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NBA: Stephen Curry on fire, Golden State Warriors kratzen am Dreier-Rekord - Zoff zwischen Rudy Gobert und den Thunder

Von Philipp Jakob
8 Dreier von Stephen Curry, 17 weitere von den Kollegen - die Warriors sind gegen Houston on fire!
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Was für ein Dreierfeuerwerk der Golden State Warriors - und trotzdem müssen Stephen Curry und Co. im vierten Viertel nochmal kurz um den Sieg zittern. Am Ende ist der brandheiße Splash Brother aber zu viel für die Rockets. Zwischen den Wolves und Thunder gibt es Zoff.

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Derweil feiern die Kings einen Blowout in L.A., Milwaukee ist auch ohne die Stars siegreich und Toronto überrollt die Wagner-Brüder. Die Mavs waren schon am Samstagabend erfolgreich - mit ihrer ganz eigenen Dreier-Show im Madison Square Garden.

New York Knicks (10-13) - Dallas Mavericks (11-11) 100:121 (SPIELBERICHT)

Die Kings haben gut lachen: Gegen die Clippers feiern Domantas Sabonis und Co. einen Blowout-Sieg.
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L.A. Clippers (13-11) - Sacramento Kings (12-9) 96:123 (BOXSCORE)

  • "Light the beam"-Sprechchöre selbst in L.A.! In den finalen Minuten des Gastspiels der Kings bei den Clippers waren nur noch die Gästefans aus Sacramento zu hören, die Clippers-Anhänger hatten schon längst die Arena verlassen oder ihnen war einfach nicht nach Feiern zumute. Verständlich bei einer 27-Punkte-Klatsche, ihrer höchsten Niederlage der Saison.
  • Der starke Domantas Sabonis gab früh den Takt an, 15 seiner 24 Punkte (bei 10/11 aus dem Feld, dazu 6 Assists und 5 Rebounds) erzielte er im ersten Viertel, das Sacramento mit 38:24 für sich entschied. Den zweiten Abschnitt eröffneten die Gäste mit einem 18:4-Lauf und da war die Partie eigentlich schon entschieden. Der Vorsprung wuchs auf 28 Punkte im zweiten Durchgang an, später waren es bis zu 31 Zähler. Spannend wurde es nicht mehr.
  • "Während sich alle anderen erst aufwärmen müssen, bin ich immer bereit", meinte Sabonis, dessen Arbeitstag bereits nach 26 Minuten beendet war, zu seinem heißen Start. Rookie Keegan Murray lieferte gute Unterstützung (23), während sich De'Aaron Fox etwas zurückhielt (14, 5/12 FG). Malik Monk steuerte 13 Punkte von der Bank bei.
  • Bei den dezimierten Clippers lief dagegen kaum etwas zusammen. Als Team versenkte L.A. nur 35,5 Prozent der Feldwurfversuche, nur zwei Starter knackten die Double Digits (je 13 von Terance Mann und Ivica Zubac, der Center dazu mit 15 Rebounds). Brandon Boston Jr. nutzte die ausgedehnte Garbage Time für 18 Zähler. Immerhin dürfen sich die Clippers offenbar Hoffnungen auf die Comebacks ihrer Stars beim anstehenden Auswärtstrip machen. Gegen Sacramento fehlten Paul George, Kawhi Leonard, Norman Powell und Luke Kennard.
6 Blocks! Brook Lopez räumte gegen die Hornets in der Zone ordentlich auf.
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Charlotte Hornets (7-16) - Milwaukee Bucks (16-6) 96:105 (BOXSCORE)

  • Seit der Saison 2018/19 hat kein Team eine bessere Bilanz in Partien direkt nach einer Niederlage als die Bucks. 71,1 Prozent dieser Spiele gehen an Milwaukee, da war es fast nur logisch, dass das Top-Team der Eastern Conference 24 Stunden nach der Pleite gegen die Lakers gegen das Kellerkind aus Charlotte gewinnen würde. So kam es dann auch - obwohl die Bucks auf die meisten ihrer Stars verzichteten.
  • Giannis Antetokounmpo wurde im Back-to-Back genau wie Khris Middleton und Jrue Holiday geschont, dafür waren Bobby Portis und Brook Lopez noch da. Ersterer führte seine Farben mit 20 Punkten (dazu 8 Rebounds und 7 Assists) beim Scoring an, Lopez räumte derweil in der Zone auf und hielt die Defense mit 6 Blocks zusammen (dazu 14 Punkte). Milwaukee hielt die Hornets bei unter 40 Prozent aus dem Feld, zudem traf Charlotte auch aus der Distanz wenig (5/24 Dreier).
  • So fehlte es Charlotte letztlich an Firepower, um sich nochmal von einem 14-Punkte-Rückstand zurückzukämpfen. Immerhin verkürzten die Hausherren wenige Minuten vor Schluss auf -6, doch dann ließen sie entweder gute Möglichkeiten von Downtown liegen oder Lopez oder Portis spielten den Spielverderber.
  • Terry Rozier (26), Kelly Oubre Jr. (20) und Jalen McDaniels (21) knackten jeweils die 20er-Marke, doch die beiden Erstgenannten hatten ebenfalls Probleme mit ihrem Wurf (Rozier: 1/7 Dreier, Oubre Jr.: 4/14 FG). Das galt insbesondere für P.J. Washington. Der 24-Jährige setzte alle seiner 13 (!) Wurfversuche daneben, bis zum Rekord der meisten Fehlwürfe ohne Treffer von Tim Hardaway fehlte aber noch ein bisschen (0/17 FG in 1991/92).
Franz Wagner und die Magic-Starter werden von den Raptors überrannt.
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Toronto Raptors (12-11) - Orlando Magic (5-19) 121:108 (BOXSCORE)

  • Auch die Raptors hatten etwas gutzumachen nach der Klatsche gegen Brooklyn am Vortag. Das taten sie bereits im ersten Viertel. Angeführt von O.G. Anunobys Saisonbestwert mit 32 Punkten (12/17 FG) überrollten die Hausherren die dezimierten Gäste aus Florida. Orlando kassierte damit die achte Pleite in Folge.
  • Der erste Abschnitt ging mit 36:22 an die Kanadier, die allein in dieser frühen Phase der Partie fünf Dunks sowie 26 Punkte in der Zone markierten. Ohne den erneut fehlenden Wendell Carter Jr. hatte Orlando unter dem Korb wenig entgegenzusetzen, auch die eigene Offense fand nie in ihren Rhythmus. Vier der fünf Magic-Starter um die Wagner-Brüder Moritz (5, 2/7 FG) und Franz (9, 4/8 FG, nur 1 Rebound und 1 Assist, -31) blieben das komplette Spiel über in Single Digits.
  • Toronto setzte sich bis zur Pause bis auf 17 Zähler ab, im dritten Viertel wurden es bereits 33 Punkte Differenz. Neben Anunoby zeigten Pascal Siakam (26, 10 Assists und 8 Rebounds, 9/15 FG) und Scottie Barnes (17, 14 Rebounds bei 8/10 FG) starke Auftritte, Fred VanVleet kam noch auf 13 Zähler sowie 7 Assists. Alles klappte dann aber selbst bei den Raptors nicht, gegen einen 360-Dunk von Anunoby im Fastbreak hatte Bol Bol per Chasedown-Block noch etwas einzuwenden.
  • Der Big war ohnehin einer der wenigen Lichtblicke bei Orlando. Mit 18 Punkten (7/8 FG) war er gemeinsam mit Ex-Raptor Terrence Ross Topscorer der Gäste, darunter fanden sich ein paar Highlight-Plays wie dieser Coast-to-Coast-Slam. Allerdings leistete sich Bol auch 5 Turnover. Top-Rookie Paolo Banchero hatte ebenfalls zu kämpfen (9, 2/8 FG), Admiral Schofield (13) und Cole Anthony (12) legten von der Bank eine zweistellige Punkteausbeute auf.
Rudy Gobert zofft sich mit Thunder-Forward Kenrich Williams - und wird zum Duschen geschickt
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Minnesota Timberwolves (11-12) - Oklahoma City Thunder (10-13) 128:135 (BOXSCORE)

  • Acht Technische Fouls, eine Ejection - bei Wolves vs. Thunder ging es durchaus hitzig zur Sache. Bereits im zweiten Viertel wurde Rudy Gobert zum Duschen geschickt, nachdem er nach einer Kollision mit Kenrich Williams gegen den Thunder-Forward nachgetreten und ihm ein Bein gestellt hatte. Die anschließende Rangelei konnte zwar schnell aufgelöst werden, doch viel Positives gab es auch im Anschluss für die Wolves nicht zu vermelden.
  • Neben dem verletzten Karl-Anthony Towns fehlte nun also auch die zweite Frontcourt-Stütze, zuvor hatte Gobert in seinen 9 Spielminuten 6 Punkte und 4 Rebounds aufgelegt. Die insgesamt guten Guards D'Angelo Russell (27, 6 Assists, 10/16 FG), Anthony Edwards (26, 6 Steals, 5 Turnover, 10/22 FG) und Jaylen Nowell (21 von der Bank) waren dann jedoch auf sich allein gestellt. Im vierten Viertel ging Minnesota die Puste aus.
  • Defensiv hatten die Wolves keine Antwort mehr auf die jungen Wilden aus Oklahoma City, die allein im letzten Durchgang 20 Punkte in der Zone erzielten (MIN: 6) und über 60 Prozent ihrer Wurfversuche im Korb unterbrachten. Das Resultat war ein 18:3-Lauf Mitte des Abschnitts, der einen Rückstand in einen komfortablen Vorsprung verwandelte.
  • Bester Scorer bei den Gästen war wieder einmal Shai Gilgeous-Alexander mit 33 Punkten (10/17 FG), der von einer Hüftprellung zurückkehrte. SGA verteilte zudem 6 Assists, noch besser machte es Josh Giddey mit 21 Zählern, 7 Vorlagen und 12 Rebounds. Lu Dort erzielte 18 Punkte. Insgesamt sieben Thunder-Spieler scorten zweistellig, darunter Rookie Jalen Williams, der alle seine 11 Punkte im Schlussabschnitt beisteuerte.
8 Dreier von Stephen Curry, 17 weitere von den Kollegen - die Warriors sind gegen Houston on fire!
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Golden State Warriors (13-11) - Houston Rockets (6-17) 120:101 (BOXSCORE)

  • 25 erfolgreiche Dreier bei den Warriors, gerade mal 3 dünne Triples bei den Rockets - da darf man von einem heftigen Blowout zugunsten des amtierenden Champions ausgehen. Eigentlich. Doch obwohl die Dubs angeführt von 30 Punkten von Stephen Curry am Dreier-Franchise-Rekord kratzten (27 in einem Spiel im Mai 2021), mussten die Hausherren im vierten Viertel nochmal zittern.
  • Schon in Halbzeit eins sprach eigentlich viel für einen Blowout. Golden State hämmerte den Texanern im ersten Viertel 7 Dreier um die Ohren und setzte sich früh zweistellig ab. Der Vorsprung wuchs vor der Pause auf 25 Punkte an, da nicht nur Curry, sondern auch die Teamkollegen brandheiß waren. Dann robbten sich die Rockets aber zurück in die Partie, dank zahlreicher Trips an die Freiwurflinie (18/20 zu 5/10 bei den Dubs) und guter Arbeit an den Brettern (45:35, 14:6 Offensiv-Rebounds).
  • Im Schlussabschnitt waren die Rockets bis auf 4 Zähler dran, dann lieferte Curry die Antwort - natürlich von Downtown. Wenig später stieg Moses Moody (11, 3/3 Dreier) in den Spaß mit ein, dann folgten erneut Dreier von Curry und Andrew Wiggins. Golden State zog wieder zweistellig davon und blickte nicht mehr zurück.
  • Der Chefkoch hatte am Ende 8/17 Triples auf dem Konto und verteilte zusätzlich zu seinem Scoring 10 Assists. Wiggins stand bei 36 Zählern und 8/10 Dreiern (Career-High eingestellt), Jordan Poole steuerte als Starter für den im Back-to-Back geschonten Klay Thompson 21 Punkte (5/8 3FG) bei. Sowohl bei Poole als auch bei Curry gab es allerdings kurze Schreckmomente, beide knickten übel mit dem Knöchel um. Sie konnten aber weiterspielen.
  • Die Dubs verzeichneten in der zweiten Halbzeit 15 Spielminuten lang keinen einzigen erfolgreichen Zweier - das Scoring kam ausschließlich von Downtown. Diese Serie riss auch nur, als Wiggins bei seinem nächsten Treffer mit der Zehenspitze auf der Linie stand, insgesamt versenkte Golden State 25/52 aus der Distanz. Da konnte Houston (3/28 Dreier, 10,7 Prozent) nicht mithalten. Kevin Porter Jr. war noch bester Scorer (20, 1/9 Dreier), Jalen Green, Kenyon Martin Jr. und Tari Eason streuten jeweils 13 Zähler ein.
Anfernee Simons legt gegen die Utah Jazz 45 Punkte und 7 Dreier auf.
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Utah Jazz (14-12) - Portland Trail Blazers (12-11) 111:116 (BOXSCORE)

  • Bei den Jazz war nach den hart umkämpften 48 Minuten gegen Portland niemand gut auf die Referees zu sprechen. Nach einem recht deutlichen, aber nicht geahndeten Foul gegen Jordan Clarkson bekam Head Coach Will Hardy das erste T seiner Coaching-Karriere aufgebrummt, Teambesitzer Ryan Smith kündigte via Twitter direkt an, die Strafe dafür übernehmen zu wollen. Doch die Niederlage haben sich die Jazz am Ende durchaus selbst zuzuschreiben.
  • Ein schwieriger Fadeaway von Kelly Olynyk brachte den Hausherren - mit etwas Glück, als der Ball über den Ring tanzte und doch noch reinfiel - eine Minute vor dem Ende die knappe Führung. Dann aber leistete sich Utah drei Turnover in den letzten drei Possessions. Portland drehte das Spiel an der Freiwurflinie, Lauri Markkanen verlor bei einem Drive die Kontrolle über den Ball und bevor Clarkson einen Versuch zum potenziellen Ausgleich wenige Sekunde vor dem Ende auf die Reise schicken konnte, hatte Anfernee Simons seine Hände dazwischen.
  • Nicht nur deshalb avancierte der 23-Jährige zum Blazers-Helden. Mit einem Career-High von 45 Punkten (15/25 FG, 7/12 Dreier, 7 Turnover) vertrat er den weiterhin verletzten Damian Lillard mal wieder exzellent, dabei war Simons vor allem in Halbzeit eins heiß. Seine 33 Zähler stellten laut ESPN Stats and Info einen Franchise-Rekord für eine erste Halbzeit in der regulären Saison dar. Später bekam Utah ihn zwar besser unter Kontrolle, dafür machten aber auch Jerami Grant (33, 13 im vierten Viertel) oder Jusuf Nurkic (15, 14 Rebounds) eine starke Partie.
  • Auf Seiten der Hausherren sorgte in erster Linie die Starting Five dafür, dass sich Utah nach dem Seitenwechsel von einem 15-Punkte-Rückstand erholen konnte. Clarkson war mit 24 Punkten (aber 1/9 Dreier) teamintern der beste Scorer, Markkanen kam auf 21, gefolgt von Collin Sexton (19), Jarred Vanderbilt (16) und Olynyk (15, 9 Rebounds und 6 Assists). Nach zuletzt zwei Siegen in Folge haben die Jazz damit wieder eine Pleite hinnehmen müssen.
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