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NBA: Dallas Mavericks verlieren erneut ohne Luka Doncic - Bulls-Big Nikola Vucevic erlegt fahrige Warriors

Von Philipp Jakob
Jaden Hardy
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Die tapferen Dallas Mavericks haben ohne Luka Doncic die nächste Pleite kassiert, ein Rookie ist dabei ein Lichtblick. Die Warriors finden derweil kein Mittel gegen Nikola Vucevic, leisten sich zu viele Fehler und verschenken damit acht Dreier von Klay Thompson.

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Die Knicks setzen ihren Siegesszug in Detroit fort, die dezimierten Clippers schlagen die Rockets dank eines dominanten vierten Viertels. Die Thunder glänzen auch in Brooklyn und Nikola Jokic rettet die Nuggets per Gamewinner.

Julius Randle
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Detroit Pistons (12-35) - New York Knicks (25-19) 104:117 (BOXSCORE)

  • Seit November 2019 warten die Pistons auf einen Sieg gegen die New York Knicks und auch im elften direkten Aufeinandertreffen seither geht das Warten weiter. Vor allem Julius Randle scheint der Gegner aus der Motor City irgendwie zu liegen, in den vier Duellen in dieser Saison legte er knapp 30 Punkte pro Spiel auf. Dieses Mal waren es sogar 42 Punkte und 15 Rebounds - eine 40/15-Statline gab es bei den Knicks seit Patrick Ewing 1996 nicht mehr!
  • "Ich bin mir nicht sicher, ob das irgendwas mit Detroit zu tun hat. Ich kann gegen jedes Team meine Würfe bekommen", sagte Randle im Anschluss selbstbewusst. Der Big machte gemeinsam mit Jalen Brunson von Beginn an Druck, sodass sich New York bereits in Halbzeit eins bis auf +20 absetzte. Detroit kämpfte sich zurück in Schlagdistanz, doch ein 10:2-Lauf der Gäste zu Beginn des Schlussabschnitts, der auf 100:82 stellte, machte alles klar.
  • An diesem Run hatte auch Immanuel Quickley (17) seinen Anteil, ansonsten waren aber Randle, der 15 seiner 24 Wurfversuche im Korb versenkte, und Brunson (27) die dominierenden Akteure bei den Knicks. Isaiah Hartenstein sammelte in 12 Minuten Einsatzzeit 3 Punkte und 5 Rebounds. Die Knicks haben nun aus den vergangenen acht Spielen sieben Siege geholt.
  • Bei den Pistons waren Saddiq Bey (5/10 Dreier) und Jaden Ivey mit jeweils 21 Zählern die besten Scorer, der Rookie sammelte zudem jeweils 6 Rebounds und Assists. Von der Bank machten zudem Kevin Knox (16, 5/6 FG) sowie Alec Burks (14, 4/6 Dreier) positiv auf sich aufmerksam.
Kawhi Leonard
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L.A. Clippers (23-22) - Houston Rockets (10-33) 121:100 (BOXSCORE)

  • Auf beiden Seiten fehlten wichtige Akteure. Die Clippers mussten ohne Paul George (Oberschenkel), John Wall (Bauchmuskelzerrung, mindestens zwei Wochen Pause) und Marcus Morris (Knie) auskommen, Rockets-Starter Jalen Green sowie Jae'Sean Tate wurden von der NBA für ein Spiel suspendiert, da sie bei der Rangelei zwischen den Kings und Rockets am Freitag die Bank in Richtung Spielfeld verlassen hatten. Dennoch gebührt Houston Respekt, drei Viertel lang konnten sie gegen die 61 Punkte von Kawhi Leonard und Terance Mann gut gegenhalten.
  • Mann stellte mit 31 Zählern bei 12/16 aus dem Feld und 5/8 von Downtown einen neuen Karrierebestwert auf, auch ein Buzzerbeater von der Mittellinie in einem wilden Finish der ersten Halbzeit war dabei. Leonard folgte mit 30 Punkten, 6 Rebounds und 4 Assists. Den Großteil dieser Produktion lieferte das Duo in den besagten ersten drei Vierteln, dennoch ging es nur mir 91:90 für die Gastgeber in den Schlussabschnitt.
  • Dann aber hatte Houston nichts mehr zu melden. Norman Powell erzielte 10 seiner 18 Zähler im letzten Durchgang und führte damit das dominante 30:10-Viertel der Clippers an. Offensiv ging bei den Rockets nun gar nichts mehr (5/20 FG, 0/7 Dreier), während sich L.A. mit einem17:2-Lauf schnell etwas Abstand verschaffte und nichts mehr anbrennen ließ.
  • Zuvor hatten vor allem Eric Gordon (24, 8/16 FG) und Kenyon Martin Jr. (22, 9 Rebounds) starke Leistungen gegen eine lange schwache Clippers-Defense gezeigt, im vierten Viertel kamen aber auch von diesen beiden zusammengerechnet nur noch 2 Zählerchen. Alperen Sengün legte noch 15 Punkte, 8 Rebounds sowie 6 Assists bei 6 Turnover auf. Die Rockets haben damit zehn Spiele in Folge verloren.
Stephen Curry, Klay Thompson
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Chicago Bulls (20-24) - Golden State Warriors (21-22) 132:118 (BOXSCORE)

  • Was den Pistons nicht gelang, machten die Bulls am späten Sonntagabend besser: gegen einen Angstgegner zu gewinnen. Chicago hatte die vergangenen elf Spiele gegen Golden State allesamt verloren, dank eines dominanten Auftritts von Nikola Vucevic und tonnenweise Warriors-Fehlern holten die Bulls nun aber doch den ersten Sieg gegen die Dubs seit März 2017.
  • Die frühe Tip-Off-Zeit schien den Gästen von der Westküste nicht sonderlich zu taugen. Golden State kam überhaupt nicht in die Partie und lag im ersten Viertel bereits mit 17 Zählern im Hintertreffen. Die Antwort mit zweiten Viertel hatte es in sich (42:24), insbesondere Klay Thompson ballerte sich nun in einen Rhythmus. Er beendete die Partie mit 26 Punkten bei 8/15 Dreiern.
  • Stephen Curry schnappte sich ein Double-Double (20, 10 Rebounds, 3/10 Dreier), Jordan Poole streute 15 Zähler von der Bank ein, als Team versenkten die Warriors 21/51 von Downtown. Das reichte jedoch nicht zum Sieg, da sich die Dubs mit eigenen Fehlern das Leben selbst schwer machten. Die Statistiker verzeichneten 23:10 Turnover, aus diesen Ballverlusten generierte Chicago 31 Punkte.
  • Zusätzlich bekam Golden State Vucevic nicht in den Griff. Der Big stellte die Gäste sowohl in der Zone, als auch mit seinem Jumper (5/10 Dreier) vor Probleme, er stellte seinen Karrierebestwert von 43 Punkten ein (18/31 FG) und sammelte 13 Rebounds, 4 Assists sowie 4 Steals. Mit mehreren Triples verhalf er Chicago zu einem 14:5-Start in den Schlussabschnitt, so setzten sich die Hausherren entscheidend ab.
  • Vucevic erzielte 16 Punkte allein im vierten Viertel und hielt die Gäste damit auf Abstand. Zach LaVine lieferte mit 27 Zählern gute Unterstützung, obwohl der Dreier nicht fallen wollte (1/8), Coby White kam auf 15 Punkte von der Bank. DeMar DeRozan musste erneut verletzungsbedingt passen, dennoch beendete Chicago die drei Spiele andauernde Pleitenserie und reist nun mit einem guten Gefühl zum Paris Game gegen die Pistons über den großen Teich.
Shai Gilgeous-Alexander
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Brooklyn Nets (27-15) - Oklahoma City Thunder (21-23) 102:112 (BOXSCORE)

  • Was für ein Lauf der jungen Thunder: Drei Erfolge am Stück auswärts gegen die Sixers, Bulls und nun gegen die Nets, sechs Siege aus den vergangenen acht Spielen, vier davon gegen Teams mit einer positiven Bilanz. Dank Shai Gilgeous-Alexander, Josh Giddey sowie eines späten Dreierfeuerwerks konnte auch Brooklyn die Thunder nicht stoppen.
  • 36 Minuten lang verlief das Spiel relativ ausgeglichen, zwischenzeitlich mit leichten Vorteilen für die Hausherren. Im Schlussabschnitt fing OKC dann aber Feuer. Vier Dreier in Folge Mitte des Durchgangs brachten den Gästen einen kleinen Vorsprung, den das Tandem SGA/Giddey bis auf +12 ausbaute. Ohne den verletzten Kevin Durant und mit einem schwächelnden Kyrie Irving fehlte es den Nets in dieser Phase an offensiver Durchschlagskraft, um dagegenzuhalten.
  • Brooklyn traf im letzten Viertel nur noch knapp 35 Prozent aus dem Feld, die Thunder standen dagegen bei 65 Prozent Feldwurfquote und 5/8 Dreier, der Abschnitt ging mit 37:22 an OKC. Giddey erzielte 11 seiner 28 Punkte in diesem Viertel, zusätzlich schnupperte er an einem Triple-Double (9 Rebounds, 9 Assists, nur 1 Turnover). Auch Gilgeous-Alexander erzielte 28 Punkte, Luguentz Dort steuerte 22 Zähler bei 5/7 Dreier bei.
  • Irving beendete die Partie mit mageren 15 Punkten, vor allem sein Jumper wollte an diesem Abend nicht fallen (7/20 FG, 1/7 Dreier). Dafür avancierte Seth Curry zum Nets-Topscorer von der Bank (23), Nic Claxton sammelte 17 Punkte, 13 Rebounds sowie 4 Blocks, Ben Simmons musste mit Rückenproblemen aussetzen. Brooklyn hat nun beide Spiele seit der KD-Verletzung verloren.
Sacramento Kings
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San Antonio Spurs (13-31) - Sacramento Kings (24-18) 119:132 (BOXSCORE)

  • Gleich mehrfach machten sich im Laufe des Abends zahlreiche Kings-Fans in San Antonio bemerkbar. Spätestens in den finalen Sekunden waren nur noch die Anhänger der Gäste zu hören, als "Light the Beam"-Sprechchöre durch das Rund schallten. Hinter 29 Punkten von Harrison Barnes (8/11 FG, 4/6 Dreier) feierte Sacramento den vierten Sieg in Folge.
  • Bereits im dritten Viertel waren die Kings-Fans deutlich zu hören, als sich Sacramento dank eines 39:26-Abschnitts zwischenzeitlich bis auf 14 Zähler absetzte. Im Schlussabschnitt kämpften sich die Hausherren mit mehreren Dreiern nochmal auf -5 heran. Keldon Johnson hatte sogar die Möglichkeit, noch weiter zu verkürzen, doch sein nächster Versuch von Downtown endete als Airball. Anschließend ließen sich die Kings den Erfolg nicht mehr nehmen.
  • Das hatte auch viel mit De'Aaron Fox zu tun. Der Point Guard erzielte 11 seiner 23 Punkte im letzten Viertel, nachdem Barnes vor allem im dritten Durchgang stark war. Davion Mitchell hatte ebenfalls in der Crunchtime seine Momente (9 von 19 Punkten im vierten Viertel), Domantas Sabonis flirtete mit einem Triple-Double (18, 18 Rebounds, 8 Assists).
  • Johnson erzielte 20 Punkte für die Spurs, hatte aber doch einige Probleme beim Abschluss (8/25 FG, 2/10 Dreier). Besser machten es Josh Richardson (21, 4/6 Dreier) und vor allem Jakob Pöltl. Der Österreicher legte einen richtig guten Start hin, avancierte zum Topscorer seines Teams und beendete das Spiel mit 23 Zählern bei 10/12 aus dem Feld, 7 Rebounds und 2 Blocks. Die fünfte Pleite in Folge konnte er aber nicht verhindern.
Franz Wagner
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Denver Nuggets (30-13) - Orlando Magic (16-28) 119:116 (BOXSCORE)

  • In den finalen Sekunden eilte mal wieder Nikola Jokic zur Rettung - und wie! Gegen die Defense von Franz Wagner schickte der zweifache MVP mit herunterlaufender Uhr einen eiskalten Stepback-Dreier auf die Reise, der 0,2 Sekunden vor dem Buzzer durch den Ring flutschte. Statt Overtime hieß es doch noch: Sieg für die Nuggets.
  • Es war das Sahnehäubchen auf seinem 12. Triple-Double der Saison, Jokic hatte am Ende 17 Punkte (8/11 FG), 14 Assists und 10 Rebounds auf dem Konto. Sein entscheidender Dreier war der erste und einzige Wurfversuch des Jokers im vierten Viertel. Bester Nuggets-Scorer war Aaron Gordon (25, 9/13 FG, 8 Rebounds, 5 Assists), Jamal Murray kam auf 18, Michael Porter Jr. auf 16 Zähler.
  • Denver schien die Partie über weite Teile des Spiels im Griff zu haben, zur Halbzeit lagen die Gastgeber mit +15 in Front. Dann schlichen sich aber immer mehr Unkonzentriertheiten und Fehler ein (7 von 16 Turnover im dritten Viertel) und Orlando war zurück im Spiel. Bol Bol brachte den Magic gegen sein Ex-Team im letzten Durchgang gar wieder die Führung, bevor beide Teams bis in die Schlusssekunden Buckets austauschten.
  • Fleißigster Punktesammler bei den Magic war Markelle Fultz (20, 7 Rebounds, 6 Assists, 5 Turnover bei 8/10 FG), der kurz vor dem Ende aber auch einen Freiwurf zur potenziellen Führung liegen ließ. Ansonsten wusste Franz Wagner besonders in Halbzeit zwei zu gefallen (insgesamt 19, 5 Rebounds, +21). Paolo Banchero kam auf 18 Zähler, Bol auf 17 von der Bank und Moritz Wagner legte 8 Punkte sowie 5 Rebounds in 15 Minuten Einsatzzeit auf.
Jaden Hardy
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Portland Trail Blazers (21-22) - Dallas Mavericks (24-21) 140:123 (BOXSCORE)

  • Fünf Spiele hat Luka Doncic in dieser Saison verpasst, alle fünf haben die Mavs verloren, so auch dieses Mal. Allerdings schlug sich Dallas im zweiten Teil des Back-to-Backs in Portland mehr als achtsam, vor allem Spencer Dinwiddie und Rookie Jaden Hardy wehrten sich lange tapfer. Im vierten Viertel fielen die Gäste aber auseinander.
  • Beim Start in den Schlussabschnitt stand es nur 95:98 aus Mavs-Sicht, was in Anbetracht der Doncic-Abhängigkeit durchaus als Erfolg gewertet werden durfte. Dann allerdings versenkten Damian Lillard und Jusuf Nurkic mehrere Dreier hintereinander und starteten einen 12:0-Lauf. Das war zu viel für die Mavs, defensiv waren nun alle Scheunentore offen. Der Abschnitt ging mit 42:28 an Portland, der Vorsprung der Hausherren wuchs auf bis zu 26 Punkte an.
  • Insbesondere Lillard und Nurkic waren nun kaum mehr zu stoppen. Der Point Guard erzielte 16 seiner 40 Punkte im letzten Durchgang, dabei richtete er sowohl mit seinen Jumpern (10/17 FG, 4/9 Dreier) als auch mit seinen Trips an die Freiwurflinie (16/16 FT) einiges an Schaden an. Nurkic kam auf 20 Zähler, genau wie Jerami Grant (4/5 Dreier) und Anfernee Simons.
  • Neben dem geschonten Doncic fehlte den Mavs auch Tim Hardaway Jr. (Knöchel), immerhin meldete sich Christian Wood wieder fit. Der Big erzielte zwar 23 Punkte und sammelte 16 Rebounds, doch von Downtown fehlte der Rhythmus (1/8 Dreier, 8/22 FG). Dinwiddie war Mavs-Topscorer mit 28 Zählern, dazu verteilte er 9 Assists. Hardy pulverisierte sein Career-High und kam auf 25 Punkte (8/17 FG, 3/10 Dreier). Die Mavs haben auf ihrem Auswärtstrip nun vier von fünf Spielen verloren, als nächstes geht es zuhause gegen die Hawks.

Los Angeles Lakers (19-24) - Philadelphia 76ers (27-16) 112:113 (SPIELBERICHT)

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