charlotte wollte sich nicht geschlagen geben, ein 24:9-Lauf der Hornets brachte wieder Spannung ins Spiel. Der Gastgeber übernahm die Führung und gab sie im Schlussviertel nicht mehr ab, auch wenn Miamis Schlussoffensive durch Jimmy Butler, Bam Adebayo und Tyler Herro es in sich hatte. Näher als zwei Punkte kamen die Heat allerdings nicht mehr heran. Ein Dreier von LaMelo Ball zum 114:106 zwei Minuten vor Schluss machte alles klar.
  • Bei den Hornets funktionierte vor allem der Schnellangriff, bei Fast Break Points stand es am Ende 25:10 zugunsten der Hornets. Auch im geordneten Halbfeldspiel machte ihre Offense einen starken Eindruck. Das sah auch Miamis Head Coach Erik Spoelstra so: "Sie hatten eine Menge Verletzungen, aber wenn alle gesund sind, kann dieses Team ganz anders scoren, als es ihre Zahlen in dieser Saison vermuten lassen. Wir haben defensiv nicht gut gearbeitet, sie haben viele leichte Punkte erzielt, die das Momentum des Spiels schnell verändert haben."
  • Terry Rozier überragte mit 31 Punkten (11/19 FG, 6 Rebounds, 7 Assists, 2 Turnover) und übertrumpfte damit seinen Backcourt-Partner Ball, der auf 19 Punkte (7/17 FG) und ebenfalls 7 Assists kam, aber auch 7 Turnover verbuchte. Gordon Hayward brachte das Kunststück fertig, 20 Punkte zu erzielen, ohne dabei einen Zweier, Dreier oder Freiwurf danebenzusetzen. Auch P.J. Washington hatte einen guten Tag mit 27 Punkten (11/19 FG) und 5 Assists.
  • Bester Werfer bei den Gästen war Butler mit 28 Punkten (11/14 FG), der Star nahm jedoch keinen einzigen Dreier. Ganz anders Herro, der 5 seiner 9 Dreier traf und am Ende auf 24 Zähler (9/21 FG) kam. Abgesehen von Herro strahlte Miami allerdings zu wenig Gefahr aus der Distanz aus. Adebayo beendete das Spiel mit 17 Punkten, 6 Assists und nur 4 Rebounds.
Ja Morant legt gegen die Pacers ein Triple Double auf.
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Memphis Grizzlies (32-18) - Indiana Pacers (24-28) 112:100 (BOXSCORE)

  • Vor dem Duell gegen die Pacers hatten die Grizzlies fünf Spiele in Folge verloren - allesamt auswärts und drei davon denkbar knapp. Für das Ende dieser Niederlagenserie sprach aber, dass sie von 23 Heimspielen bisher 20 gewannen und gegen die Pacers endlich wieder zuhause antraten. Doch zunächst taten sich die Grizzlies gegen das junge Pacers-Team schwerer als erwartet.
  • Obwohl die Pacers zuletzt neun der letzten zehn Spiele verloren, war der Start für das Team von Coach Rick Carlisle äußerst vielversprechend. Ein 27:12-Lauf im zweiten Viertel bescherte den Gästen eine komfortable Führung, die höchste Führung der Pacers betrug 19 Punkte.
  • Memphis musste zwar mit Steven Adams und Desmond Bane verletzungsbedingt auf zwei wichtige Spieler verzichten, aber das konnte trotzdem nicht als Entschuldigung gelten. Gerade die defensive Intensität ließ zu wünschen übrig. Erst nach der Pause steigerte sich das zweitbeste Team der Western Conference, die zweistellige Führung der Gäste schmolz dahin. Durch einen 13:2-Lauf Anfang des vierten Viertels ging Memphis in Führung und behielt in der Schlussphase einen kühlen Kopf.
  • Vor allem Jaren Jackson Jr. fand seinen Rhythmus in Hälfte zwei. Er führte sein Team im Scoring an (28 Punkte, 8 Rebounds, 5 Blocks), während Ja Morant (27 Punkte, 15 Assists, 10 Rebounds) ein Triple Double gelang. Brandon Clarke blieb bei 13 Punkten fehlerfrei aus dem Feld (5/5 FG), dagegen war Dillon Brooks nicht annähernd so treffsicher (5 Punkte, 2/11 FG).
  • Bei den Pacers überzeugte Ben Mathurin mit 27 Punkten und 8 Rebounds. Aaron Nesmith (16 Punkte) und Myles Turner (15 Punkte) wussten in Ansätzen zu gefallen. Die größte Hoffnung der Pacers-Fans liegt aber auf einem Spieler, der gar nicht auf dem Spielberichtsbogen stand: Tyrese Haliburton, der seit zwei Wochen wegen Beschwerden am Ellbogen und Knie kein Spiel mehr bestritten hat. Seine beiden Vertreter T.J. McConnell (0 Punkte, 0/5 FG, 7 Assists, 5 Turnover) und Andrew Nembhard (12 Punkte, 5/13 FG, 1/7 Dreier) machten zu viele Fehler. Insgesamt unterliefen den Pacers 18 Ballverluste, den Grizzlies nur halb so viele.
Cedi Osman blieb gegen die Clippers fehlerfrei von hinter der Dreierlinie.
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Cleveland Cavaliers (31-21) - L.A. Clippers (28-25) 122:99 (BOXSCORE)

  • Für die Clippers stand der zweite Teil eines Back-to-Backs an. Nachdem Kawhi Leonard und Paul George am Tag zuvor gegen Atlanta geglänzt hatten, wurden die beiden Stars gegen Cleveland geschont. Offiziell hieß es, dass George und Leonard wegen Problemen im rechten Knie ausfallen, auch Reggie Jackson war aufgrund von Schmerzen in seiner rechten Achillessehne nicht dabei. Da zudem John Wall und Marcus Morris Sr. weiter verletzt fehlen, war die dünne Rotation der Clippers zu keiner Zeit dem Ansturm der Cavaliers gewachsen.
  • Das erste Viertel ging mit 31:15 an die Cavaliers. Auch im weiteren Verlauf des Spiels behielten die Cavaliers die Kontrolle, mit +30 ging es in die Pause. In der zweiten Halbzeit konnten die Clippers den Rückstand nicht mehr reduzieren. Die Clippers waren nicht nur defensiv überfordert, sondern hatten auch offensiv große Mühe, sich offene Würfe zu erspielen - und diese anschließend zu treffen. Von ihren 19 Dreiern verwerteten die Clippers nur 2. Die Cavaliers zeigten sich von der Wurfkrise ihres Gegners unbeeindruckt und versenkten 20 von 33 Dreier (60,6 Prozent). Zwischenzeitlich waren die Cavaliers mit 40 Punkten vorne.
  • Cedi Osman, der mit einem Mikrophon verkabelt war, stellte mit 29 Punkten sein Career-High ein. Nach einem vergebenen freien Korbleger scherzte der türkische Nationalspieler: "Ich bin besser bei Dreiern als bei Korblegern". An diesem Abend war er es tatsächlich. Seine Dreierquote von 100 Prozent bei 7 Versuchen war das Highlight des Spiels.
  • Da das Spiel schon früh klar zugunsten der Cavaliers entschieden schien, waren die Verschnaufpausen für die Stars länger als bei normalen NBA-Spielen. Donovan Mitchell erzielte 9 seiner 11 Punkte im ersten Viertel und spielte insgesamt nur 20 Minuten. Darius Garland machte in 23 Minuten ein Double Double perfekt (16 Punkte, 10 Assists). Jarrett Allen verzeichnete 15 Zähler, 8 Rebounds, aber auch 5 Turnover.
  • Aufseiten der Clippers tat sich Brandon Boston Jr. mit 24 Punkten hervor. Moses Brown konnte ebenfalls auf sich aufmerksam machen (13 Punkte, 16 Rebounds). Jason Preston erzielte mit 12 Punkten und 8 Rebounds Saisonbestleistungen. Ivica Zubac kam nur auf 2 Punkte (0/5 FG) und 7 Rebounds. Nach dem Spiel lobte Clippers-Coach Tyron Lue die Entwicklung seines Ex-Teams: "Es begann mit dem Trade von Jarrett Allen, der nicht von dieser Welt war, und die Verpflichtung von Donovan Mitchell in diesem Jahr hat sie aufs nächste Level gebracht."
Giannis überragt gegen die Pelicans.
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Milwaukee Bucks (32-17) - New Orleans Pelicans (26-24) 135:110 (BOXSCORE)

  • Gegen ein dezimiertes Pelicans-Team (ohne Zion Williamson, Brandon Ingram und Dyson Daniels) dominierten die Bucks das Spiel von Beginn an. Im ersten Viertel (37:19) stellte der Meister von 2021 die Weichen für den vierten Sieg in Serie.
  • Für die Pelicans war der Auftritt in Milwaukee ein Back-to-Back. Schon durch die Niederlage gegen die Washington Wizards am Vortag war New Orleans auf Platz fünf im Westen zurückgefallen. Das Team droht den Heimvorteil in den Playoffs doch noch zu verspielen. Gegen die Bucks setzte es die achte Niederlage in Folge. Gerade bei den Rebounds (38:57) konnten die Pelicans nicht mithalten.
  • Giannis Antetokounmpo legte eine eindrucksvolle Effizienz an den Tag und kam auf spektakuläre 50 Punkte bei 20 von 26 aus dem Feld, dazu traf er 3 von 4 Dreiern. Es war das zweite 50-Punkte-Spiel von Giannis in dieser Saison, vor dem Start des vierten Viertels hatte er "erst" 35 Punkte verbucht. Außerdem holte der Grieche 13 Rebounds und gab 4 Assists. Zweitbester Punktesammler bei den Bucks war Jrue Holiday (17 Punkte, 6 Assists). Brook Lopez steuerte 16 Punkte und 8 Rebounds bei. Khris Middleton kam in 18 Minuten auf 9 Zähler und 4 Assists.
  • Bei den Pelicans waren Kira Lewis Jr. (15 Punkte, 7/11 FG), Jonas Valanciunas (16 Punkte), Trey Murphy III (16 Punkte) und Jose Alvarado (18 Punkte, 4/12 FG, 6 Assists) die erfolgreichsten Punktesammler. Larry Nance Jr. glückte ein Double Double mit 10 Punkten und 12 Rebounds. Insgesamt fehlte den Pelicans aber die Star- und Scoring-Power.
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